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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht gibt.«
    »Tut mir wirklich leid, daß das alles so schlecht gelaufen ist«, bemerkte Raymond.
    »Sowohl für Sie als auch für mich«, fügte Vinnie hinzu. »Um Ihnen die Wahrheit zu sagen - es ist mir völlig unerklärlich, wie die Leiche wieder im Gerichtsmedizinischen Institut landen konnte. Nachdem wir feststellen mußten, daß der Boden draußen in Westchester viel zu hart gefroren war, um Franconi zu verbuddeln, haben wir keine Mühe gescheut; wir sind ziemlich weit rausgefahren und haben ihn weit draußen vor Coney Island ins Meer geworfen.«
    »Aber irgend etwas muß offenbar schiefgegangen sein«, wandte Raymond ein. »Bei allem Respekt möchte ich Sie dennoch fragen - was kann man jetzt noch tun?«
    »Die Leiche ist wieder da, daran läßt sich nichts mehr ändern. Wie Angelo von Vinnie Amendola weiß, hat die Obduktion bereits stattgefunden - und damit basta.« Raymond seufzte tief und faßte sich an den Kopf. Sein Brummen im Schädel war wieder schlimmer geworden.
    »Da ist noch etwas, Doc«, fuhr Vinnie fort, »das Sie vielleicht ein wenig beruhigen könnte. Ich wußte ja, daß eine Autopsie unter Umständen das gesamte Projekt gefährden würde. Deshalb hatten Angelo und Carlo den Auftrag, Franconis Leber komplett zu zerstören.«
    Raymond hob den Kopf. Sollte es doch noch ein Fünkchen Hoffnung geben? »Wie haben sie das gemacht?« fragte er. »Mit einem Schrotgewehr«, erwiderte Vinnie. »Sie haben ihm die gesamte Leber weggepustet. Nicht nur die Leber - sie haben ihm fast den ganzen Bauch durchsiebt.« Bei diesen Worten umkreiste er mit der Hand den oberen rechten Bereich seines Leibes. »Stimmt’s, Angelo?« Angelo nickte. »Wir haben das ganze Magazin einer Remington-Pumpgun leergeschossen. Der Typ hat danach ausgesehen wie ein zermatschter Hamburger.«
    »Sehen Sie«, wandte sich Vinnie an Raymond. »Sie brauchen sich also gar keine Sorgen zu machen.«
    »Wenn Ihre Leute Franconis Leber wirklich komplett zerstört haben - wieso ist dieser Jack Stapleton dann darauf gekommen, daß man Franconi eine Leber transplantiert hat«, gab Raymond zu bedenken.
    »Ach, hat er tatsächlich Verdacht geschöpft?« fragte Vinnie. »Er hat Dr. Levitz doch direkt darauf angesprochen«, erinnerte Raymond ihn.
    Vinnie zuckte mit den Achseln. »Dann muß er wohl irgendein anderes Anzeichen entdeckt haben. Jedenfalls können wir jetzt offenbar feststellen, daß sich unser Problem auf zwei Personen konzentriert: auf diesen Dr. Jack Stapelton und seine Kollegin Dr. Laurie Montgomery.« Raymond runzelte erwartungsvoll die Stirn.
    »Ich sagte es Ihnen ja bereits, Doc«, fuhr Vinnie fort. »Wenn es nicht um Vinnie junior und seine kaputten Nieren ginge, hätte ich mich aus diesem ganzen Mist rausgehalten. Daß ich nun auch noch meinen Schwager in die Geschichte mit reingezogen habe, erschwert meine Situation zusätzlich. Natürlich kann ich ihn jetzt nicht hängenlassen - Sie verstehen sicher, was ich meine? Hier also mein Vorschlag: Ich bitte Angelo und Franco, diesen beiden Ärzten einen Besuch abzustatten und die Sache ein für allemal zu regeln. Was hältst du davon, Angelo?« Raymond sah Angelo hoffnungsvoll an und entdeckte auf dem Gesicht des Mafiosos zum ersten Mal ein Grinsen. Es war kein breites Grinsen, denn Angelos vernarbtes Gewebe ließ kaum irgendwelche Gesichtsregungen zu, doch der Ansatz eines Lächelns war immerhin zu erkennen.
    »Ich warte schon seit fünf Jahren auf den Tag, an dem ich Laurie Montgomery einen Besuch abstatten kann«, sagte Angelo. »Das hatte ich mir schon gedacht«, entgegnete Vinnie. »Kannst du dir die Adressen von Vinnie Amendola besorgen?«
    »Die Adresse von Dr. Stapleton gibt er uns sicher gern«, erwiderte Angelo. »Schließlich ist ihm genau wie uns daran gelegen, daß endlich klar Schiff gemacht wird. Und die Adresse von Laurie Montgomery habe ich schon in der Tasche.« Vinnie drückte seine Zigarette aus und runzelte nun ebenfalls die Stirn. »Also, Doc, was halten Sie von der Idee, Angelo und Franco zu den beiden lästigen Gerichtsmedizinern zu schicken, damit sie den beiden beibiegen, die Dinge ein bißchen in unserem Sinne zu sehen? Sie müssen ihnen nur zu verstehen geben, daß sie uns äußerst lästig sind. Sie verstehen sicher, was ich meine?« Dann grinste er ironisch und zwinkerte Raymond zu. Raymond lachte kurz auf.
    »Eine bessere Lösung fällt mir auch nicht ein«, sagte er erleichtert und versuchte, sich seinen Weg aus der geschwungenen Samt-Sitzecke zu

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