Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
vollbringen! Ich kümmere mich ja schon vorrangig um Ihre Objektträger und lasse alle anderen Kollegen warten, aber vor heute nachmittag sind sie bestimmt nicht soweit.«
    Immer noch bemüht, sich bei Laune und seine Neugier unter Kontrolle zu halten, fuhr Jack mit dem Fahrstuhl hinunter in den ersten Stock, wo John DeVries sein Labor hatte. »Es ist gar nicht so einfach, Cyclosporin A und FK 506 nachzuweisen«, raunzte John ihn an. »Außerdem hat man uns die Mittel gekürzt. Bei dem Budget, mit dem ich neuerdings arbeiten muß, können Sie beim besten Willen keinen Sofort-Service erwarten.«
    »Ist ja schon gut«, versuchte Jack ihn zu besänftigen und zog sich schnell aus dem Labor zurück. John war ein jähzorniger Typ, der auf passive Art schnell aggressiv reagierte. Jack wußte sehr wohl, daß er John auf keinen Fall gegen sich aufbringen durfte, wenn er seine Testergebnisse nicht erst in ein paar Wochen haben wollte.
    Also fuhr er noch ein Stockwerk tiefer und stattete Bart Arnold einen Besuch ab. Er beschwor den Ermittler, ihm doch bitte irgendeine Neuigkeit zu präsentieren, da alle anderen Kollegen ihn abgewimmelt hatten.
    »Ich habe mir die Finger wund telefoniert«, sagte Bart. »Aber Sie wissen ja, wie das heutzutage mit der Voice mail ist. Man hat sozusagen nie mehr direkt jemanden am Apparat. Also habe ich jede Menge Nachrichten hinterlassen und kann jetzt nur hoffen, daß mich irgendwann mal jemand zurückruft.«
    »Mist«, fluchte Jack. »Dabei kribbelt es mir im Bauch, als wäre ich ein frisch herausgeputzter Teenie, der darauf wartet, zum Schülerball abgeholt zu werden.«
    »Tut mir leid«, entgegnete Bart. »Aber falls es Sie tröstet - wir haben der Mutter von Franconi inzwischen eine Blutprobe entnommen. Sie ist bereits oben im DNA-Labor.«
    »Haben Sie die Mutter auch gefragt, ob man ihrem Sohn kürzlich eine Leber transplantiert hat?«
    »Natürlich«, erwiderte Bart. »Aber Mrs. Franconi hat der Ermittlerin versichert, daß sie nichts von einer Transplantation wisse. Sie hat allerdings eingeräumt, daß ihr Sohn in letzter Zeit wesentlich gesünder gewirkt habe.«
    »Und wie erklärt sie sich die plötzliche Genesung?« fragte Jack.
    »Sie behauptet, ihr Sohn sei irgendwohin in Urlaub gefahren und als ein neuer Mensch zurückgekehrt.«
    »Hat sie auch rein zufällig erwähnt, wo ihr Sohn hingefahren ist?«
    »Sie wußte es nicht«, erwiderte Bart. »Das hat sie zumindest der Ermittlerin erzählt, und die meint, daß die alte Frau die Wahrheit gesagt hat.«
    Jack nickte und stand auf. »Was die Mutter sagt, muß nicht viel heißen«, bemerkte er. »Von ihr kann man keinen Tip erwarten, der Franconi womöglich in ein schlechtes Licht stellt, das wäre naiv.«
    »Sobald die ersten Rückrufe eingehen, halte ich Sie auf dem laufenden«, sagte Bart. »Danke«, erwiderte Jack.
    Etwas frustriert durchquerte er die Telefonzentrale und steuerte den ID-Raum an, wo er sich mit einer Tasse Kaffee aufheitern wollte. Er war überrascht, dort Lieutenant Detective Lou Soldano anzutreffen, der sich ebenfalls gerade an der Kaffeemaschine bediente.
    »Oh«, entfuhr es Lou. »Sie haben mich auf frischer Tat ertappt.«
    Jack musterte den Detective der Mordkommission. Er sah erheblich besser aus als in den vergangenen Tagen. Nicht nur war sein Hemd bis oben hin zugeknöpft, auch sein Schlips saß korrekt, und er war ordentlich gekämmt und rasiert. »Sie sehen ja wieder wie ein richtiger Mensch aus«, stellte Jack fest.
    »So fühle ich mich auch«, entgegnete Lou. »Letzte Nacht habe ich endlich mal wieder ein paar Stunden Schlaf bekommen. Wo ist eigentlich Laurie?«
    »In der Grube, nehme ich an«, erwiderte Jack. »Ich muß ihr noch mal auf die Schulter klopfen«, sagte Lou. »Es ist wirklich unglaublich, wie schnell sie die Wasserleiche mit Franconi assoziiert hat, als wir das Video gesehen haben. Bei uns im Revier gehen alle davon aus, daß das der entscheidende Durchbruch war. Inzwischen sind auch schon eine Menge gute Tips von unseren Informanten eingegangen. Die Geschichte hat auf den Straßen ein ziemliches Gerede ausgelöst, vor allem in Queens.«
    »Laurie und ich waren ziemlich baff, daß die Story heute morgen schon in den Zeitungen stand«, bemerkte Jack. »So schnell hätten wir wirklich nicht damit gerechnet. Haben Sie eine Ahnung, wer den Medien den Tip gegeben hat?«
    »Ich«, erwiderte Lou vollkommen unschuldig. »Aber ich habe keinerlei Details ausgeplaudert. Ich habe nur mitgeteilt, daß die

Weitere Kostenlose Bücher