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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ist in seinem Büro.«
    »Sag ihm, daß wir gleich bei ihm vorbeikommen«, befahl sie. Jack zögerte. Er war verwirrt.
    »Nun sag’s ihm schon!« wiederholte Laurie. »Wir fahren sofort los.«
    »Haben Sie gehört, was Laurie gesagt hat?« fragte Jack in den Hörer, während Laurie in ihr eigenes Büro stürzte. »Ja«, erwiderte Lou. »Was ist denn bloß los?«
    »Wenn ich das wüßte«, sagte Jack. »Sie ist gerade hier reingeplatzt. Entweder ich rufe Sie gleich zurück, oder wir sind in ein paar Minuten bei Ihnen.«
    »Okay«, entgegnete Lou. »Ich warte.«
    Jack legte den Hörer auf und lief hinaus auf den Flur. Laurie kam ihm bereits entgegen und versuchte sich im Gehen den Mantel anzuziehen. Während sie an ihm vorbei auf den Fahrstuhl zustürmte, fixierte sie ihn mit ihren scharfen Augen. Er lief hinter ihr her, um sie einzuholen.
    »Was ist passiert?« fragte er vorsichtig. Er hatte Angst, sie noch mehr aus der Fassung zu bringen.
    »Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, wie Franconis Leiche aus dem Institut geschafft wurde«, erklärte sie wütend. »Dabei sind mir zwei Dinge klargeworden: Zum einen muß das Spoletto Funeral Home in die Sache verwickelt sein, und zum anderen muß auf jeden Fall einer unserer Mitarbeiter bei der Entführung geholfen haben. Um die Wahrheit zu sagen - ich weiß im Moment nicht, was mich mehr beunruhigt.«
     
    »Mann, ist das heute wieder ein Chaos auf den Straßen«, sagte Franco Ponti zu Angelo Facciolo. »Ich bin froh, daß wir nach Manhattan rein- und nicht hinausfahren.« Franco und Angelo saßen in Francos schwarzem Cadillac und fuhren auf der Queensboro Bridge in Richtung Westen. Es war halb sechs - Höhepunkt der Rush-hour. In ihrem eleganten Outfit sahen sie aus, als wären sie unterwegs zu einem feudalen Dinner.
    »In welcher Reihenfolge sollen wir es machen?« fragte Franco. Angelo zuckte mit den Schultern. »Nehmen wir uns die Dame zuerst vor«, sagte er und verzog sein Gesicht zu einem Grinsen. »Du freust dich schon darauf, hab’ ich recht?« wollte Franco wissen.
    Angelo runzelte die Stirn, soweit seine vernarbte Gesichtshaut das zuließ. »Ich warte seit fünf Jahren darauf, dieser Schlampe einen professionellen Besuch abzustatten«, erwiderte er. »Ich hatte schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt, daß ich tatsächlich noch einmal dazu komme.«
    »Du weißt ja wohl, daß wir uns strikt an die Anweisungen vom Boß zu halten haben«, erinnerte ihn Franco. »Und zwar bis ins letzte Detail.«
    »Cerino war nie so kleinlich«, entgegnete Angelo. »Er hat uns einfach irgendeinen Job übertragen, und wie wir die Sache dann durchgezogen haben, war ihm völlig egal.«
    »Genau deshalb sitzt Cerino auch im Knast, während Vinnie den Laden schmeißt«, stellte Franco klar. »Ich hab’ eine Idee«, wechselte Angelo das Thema. »Was hältst du davon, wenn wir als erstes nachsehen, wie und wo dieser Jack Stapleton eigentlich wohnt. In der Wohnung von Laurie Montgomery bin ich schon mal gewesen, deshalb weiß ich, wie wir problemlos bei ihr reinkommen. Die andere Adresse hingegen macht mich neugierig. West 106th Street - das ist nicht gerade die Gegend, in der man einen Doc vermuten würde.«
    »Ist wahrscheinlich gar keine dumme Idee, mal eben da vorbeizufahren«, stimmte Franco zu.
    Als sie in Manhattan angelangt waren, fuhr Franco auf der 59th Street in westlicher Richtung weiter. Er umrundete das südliche Ende des Central Parks und bog dann in die Central Park West ein, um nach Norden zu gelangen. Angelo rief sich währenddessen jenen verhängnisvollen Tag am Pier der American Fresh Fruit Company in Erinnerung, als Laurie die Explosion verursacht hatte. Er hatte zwar seit seiner Kindheit Hautprobleme gehabt, doch erst die Verbrennungen, für die er allein Laurie Montgomery verantwortlich machte, hatten ihn zu dem Monstrum gemacht, als das er sich selber betrachtete.
    Franco hatte irgend etwas gesagt, doch Angelo war so in seine finsteren Gedanken vertieft, daß Franco seinen Satz wiederholen mußte.
    »Ich kann mir gut vorstellen, daß du es dieser Laurie Montgomery gerne mal so richtig zeigen würdest«, sagte er. »So würde es mir jedenfalls gehen.«
    Angelo lachte einmal kurz und häßlich auf. Dabei hob er unbewußt den linken Arm, um sich die beruhigende Gewißheit zu verschaffen, daß die Walther TPH Automatik nach wie vor in seinem Schulterhalfter steckte.
    Franco bog links in die 106th Street ein. Sie fuhren an einem Sportplatz vorbei, auf dem sich

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