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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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komisch, daß Mike Passano offenbar nicht wußte, daß die Leiche im Computer noch immer als nicht identifiziert ausgewiesen war?«
    »Nein, nicht unbedingt«, erwiderte Marvin. »Das könnte mir genausogut passieren. Wir geben die Eingangsnummer ja eigentlich nur ein, um festzustellen, ob die Leiche auch freigegeben ist. Um den Namen kümmern wir uns im Grunde genommen überhaupt nicht.«
    »Das hatten Sie mir bereits erklärt«, stellte Laurie fest. »Aber Sie haben noch etwas gesagt, über das ich die ganze Zeit nachdenken mußte. Wie Sie erwähnt haben, holen Sie die abholbereiten Leichen nicht immer selber aus dem Kühlraum, sondern lassen dies manchmal die Leute von den Bestattungsinstituten tun.«
    »Manchmal ja«, entgegnete Marvin. »Aber das kommt nur vor, wenn das betreffende Institut gleich zwei Leute zum Abholen schickt und wenn die beiden zudem schon ein paarmal hier gewesen sind und unsere Verfahrensweise kennen. Dadurch können wir die Prozedur ein bißchen beschleunigen. Einer von den beiden holt die Leiche aus dem Kühlraum, während der andere mit mir den Papierkram erledigt.«
    »Wie gut kennen Sie Mike Passano?« wollte Laurie wissen.
    »Nicht besser und nicht schlechter als die anderen Kollegen hier unten«, erwiderte Marvin.
    »Wir beide kennen uns jetzt seit sechs Jahren«, stellte Laurie fest. »Ich würde uns als Freunde bezeichnen.«
    »Ja«, stimmte Marvin zu. »Das kann man wohl so nennen.«
    »Ich möchte Sie als Freund um einen Gefallen bitten«, fuhr Laurie fort. »Aber Sie sollen es nur tun, wenn Sie sich dabei nicht unwohl fühlen.«
    »Was denn?« wollte Marvin wissen.
    »Ich möchte Sie bitten, Mike Passano anzurufen und ihm mitzuteilen, daß ich herausgefunden habe, daß es sich bei einer der Leichen, die er in der Nacht der Entführung der Franconi-Leiche hat abtransportieren lassen, um einen unidentifizierten Toten gehandelt hat.«
    »Das wäre aber total merkwürdig«, wandte Marvin ein. »Aus welchem Grund sollte ich ihn wohl anrufen, anstatt zu warten, bis er wieder Dienst hat?«
    »Sagen Sie ihm einfach, daß Sie es gerade erfahren haben - was im übrigen sogar stimmt«, entgegnete Laurie. »Und erinnern Sie ihn daran, daß er an dem betreffenden Abend und in der Nacht doch Dienst hatte und daß Sie ihm deshalb lieber Bescheid geben wollten.«
    »Ich weiß nicht«, grummelte Marvin wenig überzeugt vor sich hin.
    »Wenn Sie ihn informieren, klingt es in seinen Ohren nicht wie eine Anschuldigung«, erklärte Laurie, »und genau das ist mir wichtig. Wenn ich hingegen mit ihm spreche, fühlt er sich gleich wieder unter Druck gesetzt. Und ich würde wirklich gerne wissen, wie er reagiert, wenn er sich nicht in die Enge getrieben fühlt. Was aber noch wichtiger ist - ich möchte, daß Sie ihn fragen, ob das Spoletto Funeral Home an jenem Abend zwei Leute geschickt hat, und wenn ja, ob er sich daran erinnert, wer die Leiche aus dem Kühlraum geholt hat.«
    »Klingt ganz so, als sollte ich ihn in eine Falle locken«, beklagte sich Marvin.
    »Ich sehe das anders«, widersprach Laurie. »Sie geben ihm vielmehr eine Chance, seine Unschuld zu beweisen. Ich gehe nämlich davon aus, daß es die Spoletto-Leute waren, die Franconis Leiche entführt haben.«
    »Es ist mir äußerst unangenehm, ihn deshalb anzurufen«, stellte Marvin klar. »Er ahnt doch sofort, daß da irgend etwas im Busch ist. Warum sprechen Sie ihn nicht selber darauf an?«
    »Das habe ich Ihnen doch gerade erklärt«, erwiderte Laurie. »Dann fühlt er sich sofort unter Druck gesetzt. Als ich ihm letztes Mal ein paar vage Fragen gestellt habe, ist er gleich ausgerastet. Aber okay - wenn Sie partout nicht wollen, lassen Sie’s. Dann möchte ich Sie wenigstens bitten, mir bei einer kleinen Durchsuchung zu helfen.«
    »Wie bitte?« fragte Marvin. Er verlor allmählich die Geduld. »Können Sie mir eine Aufstellung sämtlicher Kühlfächer ausdrucken, die zur Zeit belegt sind?« wollte Laurie wissen. »Klar«, erwiderte Marvin. »Das ist kein Problem.«
    »Dann tun Sie das bitte«, forderte Laurie ihn auf und zeigte auf den Computer. »Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie auch gleich zwei Exemplare ausdrucken.« Marvin zuckte mit den Achseln und setzte sich vor den Bildschirm. Obwohl er nur mit zwei Fingern tippte, spuckte der Computer die von Laurie gewünschte Liste umgehend aus. Marvin gab einen Druckbefehl ein und überreichte Laurie dann die beiden Seiten.
    »Hervorragend«, bedankte sich Laurie und warf einen

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