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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hörte, daß die Bonobos gerade zusammengetrieben und in die Tiersektion zurückgebracht wurden. Die Tatsache, daß die Tiere sich gegenseitig umbrachten, ließ alle anderen Probleme geringfügig erscheinen.
    »Ich lasse mir für Taylor Cabot etwas einfallen«, versprach Raymond, während er sich erhob und zur Tür ging. »Es wäre nett, wenn Sie mich informieren könnten, sobald Sie etwas von Kevin Marshall hören.«
    »Mache ich«, entgegnete Siegfried bereitwillig. Er nahm mit großem Genuß zur Kenntnis, wie unterwürfig und eilig sich Raymond zurückzog, nachdem er sich noch vor wenigen Minuten wie ein stolzer Gockel geziert hatte. Raymond hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als Siegfried einfiel, daß sein Besucher ja aus New York kam.
    Er stürzte hinter ihm her und erwischte ihn auf der Treppe.
    »Dr. Lyons!« rief er höflich. Er wollte dem Mann vorgaukeln, daß er Respekt vor ihm hatte. Raymond blieb stehen und drehte sich um.
    »Kennen Sie zufällig einen Arzt namens Jack Stapleton?« Raymond wurde kreideweiß.
    »Ich glaube, Sie kommen am besten noch einmal zurück in mein Büro«, schlug Siegfried vor, dem Raymonds Reaktion nicht entgangen war.
    Siegfried schloß die Tür hinter Raymond, der sofort von ihm wissen wollte, was in aller Welt er mit Jack Stapleton zu tun habe.
    Siegfried ging an seinen Schreibtisch und setzte sich. Dann gab er Raymond zu verstehen, daß er ebenfalls Platz nehmen möge. Siegfried war nicht gerade glücklich über diese Wendung. Er hatte kurz in Erwägung gezogen, Taylor Cabot zu informieren, daß ein paar Ärzte unangekündigt darum gebeten hatten, die Forschungsanlage besichtigen zu dürfen. Daß er vor allem Raymond hätte in Kenntnis setzen sollen, war ihm bis vor wenigen Sekunden gar nicht in den Sinn gekommen.
    »Kurz bevor Sie zu mir kamen, hat mich einer unserer marokkanischen Söldner aus dem Pförtnerhaus angerufen«, erklärte Siegfried. »Er hat mir berichtet, daß ein Kombi voller Leute am Tor stehe und um Einlaß bitte, um die Forschungsanlage zu besichtigen. Bisher hat sich hier noch nie unangemeldet irgendwelcher Besuch blicken lassen. Der Fahrer hat sich als ein gewisser Dr. Jack Stapleton aus New York ausgegeben.«
    Raymond wischte sich den Schweiß von der Stirn und fuhr sich nervös mit beiden Händen durchs Haar. Dabei rief er sich ins Gedächtnis, daß das alles eigentlich gar nicht angehen konnte, da Vinnie Dominick sich ja um Jack Stapleton und Laurie Montgomery hatte kümmern wollen. Daß er sich nicht bei Vinnie erkundigt hatte, was aus den beiden Gerichtsmedizinern geworden war, lag nur daran, daß er Einzelheiten lieber nicht wissen wollte. Immerhin hatte er zwanzigtausend Dollar lockergemacht, und für so viel Geld durfte er wohl erwarten, daß das Problem erledigt war. Wenn er einen Tip hätte abgeben sollen, hätte er vermutet, daß Stapleton und Montgomery irgendwo im Atlantik trieben.
    »Ihre Reaktion auf meine Frage verwirrt mich ein wenig«, sagte Siegfried.
    »Haben Sie Stapleton und seine Freunde reingelassen?« fragte Raymond.
    »Natürlich nicht«, erwiderte Siegfried.
    »Das wäre aber vielleicht besser gewesen«, erklärte Raymond. »Dann hätten wir uns nämlich wenigstens um sie kümmern können. Jack Stapleton stellt für das Programm eine riesengroße Gefahr dar. Gibt es hier in der Zone eine Möglichkeit, sich solcher Leute zu entledigen?«
    »O ja«, erwiderte Siegfried. »Wir übergeben sie einfach dem äquatorialguinesischen Justizminister oder dem Verteidigungsminister - zusammen mit einer ansehnlichen Prämie, versteht sich. Die Bestrafung erfolgt sowohl zügig als auch diskret. Die Regierung ist nämlich sehr darauf bedacht, sicherzustellen, daß man dem Huhn nichts antut, das hier die goldenen Eier legt. Wir müssen lediglich klarstellen, daß diese Leute den reibungslosen Betrieb der GenSys-Anlage massiv behindern.«
    »Dann sollten Sie sie wohl lieber reinlassen, falls sie es noch mal versuchen«, sagte Raymond.
    »Vielleicht sollten Sie mir mal verraten, warum«, forderte Siegfried ihn auf.
    »Erinnern Sie sich an Carlo Franconi?« fragte Raymond.
    »Der Patient Carlo Franconi?« fragte Siegfried zurück. Raymond nickte. »Natürlich«, sagte Siegfried.
    »Mit ihm fing alles an«, erklärte Raymond und begann die komplizierte Geschichte zu erzählen.
     
    »Glaubst du, es ist sicher?« fragte Laurie, während sie das große, aus einem ausgehöhlten Baumstamm gearbeitete und mit einem Strohdach überdeckte Kanu

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