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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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herumfahren.« Sie überquerten gerade die mehr als drei Kilometer breite Mündung des Rio Congue. Der in einen Nebelschleier gehüllte Dschungel reichte bis ans Ufer. Über ihnen hatten sich schon wieder Gewitterwolken zusammengebraut; während ihrer Fahrt nach Acalayong waren zwei gewaltige Tropengewitter niedergegangen.
    »Ich hoffe, wir geraten nicht schon wieder in ein Gewitter«, seufzte Natalie. Doch Mutter Natur ignorierte ihren Wunsch. Keine fünf Minuten später begann es so heftig zu gießen, daß das Flußwasser beim Aufprall der riesigen Regentropfen auf die Wasseroberfläche bis ins Boot spritzte. Jack drosselte die Geschwindigkeit, ließ das Boot treiben und hockte sich zu den anderen unter das Strohdach. Obwohl es keiner für möglich gehalten hätte, blieben sie dort tatsächlich trocken. Als sie die Landzunge umrundet hatten, konnten sie bereits den Anleger von Cogo erkennen. Im Gegensatz zu der wackeligen Konstruktion in Acalayong war dieser Pier aus stabilem und hartem Holz gebaut. Beim Näherkommen sahen sie auch das Schwimmdock an der Spitze des Anlegers. Auf den ersten Blick waren die vier von Cogo begeistert. Während die meisten Häuser in Bata und erst recht in Acalayong verfallen oder aufs Geratewohl hingepfuscht worden waren und flache Wellblechdächer hatten, gab es in Cogo vorwiegend gut erhaltene, mit Ziegeln gedeckte, weiß gestrichene Häuser, die ein angenehmes koloniales Ambiente verströmten. Am linken Ortsrand sahen sie ein durch den unmittelbar dahinter beginnenden Urwald kaum zu erkennendes modernes Kraftwerk, das nur durch den hohen Schornstein ins Auge sprang. Als sie Cogo beinahe erreicht hatten, drosselte Jack den Motor ein weiteres Mal, um sich besser mit den anderen verständigen zu können. Am Anleger waren etliche Boote festgemacht, die ihrem sehr ähnlich sahen, nur daß sie alle mit Fischernetzen beladen waren.
    »Wenigstens gibt es hier noch ein paar andere Boote!« stellte Jack erleichtert fest. »Ich hatte schon befürchtet, wir würden mit unserem Kanu riesiges Aufsehen erregen.«
    »Glaubst du, das große moderne Gebäude da drüben könnte das Krankenhaus sein?« fragte Laurie und deutete auf den Ortskern.
    Jack sah in die Richtung, in die Laurie zeigte. »So hat Arturo es zumindest beschrieben. Und da er am Bau des Krankenhauskomplexes beteiligt war, muß er es wohl wissen.«
    »Sollen wir da zuerst hingehen?« fragte Laurie.
    »Würde ich vorschlagen«, erwiderte Jack. »Wie Arturo erwähnt hat, befindet sich der Tierkomplex allerdings einige Kilometer außerhalb von Cogo im Dschungel. Vielleicht können wir ja rauskriegen, wie man da hinkommt.«
    »Der Ort ist größer, als ich dachte«, stellte Warren fest. »Wie ich gehört habe, ist Cogo ein ehemaliges spanisches Kolonialstädtchen«, bemerkte Jack. »Zwar sollen längst nicht alle Häuser restauriert sein, aber von hier aus wirken sie ziemlich gut erhalten.«
    »Was haben die Spanier bloß hier gemacht?« wollte Natalie wissen. »Außer Dschungel gibt es doch nichts.«
    »Soweit ich weiß, haben sie Kaffee und Kakao angebaut«, erklärte Jack. »Ich habe allerdings keinen Schimmer, wo sie ihre Anbauflächen hatten.«
    »Oje«, rief Laurie. »Ich habe einen Soldaten gesehen.«
    »Ich auch«, sagte Jack. Während sie sich dem Anleger genähert hatten, hatte er das Ufer nicht aus den Augen gelassen. Der Soldat trug die gleiche Tarnuniform wie die Wachposten am Tor und hatte ebenfalls ein rotes Barett auf dem Kopf. Mit seinem lässig geschulterten Gewehr ging er ziellos auf dem direkt neben dem Anleger liegenden, mit Kopfsteinpflaster gedeckten Platz auf und ab.
    »Heißt das, wir müssen zu Plan C übergehen?« flachste Warren.
    »Noch nicht«, erwiderte Jack. »Offenbar kontrolliert er die vom Anleger kommenden Personen. Aber seht mal da drüben auf dem Strand! Erkennt ihr die Bude mit der Aufschrift ›Chickee Hut‹? Wenn wir da anlegen würden, hätten wir ihn ausgetrickst.«
    »Aber wir können das Kanu doch nicht einfach auf den Strand ziehen«, wandte Laurie ein. »Das muß er doch sehen.«
    »Seht mal, wie hoch der Anleger ist«, fuhr Jack unbeirrt fort. »Was haltet ihr davon, wenn wir versuchen, unter dem Anleger herzugleiten, das Kanu unter dem Pier auf den Strand zu ziehen und zu Fuß zur Chickee Hut zu gehen?«
    »Klingt gut«, erwiderte Warren. »Allerdings paßt das Boot niemals unter den Anleger.«
    Jack stand auf und ging zu einem der Pfosten, die das Strohdach stützten. Das untere Ende des

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