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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Pfostens verschwand in einer Vertiefung in der obersten Schiffsplanke. Als Jack den Pfosten mit beiden Händen umklammerte und daran zog, löste er sich aus seiner Verankerung.
    »Ist das nicht super?« rief er. »Es funktioniert wie bei einem Cabrio.«
    Ein paar Minuten später hatten sie alle vier Pfosten gelöst und das zerlegte Dach aus Holz und getrockneten Blättern unter den Sitzbänken verstaut.
    »Den Besitzer des Bootes dürfte das mit Sicherheit nicht erfreuen«, bemerkte Natalie. Jack drehte das Boot so, daß man sie vom Platz hinter dem Pier kaum mehr erkennen konnte. Genau in dem Moment, in dem sie unter den Anleger glitten, stellte er den Motor ab. Dann zogen sie sich mit vereinten Kräften an den Holzplanken in Richtung Ufer, wobei sie sich hin und wieder ducken mußten, um nicht mit den Köpfen gegen die Querbalken zu stoßen. Problemlos glitt das Boot im Schatten des Piers auf den Strand.
    »Das hat ja wunderbar geklappt«, stellte Jack fest und bat Warren und die Frauen auszusteigen. Indem Warren kräftig an der Leine zog und Jack gleichzeitig paddelte, gelang es ihnen, das Boot auf den Strand hinaufzubefördern. Jack stieg aus und zeigte auf eine Mauer, die im rechten Winkel zum Fundament des Anlegers verlief und dann im leicht ansteigenden Sand verschwand.
    »Am besten gehen wir erst mal die Mauer entlang und steuern dann die Chickee Bar an.« Ein paar Minuten später saßen sie in der Bar. Der Soldat hatte ihnen keinerlei Beachtung geschenkt. Entweder hatte er sie nicht gesehen, oder sie hatten ihn nicht interessiert. Außer einem Schwarzen, der gewissenhaft Zitronen und Limonen in Scheiben schnitt, war die Bar menschenleer. Jack deutete auf ein paar Barhocker und schlug vor, sich zur Feier ihrer Ankunft erst einmal einen Drink zu genehmigen. Die anderen fanden die Idee hervorragend. Während der gesamten Überfahrt hatte die Sonne gnadenlos auf sie herabgeknallt, erst recht, nachdem sie auch noch das Dach abgebaut hatten. Der Barkeeper, der seinem Namensschild zufolge Saturnino hieß, kam sofort zu ihnen. Er war ein sympathischer und gutgelaunter Mann. Er trug ein knallig bedrucktes Hemd und ein Pagenkäppi, das genauso aussah wie das von Arturo, das er aufgehabt hatte, als er sie am Tag zuvor am Flughafen abgeholt hatte. Natalie bestellte sich eine Cola mit einer Scheibe Zitrone, die anderen wollten daraufhin das gleiche haben.
    »Ist ja nicht gerade viel los heute«, wandte sich Jack an den Barkeeper.
    »Vor fünf ist es immer ziemlich ruhig«, entgegnete Saturnino. »Aber nach fünf brummt der Laden.«
    »Wir sind zum ersten Mal hier«, erklärte Jack. »Womit bezahlt man bei Ihnen eigentlich?«
    »Wir akzeptieren auch Kreditkarten«, sagte Saturnino. Jack sah Laurie fragend an, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Wir zahlen lieber bar«, erklärte er. »Nehmen Sie Dollars?«
    »Dollars oder CFA-Francs«, erwiderte Saturnino. »Wir akzeptieren beide Währungen.«
    »Könnten Sie uns vielleicht sagen, wie wir zum Krankenhaus kommen?« fragte Jack.
    Saturnino zeigte hinter sich. »Gehen Sie einfach die Straße hinauf bis zum Hauptplatz. Es ist das große Gebäude auf der linken Seite.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was dort gemacht wird?« fragte Jack. Saturnino sah ihn an, als ob er es mit einem Verrückten zu tun hätte. »Soweit ich weiß, werden im Krankenhaus Kranke behandelt.«
    »Kommen manchmal auch Leute aus Amerika, um sich in diesem Krankenhaus behandeln zu lassen?« bohrte Jack weiter. Saturnino zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung«, erwiderte er, während er die Scheine einsammelte, die Jack auf die Theke gelegt hatte, und sich der Registrierkasse zuwandte. »Das war nicht schlecht«, flüsterte Laurie. »Auch wenn wir nicht viel klüger sind als vorher.«
    »Alles andere wäre auch zu einfach gewesen«, entgegnete Jack. Erfrischt und gestärkt traten sie hinaus in die Sonne und gingen in etwa zwanzig Metern Entfernung an dem Soldaten vorbei, der sie auch jetzt nicht beachtete. Nach einem kurzen Stück auf der Kopfsteinpflasterstraße erreichten sie einen kleinen Rasenplatz, der von Häusern im Plantagenstil umgeben war. »Irgendwie komme ich mir vor wie auf einer karibischen Insel«, stellte Laurie fest.
    Fünf Minuten später standen sie auf dem von Bäumen gesäumten Hauptplatz. Auf den ersten Blick wirkte der Platz wie die reinste Idylle, doch beim näheren Hinsehen trübten auch hier wieder Soldaten das friedliche Bild. Sie lungerten schräg vor ihnen vor dem Rathaus

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