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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Mäuse.

 
Kapitel 14
     
    Boston, Massachusetts
    Mittwoch, 7. Juni 2006
    15.50 Uhr
     
    R andolph ließ sich mehr Zeit als gewöhnlich, um vom Tisch des Beklagten aufzustehen, seine Notizen zu sortieren und sich hinter das Pult zu stellen. Selbst nachdem er scheinbar bereit war, musterte er Leona Rattner noch so lange, bis sie kurz den Blick abwandte. Randolphs eindrucksvolle väterliche Aura konnte sehr einschüchternd wirken.
    »Miss Rattner«, sagte Randolph mit seiner kultivierten Stimme. »Wie würden Sie Ihre Kleiderwahl in der Praxis beschreiben?«
    Leona lachte unsicher. »Normal, würde ich sagen. Warum?«
    »Würden Sie Ihren üblichen Stil als konservativ oder zurückhaltend bezeichnen?«
    »Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.«
    »Hat Marlene Richard, de facto die Büroleiterin, jemals angedeutet, Ihre Kleidung sei unangemessen?«
    Für einen Moment sah Leona aus wie ein Fuchs, der im Hühnerstall erwischt worden war. Ihr Blick schoss von Tony zum Richter und dann wieder zurück zu Randolph.
    »Etwas in der Art hat sie mal gesagt.«
    »Wie oft?«
    »Woher soll ich das wissen? Ein paar Mal.«
    »Benutzte sie dabei Begriffe wie ›sexy‹ oder ›aufreizend‹?«
    »Ich glaube schon.«
    »Miss Rattner, Sie haben ausgesagt, dass Dr. Bowman vor ungefähr einem Jahr begann, Ihnen ›nachzuschauen‹.«
    »Das stimmt.«
    »Glauben Sie, das könnte etwas mit der Auswahl Ihrer Kleidung zu tun gehabt haben?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie haben ausgesagt, dass Ihnen das anfangs unangenehm gewesen sei, weil er verheiratet war.«
    »Ja.«
    »Aber vor einem Jahr lebte Dr. Bowman schon offiziell von seiner Frau getrennt. Es gab Spannungen in seiner Ehe, die bereits angesprochen wurden. War das in der Praxis nicht allgemein bekannt?«
    »Vielleicht.«
    »Könnte es denn nicht sein, dass eher Sie diejenige waren, die Dr. Bowman nachschaute, und nicht umgekehrt?«
    »Vielleicht unbewusst. Er sieht ja auch ganz gut aus.«
    »Ist Ihnen jemals der Gedanke gekommen, dass Dr. Bowman für aufreizende Kleidung empfänglich sein könnte, schließlich lebte er ja alleine?«
    »Daran habe ich nie gedacht.«
    »Miss Rattner, Sie haben ausgesagt, dass Sie zum Zeitpunkt des 8. September 2005 in Dr. Bowmans Bostoner Wohnung lebten.«
    »Das war ja auch so.«
    »Wie ist es dazu gekommen? Hat Dr. Bowman Sie gebeten, zu ihm zu ziehen?«
    »Nicht direkt.«
    »War Ihr Einzug jemals Thema eines Gesprächs, so dass die Vor- und Nachteile besprochen werden konnten?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Die Wahrheit ist doch, dass Sie eigenmächtig beschlossen haben, bei ihm einzuziehen. Ist das zutreffend?«
    »Na ja, ich war doch sowieso jede Nacht bei ihm. Warum sollten wir für zwei Wohnungen Miete zahlen?«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Sie sind in Dr. Bowmans Wohnung eingezogen, ohne vorher mit ihm darüber zu reden. Ist das zutreffend?«
    »Es war ja nicht so, dass er sich beklagt hätte«, fauchte Leona. »Ich hab’s ihm jede Nacht besorgt.«
    »Meine Frage war, ob Sie eigenmächtig eingezogen sind.«
    »Ja, ich bin eigenmächtig eingezogen«, zischte Leona. »Und er war begeistert.«
    »Das werden wir hören, wenn Dr. Bowman selbst aussagt«, entgegnete Randolph und blickte auf seine Notizen. »Miss Rattner, hat Dr. Bowman am Abend des 8. September 2005, als Mr Jordan Stanhope wegen seiner Frau Patience anrief, irgendetwas über das Newton Memorial Hospital gesagt?«
    »Nein, hat er nicht.«
    »Er hat nicht gesagt, dass es besser sei, zum Haus der Stanhopes zu fahren statt ins Krankenhaus, weil der Weg von den Stanhopes zur Symphony Hall kürzer ist?«
    »Nö. Er hat das Krankenhaus mit keinem Wort erwähnt.«
    »Als Sie und Dr. Bowman beim Haus der Stanhopes eintrafen, sind Sie da im Wagen geblieben?«
    »Nein. Dr. Bowman wollte, dass ich mit hineinging, um ihm zu helfen.«
    »Sie sollen das EKG-Gerät getragen haben.«
    »Genau.«
    »Und was geschah, als Sie Mrs Stanhopes Schlafzimmer erreichten?«
    »Dr. Bowman fing an, sich um Mrs Stanhope zu kümmern.«
    »Reagierte er zu diesem Zeitpunkt besorgt?«
    »Aber sicher. Er ließ Mr Stanhope sofort den Krankenwagen rufen.«
    »Wenn ich recht informiert bin, ließ er Sie die Patientin beatmen, während er alles Notwendige erledigte.«
    »Das stimmt. Er hat mir gezeigt, wie das geht.«
    »War Dr. Bowman beunruhigt über den Zustand der Patientin?«
    »Ziemlich. Die Patientin war ganz blau, und ihre Pupillen waren geweitet und reagierten nicht auf

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