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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Street.
    Als die Straße allmählich immer steiler wurde, erkannte er, dass Beacon Hill nicht nur ein Name, sondern tatsächlich ein richtiger Hügel war. Die Häuser wurden größer und eleganter, wenn auch immer noch bewusst schlicht gehalten. Zu seiner Linken bemerkte er einen sonnigen Platz, dessen stabiler schmiedeeiserner Zaun eine Reihe von hundertjährigen Ulmen und ein grünes Rasenstück umschloss. Nach ein paar Blocks erreichte er die Charles Street.
    Im Gegensatz zu den Seitenstraßen, die er gerade hinter sich gelassen hatte, war die Charles Street ein richtiger Boulevard. Obwohl die Autos auf beiden Seiten entlang des Gehwegs parkten, blieb immer noch genug Platz für drei Fahrspuren. Auf beiden Seiten der Straße reihten sich eine Vielzahl unterschiedlichster Geschäfte aneinander. Nachdem Jack einen der zahlreichen Fußgänger angesprochen und nach einem Haushaltswarenladen gefragt hatte, schickte man ihn zum Charles Street Haushaltsbedarf.
    Er fragte sich im Stillen, ob es wirklich notwendig war, sich Pfefferspray zu besorgen. Fernab des Gerichtsgebäudes und Craigs Prozess erschien ihm Francos Drohung wie eine sehr unwahrscheinliche Aussicht. Aber da er nun schon so weit gelaufen war, kaufte er das Pfefferspray bei dem freundlichen Besitzer mit dem markanten Unterkiefer, der zufälligerweise auch Jack hieß. Das hatte er nebenbei aufgeschnappt, als ein Angestellter den Namen seines Chefs gerufen hatte.
    Er schlug die angebotene kleine Tüte aus und ließ das Pfefferspray in seine rechte Jackentasche gleiten. Wenn er sich schon die Mühe machte, die schmale Dose zu kaufen, dann wollte er sie auch griffbereit haben. So gewappnet, schlenderte Jack die Charles Street das restliche Stück zum Boston Common hinab, zurück zu seinem Hyundai.
    In der dunklen, feuchten, menschenleeren Tiefgarage war er froh über das Pfefferspray. Es war genau so eine Situation, in der er Franco nicht gerne begegnen wollte. Doch einmal in seinem Wagen und auf dem Weg zum Kassenhäuschen, lachte er schon wieder über seinen Verfolgungswahn und fragte sich, ob ihn etwa unangebrachte Schuldgefühle plagten. Im Rückblick wusste Jack, dass er dem Mann in Stanhopes Auffahrt nicht das Knie in den Unterleib hätte rammen sollen, auch wenn er das Gefühl nicht loswurde, dass die Situation rasch außer Kontrolle geraten wäre, wenn er es nicht getan hätte, vor allem wenn er Francos offensichtlichen Jähzorn und seinen Hang zu Gewalt berücksichtigte.
    Als er aus den finsteren Tiefen des Parkhauses in den strahlenden Sonnenschein hinausfuhr, beschloss er, den Gedanken an Franco aus seinem Kopf zu verbannen. Stattdessen hielt er am Straßenrand und zog Alexis’ Stadtplan zu Rate. Dabei spürte er, wie sich sein Puls bei der Aussicht auf eine anständige Runde Basketball beschleunigte.
    Er suchte den Memorial Drive, und bald hatte er die Straße entlang des Charles River Basin gefunden. Leider lag sie in Cambridge, auf der anderen Seite des Flusses. Nach seinen bisherigen Erfahrungen mit dem Fahren in Boston ahnte er, dass es recht mühsam werden dürfte, dorthin zu kommen, denn es gab nur wenige Brücken. Seine Sorge war durchaus berechtigt, denn unterwegs hatte er mit einem verwirrenden Zusammenspiel von Linksabbiegeverboten, Einbahnstraßen, verschmutzten Straßenschildern und der übertrieben aggressiven Fahrweise der Bostoner Autofahrer zu kämpfen.
    Trotz dieser Handicaps schaffte er es schließlich doch noch auf den Memorial Drive, und dort angekommen entdeckte er nach kurzer Zeit die Basketballplätze, die Warrens Freund David Thomas ihm beschrieben hatte. Jack parkte in einer schmalen Seitenstraße, stieg aus und öffnete den Kofferraum. Er schob die Autopsieutensilien, die er von Latasha bekommen hatte, zur Seite, holte seine Basketball-Klamotten heraus und sah sich nach einem geeigneten Platz zum Umziehen um. Schließlich kletterte er zurück ins Auto und schaffte es, wie ein Schlangenmensch aus seinen Kleidern und in seine Shorts zu schlüpfen, ohne dabei Anstoß bei einem der unzähligen Fahrradfahrer, Inlineskater und Jogger am Ufer des Charles River zu erregen.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Auto abgeschlossen war, joggte Jack zurück zu den Basketballplätzen. Er sah etwa fünfzehn Männer ab zwanzig Jahren aufwärts. Jack vermutete, dass er mit seinen sechsundvierzig Jahren wohl der älteste Spieler sein würde. Das Spiel hatte noch nicht angefangen. Alle warfen auf den Korb oder prahlten herum, und die

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