Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
sein Erfolgshonorar sein. Jack musterte Craig, dessen Zorn sich inzwischen offenbar ein wenig gelegt hatte.
    »Wenn es nur das geringste Risiko birgt, bin ich dagegen«, sagte Craig. »Aber wir glauben, wir können das Risiko ausschalten.«
    »Habt ihr die Polizei gerufen?«, fragte Jack.
    »Nein«, antwortete Alexis. »Das war der zweite Teil der Botschaft: keine Autopsie, keine Polizei.«
    »Ihr müsst die Polizei rufen«, beharrte Jack, doch seine Worte klangen hohl, da auch er weder seine Auseinandersetzung mit Fasano und Konsorten vom Vortag noch seinen Zusammenstoß mit Franco vor einer halben Stunde angezeigt hatte.
    »Wir sind gerade dabei, alle Möglichkeiten durchzugehen«, erklärte Craig. »Wir haben alles mit den Mädchen besprochen. Sie werden ein paar Tage zu ihren Großeltern fahren, bis der Prozess abgeschlossen ist. Meine Eltern leben oben in Lawrence, Massachusetts, und sie sind schon auf dem Weg hierher, um sie abzuholen.«
    »Ich werde sie wahrscheinlich begleiten«, sagte Alexis.
    »Das brauchst du nicht, Mom«, sagte Tracy. Es waren ihre ersten Worte. »Bei Grandpa und Grandma sind wir bestimmt gut aufgehoben.«
    »Niemand wird wissen, wo die Mädchen sind«, erklärte Craig. »Sie werden mindestens für den Rest der Woche nicht mehr zur Schule gehen, vielleicht sogar für den Rest des Schuljahrs, es bleiben ja nur noch ein paar Tage. Sie haben versprochen, weder ihre Handys zu benutzen noch jemandem zu verraten, wo sie sind.«
    Jack nickte, aber er wusste nicht genau, welcher Aussage er eigentlich zustimmte. Er hatte das Gefühl, zwiespältige Botschaften zu empfangen. Es gab keine Möglichkeit, das Risiko für die Kinder komplett auszuschalten. Er fürchtete, dass Alexis und Craig unter dem Druck des Prozesses nicht mehr klar denken konnten. Das Einzige, was er sicher wusste, war, dass sie die Polizei benachrichtigen mussten.
    »Hört zu«, sagte Jack. »Mir fällt nur eine Person ein, die hinter diesem Überfall stecken könnte, und das ist Tony Fasano mit seinen Spießgesellen.«
    »Wir haben das Gleiche vermutet«, entgegnete Craig. »Aber das erscheint fast schon zu korrupt, darum versuchen wir, uns nicht allzu sehr darauf zu versteifen. Was mich während des Verfahrens besonders überrascht hat, ist die Feindseligkeit, mit der einige Kollegen auf meine Concierge-Praxis reagieren. Das verleiht deiner rhetorischen Frage nach einer Verschwörung von gestern Abend durchaus etwas Glaubwürdiges.«
    Jack gönnte dieser Idee einen flüchtigen Gedanken, aber außer als Futter für einen bekennenden Fan von Verschwörungstheorien erschien ihm dieses Szenario ausgesprochen unwahrscheinlich, auch wenn er selbst es am Vorabend ins Spiel gebracht hatte. Tony Fasano und seine beiden Wrestler waren eine sehr viel wahrscheinlichere Option, vor allem da Tony ihn schon einmal bedroht hatte. »Ich weiß nicht, ob ihr meine geschwollene Lippe bemerkt habt«, sagte er und berührte vorsichtig die Schwellung.
    »Die ist kaum zu übersehen«, bemerkte Alexis. »Hast du dir das beim Basketball geholt?«
    »Das wollte ich euch eigentlich so erzählen«, gestand Jack. »Aber in Wahrheit ist es das Ergebnis einer weiteren Begegnung mit Tony Fasanos Kumpel Franco. Das wird allmählich zu einem unangenehmen täglichen Ritual.«
    »Diese Schweine«, knurrte Craig.
    »Bist du okay?«, fragte Alexis besorgt.
    »Mir geht es besser, als es der Fall gewesen wäre, wenn meine neuen Bostoner Basketballkumpel nicht gerade noch rechtzeitig dazwischengegangen wären. Franco hatte einen Komplizen dabei.«
    »Oh, mein Gott«, sagte Alexis. »Es tut uns so leid, dass wir dich da mit hineingezogen haben.«
    »Dafür bin ich ganz alleine verantwortlich«, sagte Jack. »Und ich will ja auch gar kein Mitleid. Ich will damit nur sagen, dass Fasano und Konsorten wahrscheinlich auch hinter dem Überfall stecken. Der Punkt ist: Wir müssen beides der Polizei melden.«
    »Wegen deines Problems kannst du gerne die Polizei rufen«, sagte Craig. »Aber ich will auf keinen Fall die Sicherheit meiner Kinder aufs Spiel setzen. Ich glaube kaum, dass die Polizei hier irgendwas ausrichten kann, verdammt noch mal. Diese Typen waren Profis mit Skimasken, unauffälligen Handwerkerklamotten und Handschuhen. Mit so etwas hat die Polizei von Newton doch keine Erfahrung. Das hier ist bloß ein kleiner Vorort.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, erwiderte Jack. »Ich wette, eure Polizei hat schon eine Menge mehr gesehen, als ihr euch überhaupt vorstellen

Weitere Kostenlose Bücher