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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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mich zuerst geschlagen.«
    »Schnapp ihn dir, Antonio!«, befahl Franco und trat einen Schritt zurück.
    In dem Moment versuchte Jack, zwischen Franco und dem Auto durchzuflitzen. Obwohl er nach dem Basketball völlig erschöpft war, glaubte er mit seinen Sportschuhen trotzdem schnell genug laufen zu können, um den beiden Schlägern zu entwischen. Aber Franco sprang vor und bekam mit der rechten Hand gerade noch Jacks Shirt zu fassen. Er zog ihn zu sich heran, während er ihn gleichzeitig mit der linken Faust auf den Mund schlug. Antonio drehte Jacks Arme hinter seinen Rücken und hielt sie fest. Unterdessen holte Franco mit der rechten Hand zu einem K.-o.-Schlag aus.
    Doch dieser erreichte nie sein Ziel. Stattdessen sauste ein kurzes Stück Rohr auf Francos Schulter herab und ließ ihn vor Überraschung und Schmerz aufschreien. Sein rechter Arm fiel schlaff herunter, während die linke Hand an seine verletzte Schulter schoss und er sich vornüberbeugte.
    Das Rohr war nun auf Antonio gerichtet. »Lass ihn los, Mann!«, sagte David. Über ein Dutzend andere Basketballspieler waren wie aus dem Nichts aufgetaucht und bildeten einen drohenden Halbkreis um Jack, Franco und Antonio. Manche von ihnen hielten Radmutternschlüssel in der Hand, einer hatte einen Baseballschläger.
    Antonio ließ Jack los und starrte die Neuankömmlinge wütend an.
    »Ich glaube nicht, dass ihr Jungs hier aus der Gegend seid«, bemerkte David, dessen Stimme jetzt nicht mehr so scharf klang. »Aesop, durchsuch sie!«
    Aesop trat vor und nahm Franco mit flinken Gesten seine Waffe ab. Franco leistete keinen Widerstand. Der zweite Schläger war nicht bewaffnet.
    »Und jetzt würde ich euch beiden empfehlen, von hier zu verschwinden«, sagte David und nahm die Waffe von Aesop entgegen.
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, knurrte Franco Jack zu, als er und Antonio sich abwandten. Die Basketballspieler traten zur Seite, um sie durchzulassen.
    »Warren hat mich vor dir gewarnt«, sagte David zu Jack. »Er hat gesagt, dass du gerne mal in Schwierigkeiten gerätst und er dir schon mehr als einmal den Arsch retten musste. Du hast Glück, dass wir diese weißen Mistkerle während des Spiels draußen haben herumlungern sehen. Worum ging’s?«
    »Nur ein Missverständnis«, antwortete Jack ausweichend. Mit einem Finger berührte er seine Lippe. Als er ihn zurückzog, sah er einen Blutfleck.
    »Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid. Jetzt besorgst du dir am besten etwas Eis für deine dicke Lippe. Und warum nimmst du nicht einfach die Knarre? Womöglich kannst du sie brauchen, wenn dieses Arschloch auf einmal bei dir vor der Tür steht.«
    Jack lehnte die Waffe ab und bedankte sich bei David und den anderen, ehe er in den Wagen stieg. Als Erstes holte er das Pfefferspray heraus. Danach musterte er sein Gesicht im Rückspiegel. Die rechte Hälfte seiner Oberlippe war geschwollen und schimmerte leicht bläulich. Über sein Kinn zog sich ein getrockneter Blutfaden. »Großer Gott«, murmelte er. Warren hatte Recht, er hatte wirklich ein Talent dafür, sich in gefährliche Situationen zu bringen. So gut es ging, wischte er sich mit dem Saum seines T-Shirts das Blut ab.
    Auf dem Rückweg zu den Bowmans dachte er daran, einfach zu schwindeln und zu behaupten, er habe sich die Verletzung beim Basketball zugezogen. Blaue Flecken waren nichts Ungewöhnliches, da er so oft spielte und Basketball seiner Erfahrung nach ein Kontaktsport war. Craig und Alexis waren nach den heutigen Zeugenaussagen sicher deprimiert, und er wollte ihnen nicht noch eine weitere Last aufbürden. Er befürchtete, wenn er ihnen die Wahrheit erzählte, würden sie sich womöglich zu Unrecht Vorwürfe machen.
    So leise wie möglich schloss Jack die Vordertür auf. Seine Kleider und Schuhe hatte er im Arm. Er wollte nach unten schleichen und schnell duschen, ehe er jemandem über den Weg lief. Zwar wollte er seine Lippe schnellstmöglich mit Eis kühlen, aber die Verletzung war inzwischen schon so alt, dass weitere fünfzehn Minuten kaum noch etwas ausmachen würden. Nachdem er die Eingangstür leise hinter sich geschlossen hatte, hielt er inne. Sein sechster Sinn sagte ihm, dass etwas nicht in Ordnung war; das Haus war zu still. Jedes Mal, wenn er es bisher betreten hatte, hatte es Hintergrundgeräusche gegeben: ein Radio, ein klingelndes Handy, plappernde Kinder oder der Fernseher. Jetzt hörte er gar nichts, und diese Stille verkündete Unheil. Da er den Lexus in der Einfahrt gesehen

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