Montgomery u Stapleton 06 - Crisis
beide Unterarme waren stark tätowiert.
»Was für einen Job?«, fragte Percy.
Jack stellte sich vor und erklärte ihm noch ausführlicher als vorher Walter Strasser, was er wollte, weil er hoffte, dadurch Percys Mitgefühl zu wecken, damit dieser Patience Stanhopes Wiederauferstehung doch wieder auf den ursprünglich vorgesehenen Termin zurückverlegte. Leider hatte er damit keinen Erfolg.
»Tut mir leid, Mister«, sagte Percy. »Nach diesem Job hier muss ich zu ’nem Kumpel mit ’nem verstopften Abwasserkanal und neugeborenen Zwillingen.«
»Ich habe schon gehört, dass Sie beschäftigt sind«, entgegnete Jack. »Aber wie ich bereits Mr Strasser sagte, bin ich bereit, die doppelte Gebühr in bar zu bezahlen, falls das Ganze heute noch über die Bühne geht.«
»Und was hat Mr Strasser gesagt?«
»Er sagte, er sähe darin kein Problem.«
Percys Augenbrauen zogen sich noch ein winziges Stück höher, während er sich Jacks Angebot durch den Kopf gehen ließ. »Sie sind also bereit, die doppelte Friedhofsgebühr und mir den doppelten Lohn zu bezahlen?«
»Aber nur, wenn es heute noch erledigt wird.«
»Ich muss trotzdem den Abwasserkanal von meinem Kumpel freilegen«, sagte Percy. »Ihre Sache wäre erst danach dran.«
»Und um wie viel Uhr könnten Sie die Exhumierung vornehmen?«
Percy schürzte die Lippen und nickte vor sich hin, während er darüber nachdachte. Er sah auf seine Uhr. »Auf keinen Fall vor zwei.«
»Aber es wird heute noch erledigt?«, fragte Jack. Er musste sicher sein.
»Es wird heute erledigt«, versprach Percy. »Ich weiß nur nicht, was mich beim Abwasserkanal von meinem Kumpel erwartet. Wenn das schnell geht, kann ich gegen zwei wieder da sein. Wenn es Probleme gibt, weiß der Himmel, wann ich komme.«
»Aber Sie werden es trotzdem machen, wenn es sein muss eben am späten Nachmittag.«
»Auf jeden Fall«, sagte Percy. »Für den doppelten üblichen Lohn.«
Jack streckte die Hand aus. Percy schüttelte sie kurz. Während Jack zu seinem ramponierten Auto zurückkehrte, kletterte Percy wieder in die Kabine seines Baggers. Ehe Jack den Motor anließ, rief er Harold Langley an.
»Hier ist der neueste Stand«, sagte er in einem Tonfall, dem man anhörte, dass es keinen Spielraum für Diskussionen gab. »Patience wird doch heute noch ausgegraben, und zwar irgendwann nach zwei Uhr heute Nachmittag.«
»Haben Sie keine präzisere Zeitangabe?«
»Die Exhumierung kann erst stattfinden, nachdem Mr Gallaudet seine ursprünglich vorgesehenen Arbeiten erledigt hat. Das ist alles, was ich Ihnen im Moment sagen kann.«
»Sagen Sie mir nur eine halbe Stunde vorher Bescheid«, entgegnete Harold. »Dann treffe ich Sie am Grab.«
»Gut«, sagte Jack. Er bemühte sich, den Sarkasmus aus seiner Stimme fernzuhalten. In Anbetracht der Gebühren, die er dem Bestattungsinstitut zahlen würde, war er der Ansicht, dass es eigentlich Harolds Aufgabe wäre, draußen herumzulaufen und Walter Strasser und Percy Gallaudet Feuer unterm Hintern zu machen.
Beim Lärm von Percys Bagger versuchte Jack darüber nachzudenken, was noch zu tun blieb. Er sah auf die Uhr. Es war kurz vor halb elf. So, wie die Dinge liefen, schätzte er, dass er froh sein konnte, wenn er Patience Stanhope Mitte bis Ende des Nachmittags ins Beerdigungsinstitut Langley-Peerson zurückbekam, was bedeutete, dass Dr. Latasha Wylie eventuell Zeit hätte. Er war sich nicht sicher, ob ihr Angebot, ihm zu helfen, wirklich ernst gemeint gewesen war, aber er beschloss, im Zweifel einfach davon auszugehen. Mit ihrer Unterstützung würde die Obduktion schneller gehen, und außerdem hätte er dann jemanden, mit dem er seine Gedanken diskutieren könnte. Darüber hinaus wollte er die Knochensäge haben, die sie mitbringen wollte. Auch wenn er nicht glaubte, dass das Gehirn in diesem Fall von Bedeutung sein würde, hasste er halbe Sachen. Aber vielleicht würde er ja ein normales oder ein Stereomikroskop brauchen, und Latasha könnte ihm den Zugang dazu ermöglichen. Und am allerwichtigsten war das Angebot ihres Chefs, ihm mit toxikologischen Untersuchungen weiterzuhelfen, was Latasha ebenfalls veranlassen könnte. Nachdem Jack nun die Vermutung hegte, dass es im Krankenhaus zu einer Überdosierung oder einer falschen Medikation gekommen sein könnte, wollte er unbedingt ein toxikologisches Screening, und das müsste sofort gemacht werden, damit er die Ergebnisse noch in seinen Bericht aufnehmen könnte.
Solche Gedanken brachten Jack
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