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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Koronarsystems betroffen waren.«
    »So etwas habe ich noch nie gehört.«
    »Ich auch nicht«, gestand Latasha. »Aber sie ist an einem schweren Herzinfarkt gestorben. Das heißt, es muss noch andere pathologische Anomalien geben als ein kleines, asymptomatisches Kolonkarzinom. Moment! Wie heißt noch mal das Syndrom, bei dem diese Koronarspasmen auftreten?« Sie gestikulierte vor Jack herum, als spielte sie Scharade, damit er ihr mit dem Namen aushalf.
    »Ich habe beim besten Willen keine Ahnung. Und jetzt kommen Sie mir nicht mit etwas völlig Banalem, das mich in Minderwertigkeitskomplexe stürzen wird.«
    »Prinzmetal! Das ist es«, sagte Latasha triumphierend. »Prinzmetal-Angina.«
    »Nie gehört«, gab Jack zu. »Jetzt erinnern Sie mich an meinen Schwager, den Leidtragenden bei diesem Fiasko. Er würde es ganz sicher kennen. Können diese Spasmen auch einen schweren Herzinfarkt auslösen? Das ist die entscheidende Frage.«
    »Nein, es kann nicht Prinzmetal gewesen sein«, sagte Latasha mit einem Mal und winkte ab. »Selbst bei diesem Syndrom treten die Spasmen immer in Verbindung mit einer Stenose des Blutgefäßes auf, was bedeutet, dass wir etwas sehen müssten, und das tun wir nicht.«
    »Ich bin erleichtert«, entgegnete Jack.
    »Irgendwie müssen wir es rauskriegen.«
    »Das ist ja meine Absicht, aber nachdem wir keine krankhaften Veränderungen der Herzgefäße gefunden haben, stehe ich da wie ein Trottel, und es ist mir regelrecht peinlich, wenn ich bedenke, welchen Aufwand ich betrieben habe, um diese Autopsie überhaupt durchzuführen.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Latasha. »Lassen Sie uns die ganzen Proben in mein Büro bringen. Dort können wir das Herz unter dem Stereomikroskop untersuchen und sogar ein paar Gefrierschnitte vom Herzgewebe herstellen, um uns die Kapillaren anzuschauen. Das restliche Material muss auf normale Weise bearbeitet werden.«
    »Vielleicht sollten wir einfach irgendwo etwas essen gehen«, schlug Jack vor, der plötzlich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben wollte.
    »Ich besorge uns auf dem Weg zurück ins Institut eine Pizza. Kommen Sie schon! Wir machen eine Party daraus. Das Ganze ist ein verflixt kniffliges Rätsel. Lassen Sie uns sehen, ob wir es nicht doch lösen können. Wir können sogar heute Nacht noch ein toxikologisches Screening bekommen. Zufällig kenne ich den Leiter der Nachtschicht im Labor an der Uni. Wir hatten vor einiger Zeit mal was miteinander. Es hat nicht geklappt, aber wir haben immer noch ab und zu Kontakt.«
    Jack horchte auf. »Sagen Sie das noch mal!«, forderte er ungläubig. »Wir könnten heute Nacht noch ein toxikologisches Screening machen lassen?« Im rechtsmedizinischen Institut von New York konnte er sich glücklich schätzen, wenn er die Ergebnisse nach einer Woche bekam.
    »Ganz genau, aber wir müssen bis elf Uhr warten, wenn Allan Smithams Schicht anfängt.«
    »Wer ist Allan Smitham?«, fragte Jack. Die Möglichkeit einer sofortigen toxikologischen Untersuchung eröffnete seinen Nachforschungen ganz neue Dimensionen.
    »Wir haben uns auf dem College kennen gelernt. Da hatten wir eine Menge Chemie und Bio zusammen. Dann bin ich auf die medizinische Fakultät gewechselt und er hat promoviert. Jetzt arbeiten wir nur ein paar Blocks voneinander entfernt.«
    »Und was ist mit Ihrem Schönheitsschlaf?«
    »Darüber mache ich mir morgen Nacht Gedanken. Jetzt habe ich erst mal Blut geleckt. Wir müssen Ihren Schwager doch vor den bösen Anwälten retten.«

 
Kapitel 20
     
    Newton, Massachusetts
    Donnerstag, 8. Juni 2006
    21.08 Uhr
     
    A lexis ging beim vierten Klingeln ans Telefon. Jack hatte sein Handy auf Lautsprecher gestellt. Er war auf dem Weg vom Bestattungsinstitut zum Newton Memorial Hospital. Er wollte dem Krankenhaus einen kurzen Besuch abstatten, bevor die Drei-bis-elf-Schicht Feierabend machte, weil er hoffte, dort Matt Gilbert und Georgina O’Keefe zu erwischen. Er hatte sich spontan dazu entschlossen, als er und Latasha das Bestattungsinstitut verließen, nachdem sie die Obduktion abgeschlossen hatten. Sie hatte gesagt, dass sie kurz in ihre Wohnung fahren würde, um den Hund zu füttern, dann wollte sie die Flüssigkeitsproben zusammen mit einer Nachricht für Allan im toxikologischen Labor abgeben und schließlich noch zwei Pizzas besorgen, ehe sie ihn auf dem Parkplatz des rechtsmedizinischen Instituts treffen würde. Sie hatte Jack angeboten, sie zu begleiten, aber er hatte sich entschieden, die

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