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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinter sich, und dafür gibt es reichlich Anzeichen.«
    »So sehe ich das auch«, sagte Jack. Er hatte sich ein paar kleinere Wunden in ihrem Mund näher angeschaut, die daher rühren konnten, dass sie während der Wiederbelebungsversuche intubiert worden war. »Bis jetzt gibt es keinerlei Hinweis auf Strangulation oder Burking, aber Ersticken ohne Brustkompression sollten wir weiter im Hinterkopf behalten.«
    »Das wäre aber ziemlich weit unten auf meiner Liste«, sagte Latasha. »Die Vorgeschichte schließt das ziemlich sicher aus, meinen Sie nicht?«
    »Auch wieder wahr«, antwortete Jack. Er reichte Latasha ein Skalpell. »Was halten Sie davon, wenn Sie die Honneurs übernehmen?«
    Latasha führte den typischen Y-förmigen Schnitt von beiden Schultern bis zur Medianlinie und dann hinunter zum Schambein aus. Das Gewebe war trocken wie ein zu lange gebackener Truthahn und hatte eine gräulich braune Farbe. Es hatte keine Verwesung eingesetzt, und so war der Geruch zwar muffig, aber nicht abstoßend.
    Rasch und als Team arbeitend, hatten Jack und Latasha die inneren Organe bald freigelegt. Der Darm war mit der Balsamierkanüle vollständig entleert worden. Jack hob den festen Rand der Leber an. Darunter hing die Gallenblase. Er betastete sie.
    »Wir haben Galle«, freute er sich. »Das wird uns bei der toxikologischen Untersuchung helfen.«
    »Und Glaskörper«, sagte Latasha, die durch die geschlossenen Lider hindurch die Augen abtastete. »Ich finde, davon sollten wir auch eine Probe nehmen.«
    »Unbedingt«, entgegnete Jack. »Und auch Urin, wenn wir welchen in der Blase oder den Nieren finden.«
    Beide griffen nach Spritzen, entnahmen die Proben und beschrifteten sie.
    »Lassen Sie uns nachschauen, ob es einen offensichtlichen Rechts-links-Shunt gibt«, sagte Jack. »Ich glaube immer noch, dass die Sache mit der Zyanose wichtig sein wird.« Vorsichtig schob er die brüchige Lunge zur Seite, um einen Blick auf die großen Gefäße zu werfen. Nachdem er sie behutsam abgetastet hatte, schüttelte er den Kopf. »Sieht alles normal aus.«
    »Der Befund ist sicher irgendwo im Herzen«, sagte Latasha voller Überzeugung.
    »Das denke ich auch«, stimmte Jack ihr zu. Er rief Bill herüber und fragte ihn, ob es ein paar Schalen oder Schüsseln aus rostfreiem Stahl gab, die sie für die Organe verwenden könnten. Bill holte das Gewünschte aus einem Schränkchen unter dem Waschbecken.
    So routiniert, als arbeiteten sie schon seit Langem zusammen, entfernten Jack und Latasha Herz und Lunge in einem Stück. Während sie die Schale hielt, hob Jack die Organe aus dem Brustkorb und legte sie hinein. Sie stellte die Schale vor Patience’ Füße auf den Tisch.
    »Die Lunge sieht normal aus«, sagte Jack. Er rieb mit den Fingern über ihre Oberfläche.
    »Sie fühlt sich auch normal an«, ergänzte Latasha, während sie sie vorsichtig an ein paar Stellen eindrückte. »Zu dumm, dass wir keine Waage haben.«
    Jack rief Bill noch einmal an den Tisch und fragte ihn, ob irgendwo eine Waage zur Verfügung stünde, doch das war nicht der Fall.
    »Also ich würde sagen, das Gewicht ist normal«, sagte Jack, der die Gewebemasse in der Hand wog.
    Latasha versuchte es, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Ich kann keine Gewichte schätzen.«
    »Ich kann es kaum erwarten, mich ans Herz zu machen, aber vielleicht sollten wir uns erst den Rest vornehmen. Was meinen Sie?«
    »Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Ist das Ihr Motto?«
    »So ähnlich«, sagte Jack. »Lassen Sie uns die Arbeit aufteilen, dann geht es schneller. Einer von uns könnte die Bauchorgane übernehmen und der andere die Halssektion. Der Vollständigkeit halber möchte ich sichergehen, dass das Zungenbein unversehrt ist, auch wenn wir beide nicht glauben, dass es sich um Strangulation gehandelt haben könnte.«
    »Wenn ich wählen darf, nehme ich den Hals.«
    »Legen Sie los.«
    Während der nächsten halben Stunde arbeiteten sie schweigend an ihrem jeweiligen Bereich. Jack wusch den Darm am Becken aus. Im Dickdarm entdeckte er die erste bedeutende pathologische Veränderung. Er rief Latasha herüber und zeigte sie ihr. Es war ein Karzinom im aufsteigenden Kolon.
    »Es ist klein, aber es sieht aus, als hätte es die Darmwand durchdrungen«, sagte Latasha.
    »Ich vermute, das ist der Fall«, stimmte Jack ihr zu. »Und ein paar der Abdominallymphknoten sind vergrößert. Das ist der schlagende Beweis dafür, dass Hypochonder tatsächlich krank werden können.«
    »Wäre

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