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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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obwohl er ständig versucht hat, sie aus dem Konzept zu bringen. Ich glaube, Tony hat gehofft, Randolph würde Craig noch einmal in den Zeugenstand rufen, was Randolph klugerweise gelassen hat. Stattdessen hat er erklärt, dass seine Beweisführung abgeschlossen sei. Das war’s. Morgen halten sie die Schlussplädoyers, und Randolph ist als Erster dran.«
    »Hat sich dein Eindruck, wie der Prozess wahrscheinlich ausgehen wird, geändert?«
    »Eigentlich nicht. Die Zeugen der Verteidigung waren gut, aber sie stammten nicht aus der Stadt. Und da Boston nun mal ein so bedeutendes medizinisches Zentrum ist, glaube ich kaum, dass die Tatsache, dass sie von fremden Universitäten kamen, bei den Geschworenen gut angekommen ist. Tonys Sachverständige haben einen stärkeren Eindruck hinterlassen.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht, so ungern ich das auch sage.«
    »Wenn du durch irgendeinen Zufall doch herausfinden würdest, dass Patience einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, wäre das wahrscheinlich Craigs Rettung.«
    »Glaub ja nicht, dass ich das nicht wüsste. Um ehrlich zu sein, ist das meine Hauptmotivation. Wie geht es Craig überhaupt?«
    »Er ist völlig verzweifelt, wie üblich. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr als sonst. Es macht mir ein bisschen Angst, dass er alleine zu Hause ist. Wann, glaubst du, wirst du wieder dort sein?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen«, antwortete Jack und verspürte mit einem Mal ein schlechtes Gewissen, weil er gar nicht die Absicht hatte, ins Haus der Bowmans zurückzukehren.
    »Vielleicht könntest du kurz nach ihm schauen, wenn du zurückkommst. Ich mag diese Kombination aus Alkohol und Schlaftabletten nicht.«
    »In Ordnung, mach ich«, versprach Jack. »Ich bin jetzt beim Krankenhaus und muss mich sputen.«
    »Egal, was passiert, ich bin dir wirklich dankbar, Jack. Du weißt gar nicht, wie viel mir deine Unterstützung in den letzten Tagen bedeutet hat.«
    »Das denkst du immer noch, obwohl deine Töchter überfallen wurden?«
    »Dafür mache ich dich doch nicht verantwortlich.«
    Nach ein paar weiteren liebevollen Worten zwischen den Geschwistern, die Jack womöglich eine Träne in die Augen gelockt hätten, wenn sie noch länger gedauert hätten, verabschiedeten sie sich voneinander. Er klappte das Handy zu und blieb noch eine Minute im Auto sitzen, wo er über Beziehungen nachdachte und darüber, wie sie sich im Laufe der Zeit veränderten. Es erfüllte ihn mit Wärme, zu wissen, dass er und seine Schwester trotz der Jahre, in denen sie sich kaum gesehen hatten, weil er mit seiner eigenen Verzweiflung zu kämpfen hatte, fast wieder zu ihrer früheren Vertrautheit zurückgefunden hatten.
    Als Jack aus dem Wagen stieg, kehrte der Eifer, den Latasha in ihm geweckt hatte, mit voller Wucht zurück. Alexis’ Bemerkungen hatten seinen Enthusiasmus ein wenig gedämpft, aber er wusste ja selbst, dass seine Ideen vollkommen absurd waren. Wie er ihr erklärt hatte, versuchte er nur, neue Theorien zu entwickeln und mit einem Bündel Fakten zu spielen, die in sich schon wenig plausibel erschienen.
    Anders als bei seinem ersten Besuch herrschte in der Notaufnahme reger Betrieb. Der Warteraum war voll, fast alle Stühle waren besetzt. Ein paar Leute standen draußen in der Ladezone des Krankenwagens. Es war eine warme, feuchte, fast schon sommerliche Nacht.
    Jack musste am Empfangsschalter hinter einer Frau warten, die ein fieberndes Kleinkind auf dem Arm trug. Das Kind starrte Jack über die Schulter seiner Mutter hinweg mit glasigen Augen und leerem Gesichtsausdruck an. Als Jack schließlich an den Schalter trat und gerade nach Dr. Matt Gilbert fragen wollte, tauchte der Arzt auf. Er warf ein Klemmbrett mit einem ausgefüllten Aufnahmebogen auf den Tisch, und dabei fiel sein Blick auf Jack.
    »Ich kenne Sie«, sagte er und deutete mit dem Finger auf ihn. Er versuchte offensichtlich, sich an seinen Namen zu erinnern.
    »Dr. Jack Stapleton.«
    »Genau! Der Rechtsmediziner, der sich für den fehlgeschlagenen Wiederbelebungsversuch interessiert hat.«
    »Gutes Gedächtnis«, bemerkte Jack.
    »Das ist die wichtigste Fähigkeit, die ich während des Medizinstudiums erworben habe. Was können wir für Sie tun?«
    »Ich bräuchte zwei Minuten Ihrer Zeit, idealerweise zusammen mit Georgina O’Keefe. Ist sie heute Abend hier?«
    »Sie schmeißt den ganzen Laden«, lachte die Sekretärin am Empfang. »Sie ist da.«
    »Ich weiß, das ist nicht gerade der beste Zeitpunkt«, gab Jack

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