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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zu öffnen. Unvermittelt richtete er sich wieder auf. »Ha, sieh dir das mal an!«, sagte er. Er nahm das Herz in die Hand und hielt es so, dass Laurie es besser erkennen konnte. Mit der Spitze seiner Gefäßklemme deutete er auf eine bestimmte Stelle.
    »Du meine Güte«, entfuhr es ihr. »Das könnte die dramatischste Verengung der hinteren interventrikulären Koronararterie sein, die mir je untergekommen ist. Und es sieht nicht atheromatös aus.«
    »Das sehe ich genauso, und es erklärt wahrscheinlich, warum ihr Herz keine Reaktion gezeigt hat. Eine plötzliche, selbst kurzzeitige Verstopfung hätte einen schweren Herzinfarkt mit Schädigung von Teilen des Reizleitungssystems hervorgerufen. Ich kann mir vorstellen, dass die gesamte hintere Herzwand von dem Infarkt betroffen war. Aber so dramatisch das auch ist, es erklärt nicht die Veränderungen in der Lunge.«
    »Warum öffnest du das Herz nicht?«
    »Genau das hatte ich gerade vor.«
    Jack tauschte die Schere und die Klemme gegen das Fleischermesser ein und setzte eine Reihe von Schnitten in die Herzkammern. »Voilà!«, sagte er und beugte sich zur Seite, so dass Laurie das aufgeklappte Organ sehen konnte.
    »Na bitte: eine geschädigte, insuffiziente Mitralklappe!«
    »Eine ziemlich insuffiziente Mitralklappe. Diese Frau war eine tickende Zeitbombe. Es ist erstaunlich, dass weder die Koronarverengung noch die Klappe Symptome ausgelöst haben, die sie zum Arzt getrieben haben. Zu schade. Beide Probleme wären durch eine Operation zu beheben gewesen.«
    »Angst macht die Menschen oft bedauerlich stoisch.«
    »Da hast du recht«, sagte Jack, während er Gewebeproben für die mikroskopische Untersuchung nahm und sie in entsprechend beschriftete Flaschen legte. »Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du mich gesucht hast.«
    »Vor einer Stunde habe ich etwas erfahren. Wir haben jetzt einen Termin für die Hochzeit. Ich wollte es dir unbedingt gleich erzählen, weil ich ihnen so schnell wie möglich Bescheid sagen muss.«
    Jack hielt in seinem Tun inne. Sogar Miguel am Becken hörte auf, den Darm auszuwaschen.
    »Das ist ein etwas seltsamer Ort für eine solche Mitteilung«, bemerkte Jack.
    Laurie zuckte die Achseln. »Es ist der Ort, an dem ich dich gefunden habe. Ich hoffte, ich könnte noch heute Nachmittag zurückrufen, ehe sich alle ins Wochenende verabschieden.«
    Jack sah flüchtig zu Miguel hinüber. »Welcher Termin ist es denn?«
    »Der neunte Juni um halb zwei. Was hältst du davon?«
    Jack lachte leise. »Was soll ich schon davon halten? Es dauert noch so lange, jetzt wo wir uns endlich entschlossen haben, die Sache durchzuziehen. Ich wäre ja eher für nächsten Dienstag oder so.«
    Laurie lachte. Das Geräusch drang gedämpft durch ihre Gesichtsmaske, die kurz beschlug. »Du bist süß. Aber meine Mutter ist nun mal immer von einer Hochzeit im Juni ausgegangen. Und ich finde eigentlich auch, dass der Juni ein hervorragender Monat ist. Das Wetter wird bestimmt gut, nicht nur für die Hochzeit, sondern auch während der Flitterwochen.«
    »Dann bin ich einverstanden«, sagte Jack mit einem erneuten raschen Seitenblick zu Miguel. Es irritierte ihn, dass Miguel einfach nur reglos dastand und ihnen offensichtlich zuhörte.
    »Da gibt es nur ein Problem. Der Juni ist für Hochzeiten so beliebt, dass die Riverside Church bereits für alle Samstage des Monats ausgebucht ist. Acht Monate im Voraus, kannst du dir das vorstellen? Wie auch immer, der neunte Juni ist ein Freitag. Stört dich das?«
    »Freitag, Samstag – das ist mir vollkommen gleich. Mir ist alles recht.«
    »Fantastisch. Im Grunde wäre mir ein Samstag lieber, weil es einfach traditioneller ist und auch unproblematischer für die Gäste, aber das steht nun einmal nicht zur Debatte.«
    »Hey, Miguel!«, rief Jack. »Wie wär’s, wenn Sie endlich mit diesem Darm weitermachen würden. Das sollte keine Lebensaufgabe werden.«
    »Ich bin fertig, Dr. Stapleton. Ich warte bloß darauf, dass Sie rüberkommen und einen Blick darauf werfen.«
    »Oh!«, entgegnete Jack nur, ein wenig verlegen, weil er angenommen hatte, der Sektionsgehilfe würde lauschen. Dann sagte er zu Laurie: »Entschuldige, aber ich muss hier weitermachen.«
    »Kein Problem«, entgegnete Laurie. Sie schlenderte hinter ihm zum Becken hinüber.
    Miguel reichte ihm den Darm, den er auf seiner ganzen Länge geöffnet und danach gründlich ausgewaschen hatte, um die Darmschleimhaut freizulegen.
    »Ich habe heute noch etwas anderes

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