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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auseinanderbrechen wird. Wenn Alexis keinen Doktor in Psychologie hätte, würde ich dem Ganzen vielleicht nicht unbedingt viel Bedeutung beimessen, aber da sie ihn nun mal hat, muss ich annehmen, dass sie mit ihrer Einschätzung richtig liegt.«
    Laurie neigte den Kopf ein paar Grad zur Seite, um Jack aus einem leicht veränderten Blickwinkel zu betrachten. »Du willst ganz offensichtlich auf etwas hinaus, und ich ahne, dass es mir nicht gefallen wird.«
    »Alexis hat mich gebeten, so schnell wie möglich nach Boston zu kommen, um zu versuchen, ihnen zu helfen.«
    »Wie um Himmels willen sollst du ihnen denn helfen?«
    »Wahrscheinlich nur, indem ich Händchen halte. Ich war genauso skeptisch wie du, und das habe ich ihr auch gesagt, aber sie hat mich praktisch angefleht zu kommen. Um ehrlich zu sein, sie hat mich bei meinem schlechten Gewissen gepackt.«
    »Ach, Jack«, murmelte Laurie klagend. Sie atmete tief ein. »Wie lange wirst du weg sein?«
    »Ich hoffe, nur einen Tag. Das habe ich auch Calvin gesagt.« Dann fügte er hastig hinzu: »Ich war in deinem Büro, um zuerst mit dir zu reden, und als ich erfahren habe, dass du unten in der Grube warst, habe ich auf dem Weg dahin kurz bei Calvin Halt gemacht.«
    Laurie nickte. Sie sah auf ihre Schreibtischplatte hinunter und spielte mit einer herumliegenden Büroklammer. Sie war offensichtlich hin- und hergerissen zwischen den Bedürfnissen von Jacks Schwester und ihren eigenen. »Ich brauche dich nicht daran zu erinnern, dass heute Montagnachmittag ist und unsere Hochzeit für Freitag um halb zwei angesetzt ist.«
    »Ich weiß, aber du und deine Mutter, ihr kümmert euch doch um alles. Meine Aufgabe war die Hochzeitsreise, und dafür ist alles erledigt.«
    »Was ist mit Warren?«
    »Angeblich ist er total cool, aber ich werde noch mal nachfragen.« Jack hatte sich nicht entscheiden können, wer sein Trauzeuge sein sollte, Warren oder Lou. Schließlich war es auf Streichholzziehen hinausgelaufen, und Warren hatte gewonnen. Abgesehen von Warren und Lou hatte Jack nur noch seinen Bürokollegen Dr. Chet McGovern und ein paar seiner Freunde vom Basketball eingeladen. Aus einer Vielzahl von Gründen hatte er es bewusst vermieden, Verwandte einzuladen.
    »Und du?«
    »Ich bin bereit.«
    »Muss ich mir Sorgen machen, wenn du nach Boston fliegst und den Töchtern deiner Schwester begegnest? Du hast mir irgendwann erzählt, dass das ein Problem für dich ist. Wie alt sind sie jetzt?«
    »Fünfzehn, elf und zehn.«
    »Waren deine beiden Töchter nicht auch elf und zehn Jahre alt?«
    »Ja.«
    »Nach allem, was du mir im Laufe der Jahre anvertraut hast, mache ich mir Sorgen, dass du in deiner Entwicklung zurückgeworfen werden könntest, wenn du gezwungen bist, dich mit ihnen auseinanderzusetzen. Wo wirst du übernachten?«
    »Bei ihnen zu Hause! Alexis hat darauf bestanden.«
    »Mir ist egal, ob sie darauf bestanden hat. Fühlst du dich wohl bei dem Gedanken, bei ihnen zu übernachten? Wenn nicht, dann hör auf dich und geh in ein Hotel. Ich will nicht, dass dich diese Begegnung so weit zurückwirft, dass du vielleicht beschließt, jetzt plötzlich doch nicht mehr heiraten zu wollen. Möglicherweise reißt dein Besuch dort oben alte Wunden wieder auf.«
    »Du kennst mich einfach zu gut. Über all das habe ich auch schon nachgedacht. Und ich habe das Gefühl, es ist ein gutes Zeichen, dass ich mir Gedanken über das Risiko mache, statt es einfach zu ignorieren! Alexis hat mir vorgeworfen, zu Vermeidungsverhalten zu neigen.«
    »Als ob ich das nicht wüsste, so lange, wie du gebraucht hast, um dich an den Gedanken zu gewöhnen, mich zu heiraten.«
    »Jetzt werd nicht gleich gemein«, antwortete Jack lächelnd. Er wartete einen Moment, um sicher zu sein, dass sie verstanden hatte, dass er nur scherzte. Denn was sie gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Lange Jahre hatten Jacks Schuldgefühle und seine Trauer ihm das Gefühl gegeben, er habe nicht das Recht, glücklich zu sein. Er hatte sogar geglaubt, dass eigentlich er hätte sterben sollen, nicht Marilyn und die Mädchen.
    »Es wäre armselig von mir, zu versuchen, dir diesen Besuch auszureden«, fuhr Laurie in ernstem Ton fort. »Aber ich wäre nicht aufrichtig, wenn ich dir verschweigen würde, dass ich nicht gerade glücklich darüber bin, sowohl aus selbstsüchtigen Motiven als auch aus Sorge um dich. Wir wollen Freitag heiraten. Ruf mich nicht von Boston aus an und schlage vor, die Hochzeit zu verschieben. Wenn du das

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