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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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tust, wird sie nicht verschoben, sondern abgesagt. Ich hoffe, du fasst das nicht als eine übertriebene Drohung auf. So empfinde ich nun mal nach all der Zeit. Und nun tu, was du tun musst.«
    »Danke. Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Es hat lange gedauert, bis ich wieder zur Normalität zurückgefunden habe.«
    »Wann willst du fliegen?«
    Jack warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor vier. »Jetzt gleich, nehme ich an. Ich fahre in die Wohnung, schnappe mir ein paar Sachen und mache mich auf den Weg zum Flughafen.« Zurzeit wohnten er und Laurie im Erdgeschoss von Jacks altem Haus in der 106th Street. Sie waren aus dem dritten Stock nach unten gezogen, weil das ganze Gebäude saniert wurde. Jack und Laurie hatten es sieben Monate zuvor gekauft und den Fehler begangen, während der Bauarbeiten dort wohnen zu bleiben.
    »Rufst du mich heute Abend an?«
    »Natürlich.«
    Laurie stand auf, und sie umarmten sich.
    Jack verlor keine Zeit mehr. Nachdem er noch ein paar Kleinigkeiten auf seinem Schreibtisch erledigt hatte, ging er hinunter ins Untergeschoss und holte sein Fahrrad aus der Ecke, wo er es immer abstellte. Mit seinem Helm, den Fahrradhandschuhen und einer Klammer am rechten Hosenbein strampelte er die 30th Street hinauf, ehe er in die First Avenue einbog und in nördlicher Richtung weiterfuhr.
    Wie üblich lösten sich all seine Probleme in Luft auf, sobald er auf dem Rad saß. Die körperliche Bewegung und das damit verbundene Hochgefühl versetzten ihn in eine andere Welt, vor allem während der Fahrt quer durch den Central Park. Wie ein üppig grünes Juwel, das mitten in die Stadt aus Beton hinabgefallen war, bot der Park ein geradezu fantastisches Erlebnis. Als er schließlich auf Höhe der 106th Street wieder auf die Central Park West radelte, war seine Anspannung verflogen. Das Radfahren durch das üppige Blumenmeer im Park hatte sie vertrieben.
    Gegenüber von seinem Wohnhaus bremste Jack am Rand des Spielplatzes. Warren und Flash waren auf dem Basketball-Feld und bereiteten sich mit ein paar Korbwürfen auf eines der schnellen, rauen und äußerst erbittert aus getragenen abendlichen Duelle unter den Nachbarn vor. Jack öffnete das Tor in dem hohen Maschendrahtzaun und schob sein Rad auf den Platz.
    »Hey, Alter«, rief Warren. »Du bist früh dran. Spielst du heute Abend mit? Wenn ja, dann schwing deinen Arsch raus, wir veranstalten ’ne Party.« Warrens beeindruckend muskulöser, jugendlicher Körper verschwand vollständig unter seinem viel zu großen Hip-Hop-Outfit. Flash war älter und hatte einen Vollbart, der vorzeitig ergraute. Sein größter Trumpf neben dem Jump Shot war sein Mundwerk. Er konnte über jeden Punkt diskutieren und brachte die meisten Leute schließlich dazu, ihm zuzustimmen. Zusammen bildeten sie ein beinahe unschlagbares Team.
    Nach kurzen Umarmungen und Handshakes erklärte Jack Warren, dass er nicht spielen könne, weil er für ein paar Nächte nach Boston musste.
    »Beantown!«, entgegnete Warren. »Da oben gibt’s ’nen coolen Bruder. Spielt auch Basketball. Ich könnte ihn anrufen und ihm sagen, dass du in der Gegend bist.«
    »Das wäre fantastisch«, sagte Jack. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, seine Sportsachen mitzunehmen, aber ein bisschen Bewegung wäre vielleicht genau das Richtige, wenn ihm die ganze Angelegenheit zu heikel würde.
    »Ich gebe ihm deine Handynummer und sprech dir seine auf die Mailbox.«
    »Gut«, sagte Jack. »Hör mal, ist mit deinem Smoking für Freitag alles in Ordnung?«
    »Alles geregelt. Wir holen ihn Donnerstag ab.«
    »Großartig«, sagte Jack. »Vielleicht sehe ich euch ja schon Mittwochabend. Vor dem großen Tag könnte ich ein paar Runden gebrauchen.«
    »Wir werden hier sein, Doc«, antwortete Warren. Er schnappte dem überraschten Flash den Ball aus der Hand und versenkte einen weiten Drei-Punkte-Wurf.

 
Kapitel 6
     
    Boston, Massachusetts
    Montag, 5. Juni 2006
    19.35 Uhr
     
    J ack ging von Bord des Delta-Shuttleflugs von 18.30 Uhr und ließ sich von der Menschentraube mittragen. Er nahm an, dass die anderen schon wussten, wohin sie gingen. Bald darauf fand er sich am Straßenrand vor dem Delta-Terminal wieder, und nach fünf Minuten hielt der Bus der Autovermietung vor ihnen. Jack stieg ein.
    Er war schon seit Längerem nicht mehr in Boston gewesen, und da am Flughafen ständig weitergebaut wurde, erkannte er nichts wieder. Während der Bus durch die verschiedenen Terminals fuhr, dachte er darüber nach,

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