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Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Montgomery u Stapleton 06 - Crisis

Titel: Montgomery u Stapleton 06 - Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Panoramastraße entlangbrauste. Seine Gedanken erinnerten ihn an den Traum vom Fliegen, den er in seiner Jugend häufiger gehabt hatte. Doch rasch wichen sie einer leisen Verlegenheit darüber, dass er das Auto eines fremden Mannes begehrte, und sei es auch nur für eine imaginäre Spritztour.
    Jack ging um den Bentley herum auf die Eingangstür zu. Seine Reaktion auf den Wagen hatte ihn in mehrerlei Hinsicht überrascht, und die wichtigste Erkenntnis berührte die Vorstellung, sich ganz einfach hemmungslos zu amüsieren. Nach dem verhängnisvollen Flugzeugabsturz war er dazu viele Jahre lang nicht in der Lage gewesen, da es in ihm Schuldgefühle weckte, als Einziger aus seiner Familie noch am Leben zu sein. Die Tatsache, dass er dem inzwischen ins Auge blicken konnte, zeigte ihm deutlicher als alles andere, dass er große Fortschritte gemacht hatte.
    Nachdem er an der Tür geläutet hatte, drehte Jack sich wieder zu dem funkelnden Bentley um. Er hatte sich gefragt, was der Wagen für ihn bedeutete, doch nun dachte er darüber nach, was er über Jordan Stanhope alias Stanislaw Jordan Jaruzelski aussagte. Er deutete darauf hin, dass der Mann seinen neuen Reichtum aus vollem Herzen genoss.
    Das Geräusch der sich öffnenden Tür lenkte Jacks Aufmerksamkeit wieder auf sein eigentliches Anliegen. In der Innentasche seiner Jackentasche befand sich die nicht unterschriebene Exhumierungsgenehmigung, und das Papier raschelte, als er eine Hand hob, um seine Augen zu beschatten. Die Spätnachmittagssonne, die sich im blank polierten Messingtürklopfer spiegelte, blendete ihn vorübergehend.
    »Ja bitte?«, fragte Jordan. Trotz des grellen Lichts erkannte Jack, dass er misstrauisch gemustert wurde. Jack trug seine üblichen Jeans, ein blaues Chambray-Hemd, eine Strickkrawatte und ein sommerliches Sakko, das schon so lange nicht mehr gereinigt oder gebügelt worden war, dass er lieber gar nicht darüber nachdenken wollte. Jordan hingegen trug eine karierte Hausjacke und ein Halstuch. Rechts und links von ihm wehte kühle, trockene Luft aus dem Haus, ein Zeichen dafür, dass trotz der milden Temperaturen die Klimaanlage eingeschaltet war.
    »Mein Name ist Dr. Stapleton«, begann Jack. Nachdem er spontan beschlossen hatte, eine quasi-offizielle Erklärung für seinen Besuch vorzubringen, fingerte er seine Brieftasche mit seiner Rechtsmedizinermarke hervor. Er hielt sie kurz in die Höhe. »Ich bin Rechtsmediziner und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie einen Augenblick Zeit für mich hätten.«
    »Lassen Sie mich mal sehen!«, sagte Jordan, als Jack versuchte, die Brieftasche mit seiner Marke rasch wieder zurückzustecken.
    Jack war überrascht. Es kam selten vor, dass jemand seinen offiziellen Ausweis genauer in Augenschein nehmen wollte.
    »New York?«, fragte Jordan, während er seinen Blick wieder hob und Jack ins Gesicht sah. »Sind Sie da nicht ein bisschen weit weg von zu Hause?« Für Jacks Ohren sprach Jordan mit einer aufgesetzten Form jenes melodischen Tonfalls und englisch anmutenden Akzents, die Jack mit neuenglischen Elite-Internaten assoziierte. Zu Jacks noch größerer Verblüffung hatte Jordan nach seiner Hand gegriffen, um sie ruhig zu halten, während er die Marke studierte. Seine sorgfältig manikürten Finger waren kühl.
    »Ich nehme meine Arbeit eben ernst«, griff Jack zur Verteidigung auf Sarkasmus zurück.
    »Und welche Arbeit führt Sie den weiten Weg von New York in unser bescheidenes Heim?«
    Jack konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Bemerkung des Mannes ließ vermuten, dass er über einen ähnlich ironischen Humor verfügte wie er selbst. Dieses Heim war alles andere als bescheiden.
    »Wer ist es denn, Jordie?«, rief eine kristallklare Stimme aus den kühlen Tiefen des Hauses.
    »Ich weiß es noch nicht genau, Liebes«, rief Jordan liebevoll über die Schulter zurück. »Ein Arzt aus New York.«
    »Ich wurde um Hilfe bei dem Rechtsstreit gebeten, in den Sie gegenwärtig verwickelt sind«, sagte Jack.
    »Tatsächlich!«, bemerkte Jordan mit einem Anflug von Überraschung. »Und wie genau soll diese Hilfe aussehen?«
    Bevor Jack antworten konnte, erschien plötzlich eine attraktive, rehäugige junge Frau, die etwa halb so alt war wie Jordan selbst, hinter seinem Rücken und sah Jack an. Einen Arm hatte sie um Jordans Nacken gelegt und den anderen um seine Taille. Sie lächelte freundlich und zeigte dabei verblüffend weiße, perfekte Zähne. »Warum steht ihr denn hier draußen? Bitte den Doktor

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