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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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gelegt hatten, tauchte ein neues Problem auf: Toiletten.
    » Ulysses muss mal « , meldete Max.
    » Woher weißt du das? « , fragte Jake.
    » Er ist mein Freund. Ich versteh ihn. «
    » Sag ihm, er soll in die Ecke pinkeln « , murmelte Jake. » Hab ich auch gemacht. «
    Ich konnte ihm keinen Vorwurf machen. Ich hatte auch keine bessere Idee gehabt.
    » Das ist unhygienisch « , sagte Alex.
    » Er hat Angst « , fügte Max hinzu. » Er geht da nicht alleine hin. Ich auch nicht. «
    » Und ich muss mal groß « , warf Chloe ein.
    » Großartig « , ächzte Jake.
    Dieses Problem hätte wahrscheinlich Astrid gelöst, doch Astrid fehlte seit einiger Zeit unentschuldigt. Wir mussten allein klarkommen.
    Henry und Caroline steckten die Köpfe zusammen, und nach ein paar Sekunden fieberhafter Diskussion hob Henry die Hand.
    Jake sah ihn nicht. Ich schon. » Ja, Henry? «
    » Na ja « , antwortete er. » Manchmal, wenn Caroline und ich woanders übernachten, ziehen wir Höschenwindeln an. Und jetzt übernachten wir ja auch woanders, und deshalb haben wir uns Höschenwindeln geholt. «
    Und schon zauberte er eine angebrochene Packung Höschenwindeln hervor. Größe 6.
    » Sollen wir jetzt alle in Windeln scheißen, oder was? « , fragte Brayden.
    Henry schrumpfte eine Spur zusammen.
    » Das ist gar keine schlechte Idee « , schaltete Niko sich ein. » Wir können die Windeln, meinetwegen auch ganz normale Windeln, auf den Boden legen und unser Ding machen, und danach wickeln wir sie zusammen und werfen sie in einen Müllsack. Warum eigentlich nicht? «
    Genau so regelten wir die Sache.
    Doch die Kleinen zogen die Höschenwindeln einfach über. Sie hatten keine Lust, nachts allein aufzustehen, und sie dachten nicht mal im Traum daran, auf die Toilette zu gehen. Was nach allem, was dort letztes Mal passiert war, nur verständlich war.
    Da trugen sie lieber Höschenwindeln.
    Eine kleine Zeitreise in die frühe Kindheit.
    (Am nächsten Tag richtete Niko im Kinderwagengang Latrinen ein – eigenwillige Konstruktionen aus einer Klobrille auf einer strapazierfähigen Plastikwanne, die normalerweise für Baustellen gedacht war. Die Wannen waren mit Plastiksäcken ausgekleidet, die hin und wieder zugeknotet und in eine Aufbewahrungsbox aus Plastik geworfen wurden. So, jetzt wisst ihr Bescheid.)
    Gegen zehn Uhr abends verdunkelten sich die Lichter im Greenway automatisch, und plötzlich kam es mir vor wie mitten in der Nacht. Der Schlafsack polsterte das harte Linoleum nur mittelprächtig ab. Ich beschloss, am nächsten Morgen eine Gartenliege oder so rüberzuschleifen.
    Schmerzen. Noch mehr Schmerzen. Endlich schlief ich ein.
    Und wachte wieder auf, als ich eine leise Stimme hörte.
    Eines der Kinder redete im Schlaf. Ich weiß nicht, welches.
    Ein Monolog aus einem einzigen Wort.
    Ein einziges Wort, immer und immer wieder, mit unterschiedlicher Betonung und unterschiedlichen Bedeutungen.
    Das Wort lautete Mommy .
    Jammernd und flehend. Fordernd und drängend. Bittend und bettelnd.
    Ich fragte mich, ob ich vielleicht träumte – bis Brayden sagte: » Maul halten. MAUL HALTEN! «
    Jetzt rief niemand mehr nach Mommy.

 
    9 – Drucklufthupe
    DRITTER TAG
    Am nächsten Morgen waren die Kleinen zuerst wach. Sie versuchten, Jake zu wecken, aber der schnarchte noch tief und fest, und deshalb begnügten sie sich mit mir. Niko war bereits unter wegs, bestimmt um irgendwas sehr Sinnvolles zu erledigen.
    Alex schlief auch noch. Ich wollte ihn nicht wecken.
    Und so blieb das Frühstück an mir hängen.
    Ich hatte überhaupt keinen Bock, zum Koch der Truppe aufzusteigen, aber im Moment lief alles darauf hinaus.
    Als Batiste auftauchte, schlug ich gerade Eier. Mit der Hand.
    » Warum nimmst du dazu keinen Mixer? « , fragte er.
    » Weil ich keinen habe. Deswegen ist es ja so schwer, hier zu kochen. Weil ich nur zwei Monsteröfen und eine Riesenmikrowelle habe. «
    Batiste legte den Kopf schief wie ein kleiner Pudel. » Ja, aber warum holst du dir keinen Mixer? « Anscheinend glotzte ich ihn genauso dümmlich an, wie ich mich fühlte, denn er fügte hinzu: » Aus dem Regal. «
    Ich musste lachen. Seit drei Tagen saßen wir in diesem Supermarkt fest, und mir war nie in den Sinn gekommen, dass jedes erdenkliche Küchengerät zum Greifen nah war. Nur zwei Gänge weiter.
    » Hast recht « , meinte ich. » Willst du mir helfen? «
    » Ja! «
    » Dann mal los. «
    Batiste und ich bereicherten die Küche um besagten Mixer und um eine Elektrogrillplatte,

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