Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
Vom Netzwerk:
überhaupt verständigten.
    Batiste hatte sich eine Riesenschachtel Filzstifte geholt und malte ein Malbuch aus: Geschichten aus der Bibel .
    Währenddessen weilte Chloe im Barbie-Himmel. Sie hatte alle möglichen Barbies vor sich ausgebreitet, eine oder zwei von jedem verfügbaren Modell. Daneben hatte sie ein Barbie-Traumhaus, einen Barbie-Sportwagen, einen Barbie-Pool, einen Barbie-Jeep und was weiß ich, bestimmt auch einen Barbie-Windpark und einen Barbie-Schuhladen und ein Barbie-NORAD aufgebaut. Um der Sache das gewisse Etwas zu verleihen, hatte sie auch ein paar Bratz untergemischt, aber im Großen und Ganzen feierte sie eine Barbie-Orgie.
    Wir saßen in einem Greenway fest, und alle machten das Beste daraus. Wir veranstalteten ein Gelage.
    » Wo sind die Zwillinge? « , erkundigte ich mich.
    Jake und Brayden überhörten meine Frage.
    Ich räusperte mich. » Habt ihr die Zwillinge gesehen!? «
    » Nein « , antwortete Jake.
    Mehr hatte er dazu nicht zu sagen?
    Da hörte ich Henrys winzige Stimme: » Wir sind hier. «
    Die Zwillinge hatten sich im nächsten Gang ein Häuschen aus Spielzeugkisten gebaut, gerade groß genug für die beiden. Ich spähte hinein – sie lagen zusammengerollt auf einer Decke, nuckelten am Daumen und unterhielten sich.
    » Ich mag ihr Gesicht, wenn sie lächelt « , sagte Caroline.
    » Ja « , meinte Henry, » und ich mag ihre braunen Hosen. Die weichen braunen Hosen. «
    » Und ihr Haar. «
    » Ihr Haar ist braun. «
    Caroline nickte selig.
    Sie redeten über ihre Mutter.
    » Also gibt es keinen Plan? « , fragte ich Jake.
    » Doch, doch « , erwiderte er. » Und der erste Punkt ist eine sinnvoll genutzte Auszeit. ZACK! MITTEN INS SCHWARZE! «
    Ich ging. Alex folgte mir.
    » Das ist doch scheiße « , sagte ich und kickte eine Windelpackung beiseite. » Wir haben so viel zu tun. In jeder einzelnen Abteilung sieht’s aus wie nach dem Weltuntergang. Und jetzt sollen wir alles alleine machen? Oder wie? «
    Alex legte mir eine Hand auf den Arm. » Das wird schon wieder. «
    » Das glaubst du doch selber nicht. « Auf einmal war mir zum Heulen zumute. Ich spürte, wie mein Gesicht rot anlief, wie mein Atem in der Kehle stecken blieb. » Das wird nie wieder « , sagte ich, stapfte den Gang hinunter und bahnte mir einen Weg durch die Trümmer.
    Dann blickte ich zurück.
    Alex stand bloß da, mit hängenden Schultern, den schmalen Rücken gebeugt von der Last der Welt.
    Ich musste mich am Riemen reißen. Ich musste mich um meinen kleinen Bruder kümmern.
    Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen.
    Ich ging zurück.
    » Ich hab eine Idee « , meinte ich.
    » Ja? «
    » Ein Monopoly-Marathon. «
    » Ja « , sagte Alex bloß.
    Jeden Sommer mietete sich unsere Familie für eine Woche ein Ferienhaus auf Cape May, New Jersey (bloß nicht daran denken, dass Cape May ausradiert ist). Weil meine Mom dort aufgewachsen war, speisten wir in allen Restaurants wie die Könige (bloß nicht daran denken, dass Jaimes Waffelladen ausradiert ist), schließlich kannte sie die ganzen Einheimischen (bloß nicht an Jaime denken). Doch mein Bruder und ich waren keine Strandtypen, und so spielten wir im Wesentlichen Monopoly. (Monopoly. Daran konnte man noch denken.)
    Alex und ich nahmen uns fast eine Stunde Zeit, um uns ein kleines, separates Monopolyzimmer herzurichten. Nachdem wir einen Haufen Gerümpel beiseitegeschoben hatten, um Platz zu schaffen, holten wir einen Klapptisch aus der Möbelabteilung, füllten einen Minikühlschrank mit Cola und Limo und legten einen Vorrat an Chips und Crackern und weiteren Snacks an. Zum Schluss breiteten wir sogar ein paar Strandtücher über die Regale, damit das Ganze mehr nach Sommerurlaub aussah.
    Irgendwann am frühen Nachmittag lief Niko vorbei. Er entdeckte uns und sah uns kurz zu, ohne ein Wort zu sagen. Wir hielten inne und schauten hoch. Sein Blick verriet nichts, aber das waren wir gewöhnt. Nach ein paar Sekunden drehte er sich um und ging.
    Es ist kaum zu glauben, dass man einen ganzen Tag lang Monopoly spielen kann. Aber das ist gar kein Problem.
    Mein Bruder und ich verfolgten sehr unterschiedliche Strategien: Ich kaufte alles, was ich kriegen konnte. Er kaufte nur die Bahnhöfe, Wasser- und Elektrizitätswerk und die hellblauen Grundstücke (Vermont, Connecticut und Oriental Avenue).
    Meiner Meinung nach hatte seine Strategie zahlreiche Nachteile. Erstens war es unglaublich nervig, gegen ihn zu spielen. Zweitens musste ihn das Ganze eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher