Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
sagte Niko. » In Buffalo waren wir achtundneunzig Mann in der Truppe. Und wisst ihr, warum ich hingegangen bin? Weil wir Spaß hatten. Okay, ich hab dabei auch wahnsinnig viel gelernt. Aber ich bin vor allem hin, weil es immer was zu lachen gab. «
» Die Jungs haben dir sicher gefehlt, als du hierhergezogen bist « , sagte ich.
Niko zuckte mit den Schultern. » Das glaubt ihr mir jetzt sowieso nicht, aber zu Hause in Buffalo hatte ich haufenweise Freunde. Wirklich. « Er streifte sich das Haar aus den Augen. » Ich weiß, es übersteigt eure Vorstellungskraft, aber ich hatte sogar eine Freundin. «
» Wie hieß sie? « , fragte ich.
» War sie scharf? « , sagte Jake im selben Moment.
» Lina « , antwortete Niko. » Und … ja. «
Wir mussten alle lachen.
» Sie ist sehr hübsch. Letztes Jahr war sie in der Zwölften. Jetzt geht sie aufs Sarah Lawrence. «
» Moment. Du hast letztes Jahr, als du selber in der Zehnten warst, mit einer aus der Zwölften rumgemacht? Im Ernst? «
Wieder zuckte Niko mit den Schultern. » Ja. «
Es wurde still. Bis Jake sagte: » Cool. «
Brayden musterte Niko mit schmalen Augen. Ich sah ihm an, dass er dasselbe dachte wie ich (und wahrscheinlich auch Jake): Nie. Im. Leben.
Niko hatte eine Freundin erfunden.
Aber wegen dem Horrortrip, den er eben mitgemacht hatte, ließen wir es ihm durchgehen. Selbst Brayden hielt sich zurück.
» Okay, Gentlemen « , sagte Brayden stattdessen. » Ich hätte da mal eine Frage. Was ist der abgefahrenste Ort, an dem ihr es mal gemacht habt? «
» Du meine Güte … « Jake verdrehte die Augen. » Nicht schon wieder. «
» Was denn? « , rief Brayden empört.
Jake schnaubte. » Das ist seine Lieblingsfrage aller Zeiten. Und denk doch mal nach, Junge – als könnten hier alle darauf antworten … « Er nickte in meine Richtung.
Ich glaube, Jake war nicht mal absichtlich scheiße zu mir.
» Stimmt auch wieder « , meinte Brayden. » Der Kleine hat noch nie ficki-ficki gemacht, was? Hmm, Deany-Boy? «
Und ich Vollpfosten wurde auch noch rot. » Warum denkt ihr das alle? « Ich versuchte, einen auf cool zu machen, und scheiterte erbarmungslos.
» Wir denken es … « Jake hob die Flasche und schenkte allen einen weiteren tüchtigen Schluck ein. » … weil es wahr ist, Junge. «
Gutmütiges Gelächter.
» Was seid ihr nur für Ärsche « , sagte ich möglichst wegwerfend.
» Hey, Brayden « , meinte Jake. » Apropos ficki-ficki – wie läuft’s denn mit Josie? «
Meine Augen schnellten zu Niko. Hatte Jake sie nicht mehr alle?
Oder wusste er etwa nicht, dass Niko auf Josie stand? Konnte man das wirklich übersehen?
Brayden trank einen Schluck Rum und wich Nikos Blick aus. Aber er grinste. » Schon okay. Ist ein nettes Mädchen. «
» Alles klar. « Jake lachte. » Sie lässt dich nicht ran. «
Niko studierte den Becher zwischen seinen Fingern.
» Wir kuscheln viel « , meinte Brayden.
Als er das sagte, wirkte Niko dermaßen erleichtert, dass ich lachen musste. Jake klopfte mir auf die Schulter. So langsam spürte ich den Rum.
» Ich sag’s dir, Mann, Sex ist der Hammer! « , rief Jake und kratzte sich am Kopf. » Es gibt nix Besseres, also echt gar nix. Wenn du’s einmal getan hast, denkst du nur noch drüber nach, wie du’s hinkriegst, dass du’s bald wieder tun kannst. Manchmal mache ich mir schon beim Vögeln Gedanken über das nächste Mal Vögeln! «
Ich schüttete mir den restlichen Rum in die Kehle.
Könnte der Typ vielleicht mal die Klappe halten?
» Aber das wirst du schon auch noch erleben, Dean. Irgendwann wirst auch du die Wunderwelt der heißen, kleinen Spalte entdecken. «
Es war so abstoßend. So geschmacklos.
Jake redete über Astrid.
Er liebte sie nicht. Er interessierte sich nur für ihren Körper.
Das war nicht fair.
» Für dich ist das ja alles kein Problem « , sagte ich zu Jake. Mein Gesicht brannte.
» Warum? «
» Du kommst auf unsere Schule, und sofort finden dich alle toll. Du bist der beste Footballer, du kriegst das schönste Mädchen. Das beste Mädchen, ohne dafür einen Finger zu rühren. «
Ich fühlte mich völlig frei. Stark. Als könnte ich einfach sagen, was ich dachte.
Ich war besoffen.
» Aber wer bist du schon? « , fragte ich Jake, während ich mir den nächsten Rum einschenkte. » Was hast du schon zu bieten, außer deinem Lächeln und ein paar Muckis? «
» Ruhig, Geraldine « , meinte Brayden. » Ganz ruhig. «
Ich leerte den Becher in einem Zug.
» Das ist eine
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