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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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bewachte « unseren Laden.
    Jetzt wussten wir, warum nicht viel mehr Menschen auf der Suche nach Nahrung und Wasser versucht hatten, in den Greenway einzudringen.
    Ich starrte auf den Monitor. Gleich würde das Gesicht des Monsters auftauchen. Aber es tauchte nicht auf.
    In seinem Blutrausch bemerkte der Typ die Kamera vermutlich gar nicht.
    Aber wir hörten, was draußen vor sich ging. Das Ende eines kurzen Gerangels. Es wurde ruhig. Dann ein anderes Geräusch. So klang es wohl, wenn ein Mann die Leiche einer Frau wegschleifte.
    Nach ein paar Sekunden Stille schaltete sich die Gegensprechanlage automatisch ab.
    Einen Moment lang waren wir alle versteinert vor Grauen. Besser kann ich dieses Gefühl nicht beschreiben.
    Da draußen war eine Frau gewesen. Gleich vor der Tür. Jetzt war sie tot.
    Niko brüllte.
    Er ballte die Fäuste und hämmerte sie sich auf den Schädel. Zack, zack, zack!
    » Hör auf! « , schrie ich.
    Niko drehte sich zur nächsten Regalreihe und prügelte auf die Kisten ein.
    Ich trat einen Schritt vor. Ich wollte ihm helfen, ihn irgendwie festhalten, damit er sich nicht verletzte.
    » Lass ihn « , sagte Jake. » Er muss mal alles rauslassen. «
    Niko zerlegte die Regalreihe. Er riss, schlug, kratzte, schleuderte, fluchte, fauchte, kreischte. Er weinte.
    Bis er langsam schlappmachte.
    » Alles gut, Mann « , sagte Jake gedehnt. » Alles wird gut. «
    » Nichts ist gut! « , schrie Niko. » Sie ist tot! Und ich hätte sie retten können, hätte ich nur etwas schneller geschaltet! «
    Er schmetterte die Stirn auf eine massive Holzkiste.
    » Es kotzt dich an! « , rief ich. » Du bist so wütend, du willst platzen vor Wut! «
    Niko hielt inne. Er war überrascht, dass ich so laut und heftig geworden war. Ich war selbst überrascht.
    » Wir hätten sie retten können und wir haben versagt! « , brüllte ich. » Du hättest sie retten können und du hast versagt! « Ich hatte das Gefühl, dass irgendwer mit derselben grenzenlosen Wut und Verzweiflung gegenhalten musste. » Sie ist tot! Sie sind alle tot, und wir können nichts mehr für sie tun! «
    Niko brach zusammen. Er fiel auf die Knie, seine Stirn sank auf das Linoleum.
    Jetzt musste ich nicht mehr brüllen. Er verstand mich auch so. » Du bist nicht schuld, Niko. «
    » Aber ich hätte ihr helfen können. «
    » Du bist nicht schuld « , wiederholte ich.
    » Du bist nicht schuld an dem Tsunami, Mann « , flüsterte Jake.
    » Du bist nicht schuld. «
    » Keiner ist schuld « , sagte Brayden.
    Nikos Körper entspannte sich.
    Jake, Brayden und ich beobachteten ihn schweigend. Er atmete schwer. Aber mit der Zeit verwandelte er sich wieder in den alten, beherrschten Niko.
    Er wischte sich übers Gesicht, richtete sich auf und blickte sich um.
    » Scheiße « , sagte er. » Was ist denn das für ein Chaos hier? «
    Wir lachten ein bisschen.
    » Komm « , meinte Jake. » Wir brauchen was zu trinken. « Er zerrte Niko auf die Beine.
    Gemeinsam verließen wir das Lager.
    Doch ich warf noch einen Blick auf den Monitor der Gegensprechanlage.
    Er war schwarz. Still.
    Noch eine tote Lady. Eine unter Millionen. Im großen Ganzen bedeutete sie so gut wie nichts, aber uns bedeutete sie alles.

 
    17 – Rum
    SIEBTER TAG
    Wir gingen zusammen in die Küche. Jake hatte eine Flasche Rum besorgt, den er großzügig in Plastikbecher schüttete.
    Dann hob er seinen Becher. » Auf Niko, einen Supertypen, obwohl er bei den Pfadfindern ist. «
    » Auf Niko « , sagte ich und stieß mit den anderen an.
    Ich trank einen Schluck. Purer Rum. Brannte in der Kehle. Aber es war gut, mal was anderes zu spüren als unser eigenes Versagen.
    Brayden kippte den Rum, ohne eine Miene zu verziehen.
    » Eigentlich « , meinte Jake, als er seinen Becher geleert hat, » finde ich euch Pfadfinder genial. Weißt du, warum? «
    » Warum? « , fragte Niko.
    » Keiner kann einem so gut einen von der Palme wedeln wie ihr Pfadfinder. «
    Wir lachten los.
    » Im Ernst. Ich meine, ist doch klar, wenn man ewig in den Bergen rumhängt. Außerdem seid ihr immer super vorbereitet. Immer ein Body-Lotion-Fläschchen am Mann … «
    » Ha ha « , sagte Niko. Doch er wirkte kein bisschen wütend. » Der Witz hat so einen Bart. Aber egal, zu Hause in Buffalo … «
    » Du kommst aus Buffalo? Aus Buffalo, New York? « , fiel Brayden ihm ins Wort. » Da hab ich eine Tante. «
    Seit einer Woche überlebten wir gemeinsam den Weltuntergang, und ich hatte Niko nie gefragt, wo er eigentlich herkam.
    » Ja « ,

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