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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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machen. Sorry. «
    Sahalias Gesicht verzerrte sich.
    Einen Moment lang sah sie wirklich aus wie ein Kind. Was sie ja auch war.
    Sie fuhr herum und rannte den Gang hinunter.
    » Du bist so ein Idiot, Brayden « , sagte Josie. » Und ich dachte, du könntest dich ändern. «
    Sie marschierte in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Brayden hob die Hände. » Mann! Da tut man einmal das Richtige, und schon hauen alle auf einen ein! «
    Niko musterte uns drei, drehte sich ebenfalls um und lief Josie hinterher.
    Brayden sah Jake und mich an. » Was habt ihr genommen? Ich brauch jetzt auch was von dem Zeug. «
    Als Brayden die Pillen eingeworfen hatte, ging ich. Ich hatte keine Lust mehr. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich überhaupt keine Lust mehr auf Jake und Brayden.
    Ich musste mich hinlegen. So schnell wie möglich.
    Irgendwer musste mir einen Gefallen tun, und mir fiel kein anderer ein.
    Er arbeitete an einem Schreibtisch in der Nähe der Kids. Vor ihm lagen drei oder vier zerlegte Elektrogeräte, deren Einzelteile er scheinbar wahllos zusammenbastelte.
    » Alex « , sagte ich. » Kannst du für mich Mittagessen machen? «
    Er musterte mich kühl und gekränkt. » Denke ja. «
    » Abendessen vielleicht auch? «
    » Weiß nicht « , meinte er, während er weiter zu mir hochschaute. » Niko braucht mich. Nicht zum Kochen, sondern um alles am Laufen zu halten. «
    » Wäre nett, wenn du’s trotzdem machen könntest. « Ich seufzte und zuckte mit den Schultern. » Es tut mir leid, Alex. «
    Es tat mir wirklich leid.
    Ich ging zu meinem Abteil, kletterte in die Hängematte und schlief, schlief, schlief.
    Ich verpennte das Mittagessen. Und das Abendessen.
    Mitten in der Nacht träumte ich, Astrid wäre in meinem Zimmer.
    Ich träumte, Astrid würde neben mir stehen, in meinem winzigen Abteil, und auf mich herabblicken.
    Da stieg mir der Gestank in die Nase. Ich schreckte hoch und war hellwach.
    Astrid war in meinem Abteil. Und sie roch ekelhaft.
    Sie sah wunderschön aus im schimmernden Licht meines schrottigen Weckers. Aber sie stank zur Hölle.
    Bescheuerterweise dachte ich zuerst nur: Gott sei Dank hat Jake mir noch geholfen, die letzten Wattepfropfen aus der Nase zu fummeln, bevor ich mich hingehauen habe.
    Ganz schön eitel, ich weiß.
    Astrid packte mich am Haar, riss mich hoch, bis ich ihr in die Augen blickte, und zischte: » Wenn du mich noch einmal beobachtest! «
    » Es tut mir leid. «
    » Wichser. «
    Sie ließ mich los und drehte sich zur Tür. In der Kabine war es so eng, dass sich ihr Körper fast an meinen schmiegte.
    » Und lass die Finger von den Tabletten « , sagte sie noch. » Die machen dich kaputt. Die machen dich zum Idioten. «
    » Bitte, Astrid … « , meinte ich.
    » Was? «
    » Es tut mir sehr, sehr leid. Wirklich. « Ungeschickt richtete ich mich auf und schwang ein Bein über den Rand der Hängematte. Mein Fuß streifte ihren Oberschenkel. Sie zuckte nicht zurück. » Ich wollte bloß mein Tagebuch holen und da hab ich euch beide gesehen und … es war falsch. Absolut falsch. Besonders weil … «
    » Weil? « , fragte sie.
    Mein Mund war ausgetrocknet. Mein Herz trommelte.
    » Weil … weil du mir wichtig bist. « Sofort ruderte ich ein Stück zurück. » Weil ich will, dass es dir wieder besser geht. Dass du zurückkommst und bei uns bist. «
    Das Schimmern des Weckers war zu schwach, um ihr Gesicht richtig zu erkennen. Aber ich glaube, ich sah die Spur einer Träne.
    » Das kannst du dir sparen « , fauchte sie. » Du hast mich ausspioniert. Du hast Tabletten gefressen. Du hast Max erschreckt. Das geht nicht. «
    Ich kam mir so wertlos vor. Wie ein Wurm.
    » Du musst einer von den Guten bleiben « , flüsterte sie mir zu. » Tu’s für mich. «
    Sie ging.

 
    21 – Die Luke
    ZEHNTER TAG
    Um sieben Uhr morgens weckte ich nicht Chloe, meine planmäßige Küchenhelferin. Ich ließ sie aus und weckte stattdessen Max.
    » Max « , flüsterte ich in das kleine Nest, in das er sich mit Ulysses und Batiste gekuschelt hatte. Die Kleinen schliefen nicht in Hängematten, sondern auf aufgereihten Kindermatratzen.
    Die drei Jungs wirkten ziemlich verwildert und dadurch umso putziger – wie drei Wolfswelpen im Bau. Ihre Haare waren verstrubbelt, die Decken und Laken zerknüllt. Sie erinnerten an die verlorenen Jungs aus Peter Pan .
    » Max. « Vorsichtig schüttelte ich ihn.
    » Ja? «
    » Willst du mir heute helfen? «
    » Schon wieder? «
    » Ja « , sagte ich. » Ich bin dir was schuldig. «
    »

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