Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
schluckte ich vier Schmerztabletten.
Beim Frühstück schlief ich ein.
Klingt blöd, war aber so.
Ich wurde sowieso nicht gebraucht. Max verteilte Schüsseln mit Cornflakes und Milchtüten.
Mein Kopf ruhte auf der Theke, als Alex mich anstupste.
Wie ich feststellte, war das Frühstück vorbei. Alle anderen waren weg.
» Was ist da wirklich passiert? « , fragte er. » Du bist nicht vom Regal gefallen. «
» Wen interessiert das schon? « , erwiderte ich und versuchte, wieder einzuschlafen.
» Mich! Sag mir, was passiert ist. «
» Geh mit Niko spielen. «
» Wie meinst du das? «
» Du rennst doch dauernd mit ihm rum, reparierst irgendwas, hältst alles am Laufen … «
» Dean. Was ist mit deinem Gesicht passiert? «
» Jake hat mich verprügelt. Zufrieden? «
» Warum? Was hast du gemacht? «
Ich starrte ihn an. Er starrte leicht verärgert zurück. Irgendwie entnervt. Oder enttäuscht.
» Was hast du gemacht? « , fragte er noch mal.
Das war nun wirklich verletzend – dass er von vornherein davon ausging, dass ich mich blöd aufgeführt hatte. Dass ich Scheiße gebaut hatte und kein anderer.
Okay, ich hatte echt Scheiße gebaut. Aber das tat doch nichts zur Sache.
Ich wollte, dass er sich erst mal auf meine Seite schlug, ohne weiter nachzufragen.
Meine Augen wurden feucht. » Hau ab. «
» Dean … «
» Lass mich in Ruhe! « , brüllte ich, kehrte ihm den Rücken zu und verschwand in der Vorratskammer.
Nach einer Weile ging er tatsächlich.
Etwa eine Stunde danach. Das Frühstück war aufgeräumt. Als ich mich gerade auf die Theke gelegt hatte, um ein Nickerchen zu machen, kam Jake vorbei.
» Hey, Books « , meinte er. » Wie geht’s so? «
» Beschissen « , sagte ich.
» Dachte ich mir schon. « Er zog ein paar Tabletten aus der Tasche. » Komm, wir schießen uns ab. «
» Okay « , erwiderte ich.
Zwei Pillen später – eine zartschmelzende Schmerztablette wie gestern und ein geheimnisvolles, dreieckiges, orangefarbenes Dragee – segelte ich durch die Wolken.
Ich war gleichzeitig entspannt und energiegeladen. Befreit und glücklich.
Wir beschlossen, Kekse zu essen.
Genau einen von jeder Sorte in dem ausufernden Keksregal.
» Chips Ahoy! « Ich schnappte mir eine blaue Packung Schoko-Cookies. » Ein echter Klassiker! «
» Weich oder hart? « , fragte Jake.
» Das heißt nicht weich « , korrigierte ich ihn. » Das heißt mürbe. «
» Mürbe! « , gackerte Jake. » Mann, du bist so witzig. « Er griff sich ein paar Packungen Milanos. » Jetzt wird’s haarig. Minz-Milanos. Orangen-Milanos. Ganz normale Milanos. Doppel-Zartbitter-Milanos. Wer braucht denn bitte so viele verschiedene Milanos? «
» Das kannst du laut sagen. Es gibt fast so viele verschiedene Milanos wie menschliche Wesen auf der Erde. «
» Scheiße, ja! « , rief Jake. » Das könnte sogar hinkommen. Jetzt, wo es nur noch ungefähr zwanzig Menschen gibt! «
Wir lachten uns kaputt.
» Krass! « , brüllte ich. » Ich fühl mich so GUT! «
» Ich weiß. Es ist der Wahnsinn. «
» Das Zeug hattest du auch bei den Wahlen eingeschmissen, was? «
» Aber klar doch. «
» Hammer. Du hast es so was von verkackt. «
» Ich weiß. «
Auch das fanden wir total witzig.
» Was macht ihr da? « , fragte Max, der den Gang hinuntergelaufen kam.
Ich fuhr herum und BRÜLLTE IHN AN.
Wie ein Monster halt.
Er rannte schreiend davon.
So was Ulkiges hatten Jake und ich noch nie gesehen.
» Hey « , meinte er. » Weißt du, was echt krank ist? «
» Was denn? « , antwortete ich.
» Die haben doch gesagt, dass meine Blutgruppe Fortpflanzungsschwierigkeiten und so bekommen könnte. Also wegen den Chemikalien. «
» Ja. «
» Ich krieg keinen mehr hoch. Das haben sie wohl damit gemeint. Er will einfach nicht mehr. Egal, was ich mache. «
» Das ist echt krank. Und dass es ausgerechnet dich erwischt, das … das ist ja direkt tragisch! «
Wir lachten. Lachten, lachten, lachten.
» Verdammt, ich muss mal pissen « , meinte Jake irgendwann. » Los, gehen wir zur Müllkippe. «
Als wir an der Sportabteilung vorbeikamen, hörten wir Sahalia lachen.
» Wen haben wir denn da? « , fragte Jake.
Es waren Sahalia und Brayden bei einer Partie Air Hockey.
Sahalias Outfit konnte man noch am ehesten als Faschingskostüm bezeichnen. Sie ging als sexy Tischler. Oder als sexy Farmer.
Sie trug einen XXXXL-Männer-Overall, den sie am Knie abgeschnitten hatte, und darunter praktisch nichts: einen Spitzen-BH und einen
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