Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
ich haben schon alles besprochen. « Niko nickte Alex zu.
» Was habt ihr besprochen? « , sagte ich.
» Die drei, die Blutgruppe null haben, werden ruhiggestellt und vorsichtshalber auch gefesselt « , erklärte Alex.
» Danke « , sagte ich. » Echt toll, wie du zu mir hältst. «
Ja, der Plan war logisch. Aber ich fühlte mich trotzdem verraten. Vor allem weil die beiden gemeinsam auf mich einredeten.
» Davon abgesehen könnten sich die Chemikalien mittlerweile etwas verflüchtigt haben « , meinte Alex, » sodass du vielleicht nicht mehr ganz so stark reagierst. «
» Wir haben keine Zeit für Diskussionen « , sagte Niko. » Es ist meine Entscheidung. Wenn es ein Fehler ist, muss ich damit leben. Aber ich kann ihn nicht einfach sterben lassen. Ich muss was tun. «
» Niko « , versuchte ich es noch einmal. » Du bist doch hier der Vernünftige. Der Vorsichtige, Intelligente, der immer alles gründlich durchdenkt. «
» Der Bus ist der reinste Panzer « , erwiderte er. » Damit schaffen wir es nach Denver. Ich bin mir sicher. «
» Wir müssen es versuchen « , meinte Alex. » Sonst sehen wir sie nie wieder. «
Niko nickte. » Und wenn wir es versuchen, müssen wir sofort aufbrechen. Der nächste Abflugtermin ist in zwei Tagen. «
Ich wandte mich ab und ging.
» Wo willst du hin? « , fragte Alex.
» Ich geh meine Sachen packen « , keifte ich. » Ihr lasst mir ja keine Wahl. «
» Aber beeil dich! « , rief Niko mir hinterher. » Du musst mir noch helfen, Brayden in den Bus zu schaffen. «
Ich lief in die Sportabteilung, schnappte mir einen Rucksack und rannte weiter zur Herrenbekleidung.
Im Inneren tobte ich.
Es war dumm. Es war ein großer Fehler. Die hatten doch keine Ahnung, was die Chemikalien aus mir machen würden.
Und was war mit den Straßen? Mit den Banden?
Eine leise Stimme hinter mir: » Es ist keine gute Idee. «
Astrid. Im grellen Neonlicht des Greenway wirkte sie klein und verschüchtert.
» Ich weiß « , sagte ich.
» Wir sollten hierbleiben. «
» Ich weiß. Aber Niko hat solche Angst, dass Brayden stirbt, dass er alles aufs Spiel setzt. «
Astrid ging auf mich zu und umarmte mich.
Sie drückte ihre Wange an meine Brust und hielt sich an mir fest.
Es war ein unglaubliches Gefühl. Wir waren wie zwei Magnete, die perfekt ineinanderpassten. Ich legte ihr die Arme um den Hals und presste sie an mich.
» Bleib hier, Dean « , sagte sie. » Bei mir. «
» Was? «
» Ich fahr nicht mit. « Sie lehnte sich nach hinten und sah zu mir hoch. » Und ich will, dass du auch hierbleibst. «
Das Herz schlug mir bis zum Hals. Mein Blick verschwamm.
Sie wollte bleiben. Und sie wollte, dass ich bei ihr blieb?
» Ich soll bei dir bleiben? « , fragte ich. » Ich? «
Astrid streifte meine Arme ab, wich einen Schritt zurück und vergrub die Hände in den Jackentaschen. » Ja. Weil … « Sie wurde rot. Sie wurde tatsächlich rot. » Ich kann nicht mit « , fuhr sie fort, ohne mir in die Augen zu schauen. » Ich kann nicht. Und du solltest auch nicht mitfahren. Das Giftgas macht uns zu Monstern. Die anderen wissen nicht, wie das ist, aber wir wissen es. Wir müssen bleiben. Du, ich und Chloe. «
Also … was? Was? Das hätte ich am liebsten erwidert: Was?
Wollte sie, dass ich bei ihr blieb, weil wir dieselbe Blutgruppe hatten? War das ihr ärztlicher Rat ?
Was hatte die Umarmung bedeutet?
Für mich hatte sie alles bedeutet. So hatte sie sich angefühlt.
Aber wahrscheinlich hatte sie mich nur umarmt, weil ich … ein netter Kerl war. Ein guter Kumpel.
Ich stopfte ein paar Sweatshirts in den Rucksack.
» Und? « , fragte sie.
» Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mein Bruder fährt. Ich muss mit. Alex und ich müssen zusammenbleiben. «
» Dann bring ihn dazu, auch zu bleiben. Er wird einsehen, dass es besser ist. Weil es logisch ist. «
» Nein. Alex will fahren. Er denkt, dass es unsere einzige Chance ist, unsere Eltern zu finden. Er wird nicht bleiben. «
» Aber wir können nicht mit! Wir bringen irgendwen um! «
Ich drehte mich zu ihr.
Astrids Gesicht war klitschnass. Sie wischte sich mit der Hand über die Augen.
» Bitte, Dean. « Immer wenn sie meinen Namen sagte, spürte ich, wie mir ein warmes Messer mitten durchs Herz fuhr.
» Astrid « , sagte ich. » Wir setzen Gasmasken auf und lassen sie die ganze Zeit auf. Die anderen betäuben und fesseln uns. Wir werden ihnen nicht helfen können, aber wir bringen auch niemanden um. « Ich steckte ein paar Jeans ein.
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