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Moon

Moon

Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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erschrocken.
    Und irgend etwas dort genoß dieses Entsetzen.
    Jetzt bemerkte Childes hinter den Fenstern im Erdgeschoß des La Roche-Hauptgebäudes ein sich rasch ausbreitendes orangefarbenes Leuchten: dieses Feuer war keine Vision - keine Vorahnung, kein Gesicht... Es war Wirklichkeit!

Miss Piprelly lag am Boden, unfähig, sich zu bewegen, den Kopf in einem grotesken Winkel verdreht.
    Sie war bei Bewußtsein, und sie hatte schreckliche Angst. Sie begriff auf eine seltsam distanzierte Art und Weise - denn da gab es keinen Schmerz, nur eine Lähmung -, daß ihr Hals gebrochen war, gebrochen von diesen groben, starken Händen, die ihr aus der Finsternis heraus entgegengezuckt waren (kurz, bevor ihr die Beine den Dienst versagt hatten). In diesem einen grauenvollen Augenblick der Begegnung war der Direktorin klargeworden, daß sich der Eindringling beim Geräusch ihres Nahens nach draußen, vor die Tür, zurückgezogen hatte.
    Miss Piprelly hatte den Angreifer nicht gesehen, sie hatte nur diesen Eindruck von Masse wahrgenommen, eine schwarze, bedrohliche Masse, die sich viel zu schnell bewegte, die herankam und sie packte. Abgestandener, ekelerregender Atem. Eine krächzende, knurrende Befriedigung. Die Drehbewegung - das Knacken - das Brechen der Halswirbelsäule... Ihr Kopf war zwischen zwei Handflächen (so hart und rauh wie Felsplatten) wie in einem Schraubstock gehalten und mit einem endgültigen Rucken zur Seite gerissen worden. Dann: das plumpe Davonschlurfen der rabenschwarzen Gestalt... schwere Schritte auf dem Parkettboden. Die Rückkehr des Monstrums. Er hatte ihr etwas über die Kleider gespritzt, über den Körper... eine geschmeidige Kälte, die noch immer durch ihre Haare sickerte. Estelle Piprelly schloß die Augen vor dieser Nässe.
    Sie lag da, mit nutzlosen Gliedmaßen, die Stimme nur ein schwaches Stammeln. Als die Flüssigkeit über ihre Stirn in ihre Augen rann, war da ein grelles Brennen. Sie blinzelte - wenigstens konnte sie noch blinzeln -, und ihre Sicht wurde wieder klar, aber das Brennen war noch immer vorhanden, es erschwerte das Sehen.
    Bald darauf konnte sie gerade noch sehen, wie sich eine schwerfällige Gestalt am Ende des Korridors bewegte, und sie schrie auf vor Angst. Aber der Laut war in ihrem Kopf eingesperrt.
    Das jähe entfernte Aufflackern... Ein Streichholz war angezündet worden. Und fiel. Fiel langsam, so langsam, in einem ewigen Sturz durch die Finsternis. Dann berührte es den Boden. Und das Benzin explodierte in einer lodernden Flammenspur.
    Die Kreatur, von Feuer erhellt, lächelte... grinste...
    Sie grinste sie an.
    Die Flammenspur raste den Korridor entlang, so schnell, so irrwitzig schnell, sie kam, sie jagte auf ihren benzingetränkten, reglosen Körper zu...

Das Feuer tobte im Erdgeschoß und breitete sich mit gierigen Flammen aus, die sich an dem alten, zundertrockenen Holz satt fressen wollten. Dennoch rannte Childes auf die Gebäude zu, und jetzt platzten die ersten Fensterscheiben, und glühendes, rötliches Orange geiferte ins Freie. Im Herzen der Feuersbrunst barsten weitere Scheiben. Je näher er kam, desto deutlicher erkannte er, wie schnell sich das schimmernde Leuchten in den ersten Stock hinaufarbeitete. Die Rauchsensoren schlugen Alarm, doch das Heulen der Sirenen drang nur schwach über das Wüten der Flammen hinweg.
    Childes wechselte von dem Kiesweg ins nachtfeuchte Gras und wäre beinahe ausgerutscht. In letzter Sekunde gelang es ihm, sein Gleichgewicht zu halten. Er fluchte und rannte noch schneller über den kreisrunden Rasen der Wendeauffahrt. Der versteinerte Gründer der Schule beobachtete das Inferno mit gleichgültigen Blicken, sein Antlitz war von einem rötlichen Glanz überzogen.
    Childes hetzte die Stufen zum Haupteingang empor, obwohl er fest damit rechnete, daß die Doppeltür abgeschlossen war. Trotzdem, er mußte es versuchen, weil es der direkte Weg zur Treppe war. Er krachte gegen die Tür, seine Hände fanden die Metallklinke - und zu seiner Überraschung schwang die eine Türhälfte sofort nach innen. Ein sengender Hitzeschwall ließ ihn zur Seite und mit dem Rücken gegen die geschlossene Türhälfte taumeln.
    Er riß die Arme hoch und schirmte die Augen gegen den sengenden Glanz ab. Durch seine Brillengläser starrte er in das Inferno. Die Haut auf Händen und Gesicht war im nächsten Augenblick wie verbrüht, und sein Atem schien von geschmolzenen Fingern aus seiner Kehle gerissen zu werden. Er torkelte weiter. Der Lack der

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