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Moon

Moon

Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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lang. Da wird mir schlecht.«
    »Ja, mit dem Flugzeug. Du könntest ein paar Tage bei mir bleiben, bis die Schule wieder anfängt.«
    »Kann ich auch Miss Puddles mitbringen? Wenn ich nicht da bin, ist sie doch so allein.« Miss Puddles war Gabbys schwarze Katze. Sie hatte sie zu ihrem dritten Geburtstag bekommen. Das Tier hatte seine Tochter in seiner Entwicklung mit Leichtigkeit überholt, und das kätzchenhafte Verhalten war bereits lange, bevor Childes seine Familie verlassen hatte, einer gebieterischen Kühlheit gewichen.
    »Nein, ich glaube, die Idee ist nicht so gut. Mummy braucht doch jemanden, der ihr Gesellschaft leistet, hab' ich recht?«
    Er hatte seine Tochter seit fast sechs Monaten nicht mehr gesehen, und er hätte zu gern gewußt, wie groß sie jetzt war. Gabby schien in plötzlichen Schüben zu wachsen; jedesmal, wenn er sie sah, war er überrascht.
    »Ja, ich glaub' schon«, stimmte sie zu. »Willst du mit Mummy reden?«
    »Ja, bitte.«
    »Sie ist nicht da. Janet paßt auf mich auf,«
    »Oh. Schon gut, dann gib mir Janet.«
    »Ich geh' sie holen, O Daddy, ich hab' gestern Glitzerstaub auf Miss Puddles gestreut, damit sie funkelt.«
    »Ich wette, das hat ihr gefallen«, sagte er kopfschüttelnd und lächelte.
    »Hat es nicht. Sie hat richtig geschmollt. Mummy sagt, das kriegen wir nie wieder raus, und Miss Puddles niest jetzt auch immer.«
    »Janet soll sich mal mit dem Zusatzgerät vom Staubsauger darum kümmern. Vielleicht kriegt ihr damit ein bißchen was raus... wenn ihr Miss Puddles lange genug stillhalten könnt.«
    Gabby kicherte. »Sie wird böse werden. Ich sag' Janet, daß du mit ihr reden willst, okay?«
    »Gutes Mädchen.«
    »Hab' dich lieb, Daddy, 'tschüs.« So abrupt.
    »Ich hab' dich auch lieb«, erwiderte er und hörte, wie der Telefonhörer aufschlug, bevor er den Satz beendet hatte. Eilige Schritte entfernten sich; Gabbys piepsige Stimme rief im Hintergrund.
    Weitere Schritte im Flur, schwerer, dann wurde der Hörer wieder aufgenommen.
    »Mr. Childes?«
    »Wie geht's, Janet?«
    »Ganz gut. Fran hat heute abend lange im Büro zu tun, deshalb bleibe ich, bis sie nach Hause kommt. Ich habe Gabby wie immer von der Schule abgeholt.«
    »Schon Glück gehabt mit einem Job?«
    »Noch nicht. Aber nächste Woche habe ich ein paar Vorstellungsgespräche, deshalb drücke ich schon mal sämtliche Daumen. Ist zwar alles nicht das, was ich wollte, aber besser als gar nichts.«
    Er drückte ihr sein Mitgefühl aus. Janet war ein kluger Teenager, wenn auch momentan noch ohne großartige Qualifikationen: für die Jungen und Unerfahrenen war es so schwer, eine Ganztagsstelle zu finden; ihr stand noch ein harter Kampf bevor.
    »Wollen Sie eine Nachricht hinterlassen, Mr. Childes?« fragte Janet.
    »Nein, nein, ist schon gut. Ich rufe morgen noch einmal an. Ich wollte nur mit Gabby schwatzen.«
    »Ich sage Fran, daß Sie angerufen haben.«
    »Danke. Und viel Glück für nächste Woche.«
    »Ich werd's brauchen. Wiedersehen, Mr. Childes.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und er war wieder allein in seinem Haus. In solchen Momenten hatte das Auflegen eines Hörers eine brutale Endgültigkeit. Seine verletzte Hand pochte dumpf, und ganz hinten in seinem Hals war eine ungewöhnliche Trockenheit. Er blieb noch ein paar Sekunden lang neben dem Telefon stehen, und seine Gedanken trieben langsam von seiner Tochter und hin zu jenem Polizeibeamten, der damals den Fall mit den Kindstötungen bearbeitet hatte... hin zu diesem Mann, dem er geholfen hatten, den wahnsinnigen Mörder aufzuspüren.
    Seine Finger lagen auf dem noch warmen Hörer, aber er schaffte es nicht, abzunehmen und zu wählen. Amy hatte unrecht: es hatte keinen Sinn, zur Polizei zu gehen. Was sollte er ihnen erzählen? Er konnte die Person, die den toten Jungen ausgegraben hatte, nicht identifizieren, so konnte er ihnen keine Hinweise geben. Er wußte nicht, wo sich der Täter aufhielt. Bis er die Morgenzeitung aufgeschlagen hatte, hatte er nicht einmal eine Ahnung davon gehabt, daß die Tat in England stattgefunden hatte. Er war der Meinung gewesen - vorausgesetzt, daß die Vision echt und daß das Ganze nicht nur ein Hirngespinst war -, es sei auf der Insel passiert, irgendwo ganz in seiner Nähe... Nein, er hatte der Polizei nichts zu sagen, nichts. Er nahm die Hand vom Telefon.
    Gabbys Geburt war schwierig gewesen, eine Steißlage.
    Sie war mit den Beinen voran aus der Gebärmutter gekommen und so purpurrot verfärbt, daß er - er war die

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