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Moon

Moon

Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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wissen, wie leicht oder wie kompliziert es ist, diese Funktionen durcheinanderzubringen?«
    »Du mußt einfach mein Wort nehmen: Die Person -wenn du diese Kreatur so nennen willst -, die den alten Mann und die Prostituierte ermordet und den toten Jungen geschändet hat, ist dieselbe, die irrtümlich Annabel entführt hat. Sie kennt mich und will mich quälen. Deshalb müßt ihr beide - du und Gabby - beschützt werden.«
    »Aber woher weiß dieser Geist, wo wir wohnen? Hat er die Adresse auch in deinen Gedanken gelesen? Die ganze Sache ist verrückt, Jonathan!«
    »Ich kann meine Vergangenheit nicht vor ihm verbergen, Fran, verstehst du das denn nicht?
    »Nein, tu' ich verdammt noch mal nicht!«
    »Bleiben wir bei deinem Beispiel. Mein Gehirn ist der Computer, und jeder Computer verfügt über einen Datenspeicher. Du hast es selbst gesagt - sobald man den Code hat, ist der Zugang leicht. Vielleicht hat dieses Etwas herausgefunden, was damals passiert ist. Wie ich diese anderen Morde gesehen habe. Ich meine - wie das überhaupt möglich war.« Noch etwas fiel ihm ein. »Fran, hast du dich wieder ins Telefonbuch eintragen lassen?«
    »Nicht unter der alten Nummer - nicht nach all diesen kauzigen Anrufen, die wir damals bekommen haben. Ich konnte mir schlecht eine Geheimnummer geben lassen, bei meinem Job... Deshalb habe ich eine neue Nummer beantragt. Und eintragen lassen.«
    Childes lehnte sich gegen die Stuhllehne zurück. »Dann haben wir die Antwort.«
    »Oh, es ist nichtmenschlich, aber es kann gewisse Telefonnummern so einfach nachschlagen!« Ihr Fuß tappte ungeduldig auf den Boden.
    »Ich habe versucht, es dir zu erklären. Es ist ein menschliches Wesen, aber irgend etwas in ihm ist nichtmenschlich. Dieses Etwas ist intelligent, sonst hätte es die Polizei mittlerweile gefaßt, und es ist ziemlich gerissen.«
    »Nicht gerissen genug, um das richtige kleine Mädchen zu kidnappen!« fauchte sie.
    »Gott sei...« Er gestattete sich nicht, den Satz zu beenden, und dieser Sekundenbruchteil des Schuldbewußtseins zwischen ihnen milderte die Spannung ein wenig. »Das Problem ist«, fuhr Childes leiser fort, »daß es diesen Fehler ziemlich schnell bemerken wird... Wahrscheinlich weiß es längst Bescheid. Möglicherweise sogar von Annabel.«
    »Die Zeitungen.«
    »Alle Medien.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Jon, wenn die Zeitungsleute Vergleiche anstellen... «
    Er starrte auf die Tischplatte hinab. »Dann geht auch das alles wieder von vorne los«, brachte er ihren Satz zu Ende. »Ein ungeheurer Zufall, wenn ausgerechnet in der Nachbarschaft des Mannes wieder ein Kind gekidnappt wird, der das letzte Mal mit seinen großartigen paranormalen Fähigkeiten die polizeilichen Nachforschungen unterstützt hat.«
    »Ich könnte das nicht noch einmal durchstehen.«
    »Ein weiterer Grund, eine Weile hier auszuziehen. Overoy hat arrangiert, daß das Haus bewacht wird, das ist ein gewisser Schutz, okay, aber damit hältst du keinen einzigen Reporter fern. Unter den gegebenen Umständen haben wir noch einen Vorwand - offiziell behält die Polizei Tony und Melanie im Auge, aber das wird die Journalisten bestimmt nicht lange täuschen. Sie werden ein Freudenfest veranstalten, wenn sie die Wahrheit herausfinden.« Er rückte sehr behutsam mit seinem Vorschlag heraus. »Ich glaube, es wäre eine gute Idee, wenn ihr beide eine Weile mit zu mir kommen würdet.«
    »Das geht unmöglich«, widersprach sie sofort. »Ich habe einen Job, erinnerst du dich? Und Gabby muß zur Schule.«
    »Ein paar Wochen schulfrei sind für sie bestimmt kein Beinbruch, und du bist sowieso reif für einen Urlaub.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Agentur hat momentan Hochkonjunktur, und wir können es uns nicht leisten, Klienten abzuweisen. Außerdem... irgendwann müßten Gabby und ich zurückkommen. Was dann?«
    »Bis dahin ist dieser Killer hoffentlich gefaßt.«
    »Kannst du mir verraten, wie? Deine Idee in allen Ehren, aber sie ist undurchführbar, Jon. Obwohl - es gibt einen Kompromiß: ich könnte bei meiner Mutter wohnen. Sie liebt Gabby und würde sie mit offenen Armen aufnehmen, und sie wohnt nicht allzuweit außerhalb. Der Weg zur Arbeit wäre kein Problem, ich könnte den Wagen nehmen.«
    »Warum läßt du Gabby nicht allein mit mir gehen?«
    Die Antwort seiner Frau war hart und eindeutig: »Das
    Gericht hat mir das Sorgerecht übertragen.«
    »Ich habe es nicht angefochten.«
    »Das war klug von dir. Sag mal, ist dir eigentlich schon in den Sinn

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