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Moon

Moon

Titel: Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Natürlich ist sie noch ein Kind, und überhaupt ist es gut möglich, daß der
    Anrufer seine Stimme absichtlich verstellt hat - also hilft uns nicht einmal das weiter. Er wollte mit ihrem Vater sprechen, und da rückte Gabby leider damit heraus, daß er nicht mehr bei ihr und ihrer Mutter wohnt, sondern auf dieser Insel hier.«
    »Dann hat er es an diesem Tag bewußt... bewußt auf... «
    »... Gabby abgesehen, zumindest aber darauf, Unheil anzurichten. Wir haben Annabels Eltern gegenüber nichts von unserem Verdacht erwähnt - das wäre herzlos in diesem Stadium und sinnlos außerdem - aber wir glauben, daß er Annabel irrtümlich für Childes' Tochter hielt. Sie hatte ihrer Mutter gesagt, daß sie zu Gabby hinübergehen wolle, um mit ihr zu spielen, deshalb vermuten wir, daß sie im Garten der Childes' war, als der Entführer dort ankam.«
    »Sie haben ihre Leiche noch immer nicht gefunden?« Overoy schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste Spur davon«, entgegnete er düster. »Aber andererseits hat der Mörder auch diesmal kein Interesse daran, daß die Leiche gefunden wird; schließlich hat er uns den Mondstein bereits präsentiert, zusammen mit den Fingern des kleinen Mädchens.«
    Trotz der Hitze des Tages fror Amy. »Warum macht er so etwas?«
    »Die Sache mit dem Mondstein? Oder meinen Sie die Verstümmelungen? Nun, das, was er mit den Leichen anstellt, gehört eindeutig zu einem Ritual, und der Mondstein könnte dabei eine Rolle spielen.« »Hat Ihnen Jon von seinem Traum erzählt?« »Wie sich der Mondstein in den Mond verwandelt hat? Ja, das hat er mir erzählt; haben Sie eine Ahnung, was es bedeuten könnte? Und warum erschien auf den Computerbildschirmen in seiner
    Klasse das Wort MOND? Und - war es wirklich da?«
    Amy war verblüfft. »Worauf spielen Sie jetzt an?« »Der Verstand ist eine ziemlich sonderbare Sache, und Childes' Verstand ist eindeutig noch ein ganzes bißchen sonderbarer als der der meisten anderen Menschen. Was, wenn er sich nur eingebildet hat, dieses Wort auf den Monitoren zu sehen?«
    »Aber die Mädchen haben es auch gesehen.« »Die Mädchen sind in der Pubertät, ein sensibles Alter, ziemlich empfänglich für jede Art von Suggestion. Ich spreche von einer Form der Massenhypnose... oder von einer kollektiven Halluzination. Solche Dinge sind nicht selten, Miss Sebire.«
    »Aber die Umstände sprechen doch...« Er hob eine Hand. »Es ist nur eine Vermutung - wir müssen einfach an alles denken. Ich wäre nicht hier, wenn ich Childes für einen Burschen halten würde, der sich das alles nur aus den Fingern saugt, und außerdem bastle ich da an einer Theorie herum, die möglicherweise etwas Licht in das ganze Dunkel bringen könnte, aber erst muß ich noch ein paar weitere Nachforschungen anstellen.«
    »MOND - könnte das nicht auch ein Name sein?« »Das war das erste, was mir dazu einfiel - deshalb habe ich überprüft, ob die ermordete Prostituierte eine Kollegin oder einen Stammkunden dieses Namens hatte. Fehlanzeige. Bisher jedenfalls. Ich habe mir die Besetzungs- und Personalliste der psychiatrischen Klinik geben lassen - auch nichts. Aber früher oder später muß da etwas auftauchen... das ist bei den meisten Kriminalfällen eine ganz natürliche Abfolge der Ereignisse.« »Sehen Sie eine Möglichkeit, wie ich helfen kann?« bot Amy an.
    »Ich wünschte, ich wüßte eine - wir sind auf jede Hilfe angewiesen, die wir nur kriegen können. Achten Sie auf jeden, der sich in Childes' Nähe verdächtig benimmt. Und was das betrifft, auch in Ihrer Nähe. Vergessen Sie nicht, der Mörder wollte über seine Tochter an ihn herankommen; das nächste Mal könnten Sie es sein.«
    »Glauben... glauben Sie, daß diese Person heute hier ist?«
    Er seufzte und blickte wieder in die Runde. »Schwer zu sagen. Was haben wir schon? Ein Wort auf einem Computerbildschirm. Sagt uns nicht gerade viel, oder? Aber wenn er hier ist, dann weiß er, wo Childes wohnt... er braucht nur ins Telefonbuch zu sehen und festzustellen, daß da nur ein einziger Childes aufgeführt ist.«
    »Aber Sie lassen das Haus doch bestimmt bewachen?« fragte Amy beunruhigt.
    »Ich habe hier nichts zu bestimmen, Miss Sebire.«
    »Und Inspector Robillard?«
    »Was kann er schon machen? Ich hatte schon mehr als genug zu tun, bis mir meine eigenen Leute wenigstens zugehört haben - also... Was kann Robillard seinen Vorgesetzten schon erzählen? Außerdem glaubt er langsam sowieso, daß ich den Verstand verloren

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