Moonlight - Die Prophezeiung
mich nicht bewegen? Mein Körper war wie gelähmt. Wo war ich? Alles um mich herum war schwarz. Das Blut in meinem Adern wallte umher. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht mit mir.
Wieso steht sie nicht auf? fragte die schönste Stimme der Welt plötzlich. Jared. Wie sehr wollte ich ihn jetzt in meine Arme nehmen, ihn in mir spüren... aber ich konnte nicht einmal meine Lippen bewegen. Mein Kiefer war fest aufeinander gepresst.
Ich habe keine Ahnung.
War das Derek? Er war hier. Auf einmal spürte ich denselben Schmerz in meiner anderen Hand. Und dann fühlte es sich an, als wären meine Arme ab. Oh Gott! Panik durchfuhr mich. Der Schmerz verwandelte sich in Feuer. Es fühlte sich an, als würde mein Körper... oh Gott. Kein Wunder! Das hatte alles mit meiner Verwandlung zu tun! Mein Körper verlor das Menschliche. Es hörte auf zu arbeiten. Überraschenderweise war ich ziemlich klar im Kopf. Doch genau das machte es noch schlimmer. Als das Feuer mein Gehirn erreichte, spürte ich, wie mein Körper kurz zusammenzuckte und bei meinem Rücken angekommen, bog ich mich zurück. Lag ich eigentlich immer noch in Jareds Bett? Warum spürte ich nicht, wie warm und kuschelig es war? Am Liebsten hätte ich mir die Seele aus dem Leibe gerissen. Diese Schmerzen war ich niemals wert. Es tat so weh... ich wollte nur noch sterben. Aber das durfte ich auf keinen Fall. Zu viele würden verletzt werden. Jared, Derek, Stephan, Beverley... und unsere Eltern könnten niemals befreit werden. Innerlich schrie ich so laut es ging und flehte Jared an, diesen Schmerz zu stoppen, wenn er mich hören konnte. Plötzlich ergriff der Schmerz meine Beine und machte sich breit in ihnen. Es war extra langsam, um mich zu quälen. Ich sollte Schmerzen haben und den Tod wollen. Alles hätte ich lieber ertragen, als dies. Warum hörte ich keine Stimmen mehr? Waren alle weggegangen? Nein. Jared saß bestimmt neben mir und hielt meine Hand. Und vielleicht auch Derek. Wie lange lag ich eigentlich schon so da? Minuten? Tage? Wochen? Jahre? Es fühlte sich unendlich lang an. Zeitlos. Irgendwann konnte ich meinen schweren Atem hören. Endlich. Allerdings wurde es sofort zu einem Keuchen, als der Schmerz sich in die Richtung meines Herzens machte. Alle Organe in mir waren stehengeblieben. Nichts arbeitete mehr, außer mein Herz, und ich lebte noch. Wie war das möglich? Eigentlich starb man doch, sobald das Gehirn nicht mehr arbeitete. Ging es überhaupt, dass man bei der Verwandlung starb? Als mein Herz plötzlich aufhörte zu schlagen, wurde das Feuer heißer und heißer, bis es ganz nachließ und gar nicht mehr zu spüren war. Endlich! Geschafft! Oder? War meine Verwandlung abgeschlossen? Doch warum konnte ich die Augen nicht öffnen? War ich etwa tot? Ach was. Nein.
Katja. Was ist los mit
dir?
Oh mein Gott! Ihr Herz schlägt nicht
mehr! rief Jared panisch. Einige Sekunden später wurde wahrscheinlich die Tür aufgerissen, denn ich hörte, wie etwas gegen die Wand krachte. Dann konnte ich noch die Anwesenheit von sieben weiteren Vampiren spüren, einem Dämon, was sicherlich Derek war, und von... was war das für ein Wesen? Es roch nach grüner Götterspeise. Lisa, vielleicht? Schließlich war sie eine Hexe. Ich hörte sogar, dass Derek als Erster ins Zimmer gerannt kam. Und auch jeden einzelnen Schritt, den sie machten.
Was? Sie kann nicht tot sein! Nein!
Dereks Panik war in seiner Stimme kaum zu überhören.
Moment mal.
Das war Antonio.
Ist es nicht möglich, dass sie gerade ihre Verwandlung abschließt?
Die Schmerzen sind bestimmt unerträglich.
Warum rührt sie sich aber nicht?
Irgendetwas muss nicht stimmen.
Du hast Recht, Beverley.
Eine Weile verging. Mir wurde langweilig, also fing ich an, die Zeit zu zählen. Bei zweitausendvierhundertfünfzig spürte ich auf einmal meine Beine wieder. Und auch meinen ganzen Oberkörper. Verschwand die Lähmung endlich? Jemand - wahrscheinlich Jared - legte die Hand auf meine und hielt sie fest umschlossen. Wie gern ich jetzt sein wunderschönes Gesicht berühren würde... sag mal, war der Sex bei Vampiren genauso wie bei Menschen? Oder fühlte es sich noch intensiver an? Na ja, irgendwann würde ich es schon erfahren. Ich liebe dich, Katja. Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und als ob es das Natürlichste auf der Welt wäre, flüsterte ich:
Mein Herz wird immer dir gehören.
Endlich bist du wach, mein Engel. Und... du bist echt wunderschön. Sein Blick treifte kurz fasziniert über meinen
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