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Moonlit Nights

Moonlit Nights

Titel: Moonlit Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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groß eingerahmt. Liam sah zu mir herüber.
»Nein … Meine Mutter dachte nur, es könnte nicht schaden, wenn
wir alle so einen hätten.« Grinsend stellte ich ihn wieder auf das
Schränkchen zurück.
Meine Finger fuhren sanft über den Schrank zu einem Regal, in
dem etliche DVD’ s standen. Ich begann laut vorzulesen: »Der
Fluch von Siniestro«, »Full Eclipse«, »Das Tier im Manne«,
»Ginger Snaps 1, 2 und 3«, »Sieben Monde – das Böse schläft
nie« und »Bad Moon.« Liam stand also auf Horrorfilme. Ich
kannte zwar keinen dieser Filme, doch die Titel und die Cover
sprachen für sich. Es waren Horrorfilme. Und was für welche.
Den Bildern auf der Hülle nach zu urteilen, Blut und Gemetzel,
wohin das Auge reichte. Plötzlich stand Liam hinter mir, schlang
einen Arm um meine Taille und legte sein Kinn auf meine
Schulter. »Das hier ist mein Lieblingsfilm«, flüsterte er mir ins
Ohr und zog mit der anderen Hand »Dr. Jekyll und Mr. Hyde« aus
dem Regal. Oh ... ausnahmsweise kannte ich den Film, doch es
war schwer, mich jetzt auf diesen blöden Film zu konzentrieren –
jetzt, wo Liam so nah war. »Kennst du den?« Ich nickte. »Und?«
»Ist ganz gut«, log ich, wenn auch wenig überzeugend. Ich hatte
den Film einmal gesehen. Insofern stimmte meine Aussage, doch
besonders toll fand ich ihn nicht. Ich schaute nicht gerne
Horrorfilme, und zu sehen, wie sich der Liebste ständig in ein
Untier verwandelte und einem nach dem Leben trachtete, war für
meinen Geschmack auch nicht besonders schön. Ich hatte eher ein
Faible für Romanzen. Je kitschiger und unrealistischer, desto
besser. Das behielt ich jedoch lieber für mich. Liam hatte mich so
euphorisch auf den Film angesprochen, dass es ihn bestimmt
verletzen würde, wenn ich ihm sagte, dass ich ihn nicht mochte.
Er stellte den Film zurück in das Regal und versuchte mich zur
Couch zu ziehen. Normalerweise wäre ich direkt mitgekommen,
doch ich fand Liams Zimmer wahnsinnig interessant. Ich wollte
lieber noch ein bisschen herumstöbern, also blieb ich stehen.
Verdutzt kam Liam ein Stückchen näher und mit einem Ruck
hatte er mich hochgehoben.
Wie ein Baby hielt er mich in den Armen und schaute
spitzbübisch lächelnd in mein verblüfftes Gesicht. Es ging so
schnell, dass ich nicht einmal mitbekommen hatte, wie meine
Füße den Boden verloren. Und obgleich die Muskeln von Liams
stahlharten Armen enorm angespannt waren, hielt er mich in den
Armen, als würde ich nichts wiegen. Genau wie bei den
Obstkisten. Emma die Obstkiste ... Ob man das auch als Adelstitel
eintragen lassen konnte? Liam trug mich zur Couch und setzte
mich vorsichtig ab. Wenn Liam etwas wollte, war Widerrede
zwecklos. Das musste ich wohl noch lernen. Ich nahm die
Fernbedienung in die Hand, schaltete den Fernseher ein und
nippte an meiner Cola. Dann kuschelte ich mich an Liams Brust.
Sein Hemd schmiegte sich an seinen durchtrainierten Körper. Ich
überlegte, ob ich unter das Hemd fassen konnte. Zu gern hätte ich
seinen warmen, weichen Körper berührt, der gleichzeitig härter
als der Marmor im Hausflur war, doch ich traute mich nicht.
Außerdem hatte ich Liam schon zuerst geküsst. Jetzt war er an der
Reihe mit »dem ersten Schritt« machen. Zumindest beschloss ich
das so. Ob es so wäre, würde sich noch zeigen. Ich schlang
meinen Arm um seinen Körper und spürte seine ruhigen
Atemzüge. Mir fiel auf, dass ich anstatt eines Fernsehprogramms
einen Film eingeschaltet hatte, der sich offensichtlich noch im
Rekorder befand. Ich griff nach der Fernbedienung, die ungefähr
die Größe eines Baseballschlägers hatte, und suchte verzweifelt
nach einem Knopf, der den Film ausschaltete. Nicht auszudenken,
wie peinlich es wäre, wenn Liam einen Porno im Player hätte.
Jungs in seinem Alter schauten doch so was, oder nicht? Mir
wurde heiß, als ich nach gefühlten 1.000 Knöpfen immer noch
nicht fündig geworden war. »Kann ich dir irgendwie helfen?«,
fragte Liam höflich und seine Augen blitzten amüsiert.
Irgendetwas schien ihn furchtbar zu erheitern.»Ähm …«,
stammelte ich los. Ich konnte ja schlecht sagen: »Ich versuche
gerade dein eventuell unanständiges Filmchen wegzuschalten, ich
weiß ja nicht, ob ich das gucken sollte.« Belustigt streichelte Liam
mir über die Haare. Er schien eine Vermutung zu haben, was mir
gerade durch den Kopf ging. »Der Werwolf von Everwood.«
»Hä?« Ein höflicheres Fragewort wollte mir gerade

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