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Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts

Titel: Moonshadow - Das Schwert des grauen Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Higgins
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verschafft. Akira beäugte ihn misstrauisch, dann entschloss er sich, die Gelegenheit auf alle Fälle zu
nutzen. Er beschleunigte seinen Angriff. Er schwang das Schwert hoch oben über sei nen Kopf, bereit zu einem nach unten gerichteten kräftigen Hieb.
    Sein Opfer ließ ihn herankommen. Im letzten Moment ergriff Moon sein Schwert mit ei ner Hand und seine Scheide mit der anderen und wendete seine Knie auf dem rutschigen Schlamm, sodass er seinem Feind jetzt von Angesicht zu Angesicht gegenüber kniete. Wie ein Blitz kam er auf einem Fuß zum Stehen. Er stabilisierte seinen Schwerpunkt und richtete seinen Schwertknauf auf Akira.
    Der Mann in Schwarz fiel über ihn her, das Schwert bereit zum Abwärtsstoß. Moon wechselte schnell in eine tiefe, schräge Haltung, seine Klinge und ihre Scheide trennten sich in einem explosionsartigen Zug voneinander. Sein Schwert hob sich blitzschnell und zischte, als es eine halb mondförmige Bahn beschrieb. Das erste Drittel seiner Klinge bohrte sich in Akiras Unterarm, bevor der seinen starken Hieb nach unten ausführen konnte.
    Als es auftraf, gab Moons Schwert ein doppeltes Klingen von sich, was Moon anzeigte, dass Akiras Unterarme unter den langen schwarzen Ärmeln mit einem Panzer geschützt waren.
    Keine Shinobi-Tricks? Moon fluchte leise. Akira war auf alles vorbereitet, mit seinen ganz eigenen Tricks.
    Er hörte, dass sich Nachtfalke rührte und einen Schmerzensschrei ausstieß. Sein Hals verengte sich vor Anspannung, aber er zwang sich zur Konzentration. Wenn er jetzt seinen Blickpunkt verlöre, würde
Akira ihn schlagen, sie dann beide zu Silberwolf bringen, und das Undenkbare würde geschehen.
    Mit tiefen Kratzgeräuschen rieben Panzer und Schwert aneinander. Im Bruchteil einer Sekunde ließ Moonshadow sein letztes Duell mit Groundspider Revue passieren. Doch das war eine Übung gewesen; hier ging es um Leben oder Tod. Akiras kalte Augen fixierten ihn. Moon wich ihnen aus und blickte auf Aki ras Schwertschulter. Ein schwie rige res Ziel als der Kopf des Mannes, aber …
    Er atmete einmal tief durch und kam dann zu einem Entschluss.
    Er biss die Zähne zusammen und drängte mit aller Wucht nach vorne. Er warf sei ne gesamte Kraft und sein Körpergewicht in sein Schwert und drängte Akira zurück, wie er es unter dem Brauereiturm getan hatte. Er be nötigte nur ei nen kleinen Abstand zwischen ihnen, um sei ne Klinge zu rückzuziehen und mit der entscheidenden Schnelligkeit zuzuschlagen. Moonshadow brüllte auf, als er den mächtigen Stoß ausführte.
    Mit unerwarteter Kraft wurde Akira zurückgedrängt, er rutschte aus und verlor auf dem schlammigen Boden sein Gleichgewicht. Als er gerade noch vermeiden konnte zu stolpern, öffnete sich der Raum, auf den Moon gewartet hatte. Er machte einen einzigen langen Schritt, dann schlug er einmal zu, hart, ein vertikaler Hieb, genau auf die Schulter seines Feindes gezielt. Die Spitze seiner Waffe traf Akiras Jacke und es klickte einmal dumpf, wie das Geräusch, wenn Stoff von einer Klinge durchtrennt
wird. Akira schauderte und beide Kämpfer erstarrten. Moon stand gerade, beobachtete seinen Feind, sein Schwert ausgestreckt, die Spitze in Akiras Schulter.
    Akira blieb reglos stehen, hielt seine Waffe fest, den Blick konzentriert. Dann machte er einen Schritt zurück und befreite seine Schulter von Moons Schwert. Akira schwankte. Die Waffe polterte ihm aus der Hand. Er sank im Schlamm auf ein Knie.
    »Gratuliere«, sagte Akira knapp und umklammerte sei ne Schulter. »Zu flucht zum Offensichtlichen! Ausgekochtes Jungtier, du hast es durchgezogen.«
    »Danke.« Moon schüttelte sein Schwert ab und steckte es wieder in die Scheide an seiner Hüfte.
    Akira schloss die Augen. Er drückte beide Hände auf die Wunde und fiel seitwärts in den Schlamm. Leichter Regen setzte ein. Akira schöpfte langsam eine Handvoll Schlamm und stillte damit die Blutung an seiner Schulter.
    Keuchend wischte sich Moon Schweiß und Schmutz aus den Augen und zwinkerte seinem gefallenen Feind zu. Er war wahrhaftig versucht gewesen, Akira zu töten, aber jetzt verstand er, was Mantis ihm zu sagen versucht hatte. Ob mit oder ohne die sogenannte Ehre, ein weiser Mann fand seinen Ruhm nicht im Tod seines Gegners. Feind oder nicht, Akira war tapfer und geschickt. Ein professioneller Spion, wie Moon, durchtrieben und erfinderisch. Er hatte einfach auf der an deren Seite gestanden, das war al les. Moon war ge zwungen gewesen, ihn aus dem Spiel zu nehmen, genauso wie es

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