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Moonsurfer

Moonsurfer

Titel: Moonsurfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Birck
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Snake hieven den Kessel an Bord ihres kleinen Seglers und befestigen ihn am Mast. Siewerden ihn brauchen, um Regenwasser aufzufangen. Aber zunächst setzt Snake seinen Freund Scouba hinein. Der Hund streckt seine Nase über den Rand, während sie in den Wind gehen und Fahrt aufnehmen, um sich zwischen der Insel und dem Kampfgetümmel rund um die Blackbird hindurchzustehlen.
    Doch Steven war bereits entdeckt worden, als er in See gestochen war. Der Panther-Clan hatte zwei seiner Kanus auf der Insel zurückgelassen, etwa zwanzig Krieger, die Steven dabei beobachtet hatten, wie er Snake zusammen mit dem Kessel aus dem Wasser gefischt hatte.
    Muschelhornsignale ertönen.
    Als Steven und Snake backbord voraus die zwei Kanus bemerken, die sich aus dem Schatten der Bäume lösen und auf ihr kleines Boot zuhalten, ist es zu spät.
    Offensichtlich soll keiner der Zahnlosen entkommen.
    Sofort gehen sie härter an den Wind, legen an Geschwindigkeit zu und drehen die Bugnasen ihres Gefährtes ein Stück weiter zum offenen Meer hinaus, das sie hinter der Bucht erwartet.
    Da der Mast ihres Bootes im Rumpf des Kanus fußt, muss Steven hinüber auf den Ausleger - sein Surfboard - klettern, damit ihr Gefährt nicht kentert, wenn der Wind in das Tuch greift. Er kontrolliert die Leine zum Segel, die er sich um die rechte Hand geschlungen hat, während Snake am Ruder kauert und die Pinne hält.
    Doch die Krieger durchschauen das Manöver und ändern ihre Taktik. Plötzlich halten sie nicht mehr direkt auf den kleinen Segler der Flüchtlinge zu, sondern auf die Blackbird. Sie wollen Snake und Steven den Weg auf das offene Meer hinaus abschneiden, der nur zwischenden zwei Kanus und dem umkämpften Schiff hindurchführt. Gleichzeitig löst sich aus dem Kampfgetümmel gegenüber ein drittes Kanu und greift von der Blackbird aus an. Zusammen bilden die drei Langboote eine Zange, die sich offenbar genau vor Steven und Snake schließen soll.
    Ihr kleines Segelboot knattert ächzend über die Wellenkämme, der verbliebenen Lücke entgegen, aber die drei Kanus schießen viel zu schnell aufeinander zu.
    »Snake!«, brüllt Steven. »Die sind zu schnell! Wir kommen da nicht mehr durch!«
    Doch Snake zielt weiter auf die schrumpfende Lücke zwischen den Kanus. »Wir müssen es schaffen!«, ruft er. »Wenn wir den Kurs ändern, um auszuweichen, werden sie den ihren ebenfalls ändern!«
    »Aber dann könnten wir hinter ihnen durch! Mit dem Segler sind wir schnell genug!«
    »Das sind wir nur, wenn wir unseren Kurs halten! Fallen wir hingegen ab, verlieren wir viel zu viel Fahrt und unser Vorteil wäre dahin! Dann würden sie uns wieder direkt angreifen, Admiral Waves!«
    Steven presst die Lippen zusammen, Gischt im Gesicht.
    Sein Gehirn sucht verzweifelt nach einem Ausweg, während das kleine Segelboot weiter über die kurzen Wellen brettert und auf die Falle zurast. Aus dem Topf ertönt dumpf das Knurren von Scouba.
    In wenigen Sekunden werden die Krieger des Panther-Clans die Lücke geschlossen und den Weg durch die Bucht versperrt haben.
    Da brüllt Steven: »Snake, wenn ich Eurer Durchlauchtvon einem Schiffsjungen einen Befehl gäbe, würdet Ihr ihn freundlicherweise ausführen?«
    »Kommt ganz darauf an, wie dieser Befehl lauten wird, Admiral Waves!«, brüllt Snake durch die Gischt zurück.
    »Er würde ›jetzt!‹ lauten, und er würde bedeuten, dass Ihr die Ruderpinne heftig und unvermittelt zu Euch heranzuziehen habt. Würdet Ihr das dann freundlicherweise ohne Umschweife tun?«
    Inzwischen sind sich die Boote auf ihrem Kollisionskurs so nahe gekommen, dass die Muster der Tätowierungen auf den nackten Beinen und Armen, auf den Wangenknochen und in den Gesichtern der Krieger zu erkennen sind.
    »Versucht es, Admiral, obwohl Ihr, wie mir scheint, in Wahrheit nichts weiter als eine ahnungslose Landratte seid!«
    Die Lücke vor ihnen ist nur noch wenige Kanulängen breit.
    Der Zusammenprall steht kurz bevor und Snake schließt die Augen.
    Scouba duckt sich tief in den Kochtopf.
    »JETZT!«, brüllt Steven.
    Snake reißt tatsächlich wie befohlen die Pinne in seinen Bauch und wirft sich nach hinten. Steven gibt Leine. Moonsurfer wird in die Wellen gedrückt, das Boot schießt in eine enge Kurve nach steuerbord.
    Dann rammt es mit der Bugnase in eines der Langboote. So heftig, dass das Kanu der Indianer kentert und sämtliche Krieger brüllend im Wasser landen, während das Auslegerboot mit einem zweiten Kanu kollidiert, dessen Besatzung

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