Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Moorehawke 02 - Geisterpfade

Moorehawke 02 - Geisterpfade

Titel: Moorehawke 02 - Geisterpfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiernan Celine
Vom Netzwerk:
Haar jetzt, ja? Und zeigt Eure Achtung.« Damit wandte er sich ab und ging, von seinen Hunden gefolgt, über die Wiese zurück.
    Wynter drückte Christopher kurz an sich, und gemeinsam sahen sie dem großen Mann nach, der an den Pferden vorbei
zurück ins Lager ging. Ohne ihn war es plötzlich sehr still, die Geräusche der Pferde klangen tröstlich, die Brise vom Wasser her roch süß.
    »Ich bin müde«, sagte Christopher da unvermittelt. »Ich … ich bin verwirrt.« Etwas verloren blickte er sich um, endgültig am Ende seiner Kräfte.
    »Schaffst du es zurück zum Zelt?«
    Christopher verzog das Gesicht, als wäre er nicht ganz sicher, und strich sich das Haar hinters Ohr. Zerstreut musterte er die Pferde.
    Wynter drückte ihn noch einmal. »Komm«, sagte sie liebevoll. »Wir gehen uns hinlegen.«
     
     
    Emblas Hunde lagen vor dem Eingang zu ihrem Zelt, und Wynter wurde unwillkürlich langsamer, verlegen bei der Vorstellung, was dort drin vielleicht noch im Gange sein mochte. Sie hatte kein Bedürfnis, Razi und Embla zu unterbrechen, falls sie zu Ende führten, was sie am Waschtisch begonnen hatten.
    »Ähm …«, machte sie. »Christopher, ich weiß nicht, ob …«
    Dankenswerterweise wählte die blonde Frau eben diesen Augenblick, um aus dem Zelt zu schlüpfen, und Wynter atmete erleichtert auf. Embla bemerkte sie und winkte ihnen zu.
    »Wie geht es Euch um diese Mittagszeit, hohe Dame?«, fragte Wynter. Sie ließ Christophers Taille los und bückte sich, um das Tablett neben dem Zelt abzusetzen. Sofort sprangen die Hunde auf die Füße, und Wynter machte argwöhnisch einen kleinen Satz rückwärts, als die großen Geschöpfe einander gegenseitig wegstupsten, um zuerst die leeren Essensschalen auszuschnüffeln. Christopher schlurfte einfach weiter auf den Zelteingang zu, ohne Embla überhaupt wahrzunehmen.

    »Chris!«, rief Wynter und konnte ihn gerade noch am Hosenbund festhalten. »Warte mal.« Verständnislos drehte er sich zu ihr um und sah dann endlich die lächelnde Frau an, die ihm den Weg verstellte.
    »Hm?« Seine grauen Augen musterten sie fragend. »Was denn?« Eine Falte bildete sich zwischen Christophers Augenbrauen, als er zunächst Embla von Kopf bis Fuß betrachtete und dann an ihr vorbei ins Zelt spähte. »Was …« Er verengte die Augen.
    Mit brennenden Wangen wandte Wynter den Blick ab. Embla war untadelig gekleidet, ihr Schmuck, ihre Haare ganz ordentlich. Doch ihre Lippen waren gerötet und etwas angeschwollen, ihre Haut frisch, und sie strahlte eine Erfülltheit aus, eine Aura der Vollendung, die schwerlich zu missdeuten war.
    »Coinín wird sich ein wenig ausruhen, edle Dame«, erklärte Wynter mit immer noch abgewandten Augen. »Und Úlfnaor hat uns zum Abendessen in Ashkrs Zelt eingeladen. Vielleicht werden wir Euch dort sehen?«
    Embla berührte sie sanft an der Schulter, und Wynter blickte in ein freundliches Gesicht empor. »Tabiyb schläft«, sagte sie, und aus irgendeinem Grund nahm dieser schlichte Satz dem Moment alle Peinlichkeit. Wynter nickte dankbar, und zu ihrer Überraschung legte Embla ihre Finger auf Wynters Stirn. »Ihr wurdet verletzt, Iseult«, sagte sie. Ihre Hand fühlte sich auf Wynters geschundener Haut sehr kühl und angenehm an.
    Wynter schloss die Augen unter der weichen Berührung, dann schüttelte sie sich kurz. »Es ist nichts. Chris … Coinín hat mich gerettet, bevor sie mir wirklich etwas antun konnten.«
    Nun wandte sich Embla an Christopher, der sich am Zeltpfosten
festhielt und sie finster betrachtete. »Coinín.« Sie streckte die bleiche Hand aus, wie um ihn zu berühren, ließ sie aber wieder sinken. »Ihr solltet jetzt schlafen, ja? Ihr und Euer croí-eile . Beide Ihr solltet schlafen.« Mit gütiger Miene fuhr sie fort: »Ihr seid hier sicher, Coinín. Ihr braucht Euch nicht zu sorgen. Das Volk wird nun wachen über Euch.«
    Ihre nicht nachlassende Freundlichkeit brachte Christophers eisigen Groll zum Schmelzen, und sein Blick war nur noch traurig und verwirrt. Schließlich seufzte Embla und sagte: »Ich sehe Euch am Abend, ja? Zum Essen? Und Tabiyb, er ist einverstanden mit uns zu erklären Frith.« Bei dieser Nachricht schloss Christopher bekümmert die Augen, doch Embla lächelte immer noch und richtete den Blick heiter auf das Lager um sie herum. »Das macht mich sehr froh. Ihr auch, Iseult. Ihr auch erklärt Frith. Die ganze Familie von Tabiyb. Das wird sehr gut sein. Ein gutes Vorzeichen, ja?«
    Wynter schluckte verunsichert, nickte

Weitere Kostenlose Bücher