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Moorehawke 02 - Geisterpfade

Moorehawke 02 - Geisterpfade

Titel: Moorehawke 02 - Geisterpfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiernan Celine
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schließlich. »Wenn du das nächste Mal in Schwierigkeiten bist, sag es mir. Gemeinsam finden wir einen besseren Weg.«
     
     
    Mit einem Ruck erwachte Wynter, Bilder von Feuer im Kopf, den Takt von Trommeln im Ohr. »Embla«, flüsterte sie, doch der Traum floh, bevor sie ihn festhalten konnte, und selbst dieser Name entschwand, war fort, sobald er ihre Lippen verlassen hatte.
    Der Mond war hinter den Bäumen versunken, und die Lichtung lag sehr dunkel und still. Ganz von allein sanken Wynters Lider wieder herab, der Schlaf zerrte an ihr wie ein Sog. Christopher hatte sich auf die Seite gedreht, und sie lag an seinen Rücken geschmiegt, den Kopf zwischen seine Schulterblätter gedrückt, den Arm um seine Taille geschlungen. Während sie erneut in die Finsternis hinabsank, streichelte sie ihm leicht über den Bauch, wie ein schlummerndes Kind vielleicht eine Decke oder eine Puppe streicheln würde.
Bei der Berührung murmelte Christopher etwas und reckte sich.
    Wynter spürte, wie sie wieder an den Rand ihres Bewusstseins trieb. Sie schob die Hand unter Christophers Hemd, genoss die Weichheit seiner Haut an ihren Fingerspitzen. Er seufzte, und sie strich im Halbschlaf weiter über seinen Bauch.
    Plötzlich packte Christopher ihre Hand und zog ihre Finger weg. Halb kam sie zu sich und linste unter schweren Lidern hervor. »Ist was?«
    Er wirkte sehr angespannt und hielt den Atem an, seine Finger quetschten Wynters fest zusammen. Doch obwohl sie noch etwas sagen wollte, konnte sie die Augen nicht länger offen halten und versank in der Dunkelheit, verlor für eine Weile jede Verbindung zur Welt.
    Als sie das nächste Mal zu sich kam, war er fort. Sie tastete nach ihm, doch seine Seite der Schlafmatte war leer. Seinen zurückgelassenen Umhang fest umklammernd, ergab sie sich erneut dem Schlaf.
    Noch ein Mal wachte sie in jener Nacht auf; da schlüpfte Christopher gerade zurück ins Bett, deckte sich mit den Umhängen zu und drehte ihr den Rücken zu. Wynter rutschte ganz nah heran und schlang ihm wieder den Arm um die Taille. Er zögerte kurz, dann nahm er ihre Hand, küsste ihre Finger mit seinen kalten Lippen und kam mit einem Seufzen zur Ruhe.
    Am Horizont dröhnte wieder der Donner, noch ohne Regen und Blitz, beklemmender Vorbote eines Gewitters.

Ein silbernes Glöckchen
    D as ist eine ganz schön große Reisegesellschaft«, stellte Christopher fest. Er bohrte den Zeh in ein Pfostenloch und sah sich bang auf dem verlassenen Lagerplatz um. »Das müssen mindestens drei große Zelte gewesen sein. Zehn Mann, vielleicht sogar mehr.«
    Wynter bückte sich und hob eine Handvoll verkohlter Holzstücke aus den Resten des Lagerfeuers. Es war nun beinahe zwei Tage her, seit sie versucht hatten, die Bewohner des Lagers heimlich auszuspähen, doch unter der sorgfältig erstickten Asche hielt sich immer noch etwas Wärme. »Die Flammen sind noch nicht lange verloschen«, sagte sie. »Das Lager wurde erst heute Morgen abgebrochen.« Sie wischte sich die Hände im Gras sauber und stand auf. »Ich wünschte, wir hätten sie näher in Augenschein nehmen können, statt einander durch den Wald zu jagen wie die Narren.«
    Christopher spazierte zu dem großen Fleck zertrampelter Erde, wo die Pferde der Reisenden gestanden hatten. »Sie haben sich keine Mühe gegeben, ihre Anwesenheit zu verbergen. Offenbar haben sie keine Furcht, entdeckt zu werden.«
    »Sie sprachen Hadrisch«, bemerkte Wynter. »Vielleicht sind sie Pelzhändler?«
    Razi stand abseits am anderen Rande der Lichtung. Er betrachtete etwas auf dem Boden und strich sich dabei gedankenverloren
mit dem Daumen über die Narbe auf seiner Lippe. Sein Gesichtsausdruck beunruhigte Wynter, und als Christopher den Hufspuren nachging, lief sie zu Razi hinüber, um zu sehen, was ihn dort so fesselte.
    »Na so was!«, sagte sie freudig. »Ein Zügelglöckchen! Die hast du früher geliebt! Mir ist aufgefallen, dass du sie nicht mehr benutzt. Mögen die arabischen Pferde sie nicht?« Sie hockte sich hin, um die kleine silberne Kugel aus den Kiefernnadeln zu nesteln, doch Razi erschreckte sie, indem er sie mit dem Fuß in die Erde trat. Wynter blickte zu ihm auf; wütend starrte er auf den Waldboden, die Lider gesenkt, die Miene eiskalt. Wynter hatte das Gefühl, er würde das kleine Glöckchen am liebsten zermalmen, bis es nur noch Staub unter seinem Absatz war.
    »Was ist denn?«, flüsterte sie, immer noch zu seinen Füßen kauernd.
    Er sah sie kurz an, dann schnellten seine Augen

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