Mops und Möhren
– aber die sehr gut)
Dr. Fuchs: »Ja, Hase.« (Hase? HASE?! Geht’s dem noch gut?)
Pukallus: »Wenn Sie sich jetzt die ganzen Hütten wegdenken, dann können Sie schon erahnen, wie grandios die Aussicht auf die Stadt von hier aus sein wird.«
Earl fiept. Ich halte ihm die Hand vor die Schnauze. Der Mops sieht mich sehr beleidigt an.
Dr. Fuchs: »Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie Sie es schaffen wollen, dieses Grundstück zum angegebenen Termin zu räumen.«
Pukallus (lacht): »Wir haben da, wie soll ich sagen … unsere Mittel und Wege gefunden.«
Earl knurrt. Meine Jungs schauen mich entsetzt an, und ich versuche, den Mops zu beruhigen.
Frau Fuchs: »Ach?«
Herr Fuchs: »Ach.«
Pukallus: »Der Zweck heiligt die Mittel, lieber Herr Dr. Fuchs.« Ich höre, wie er Papier umblättert. Wahrscheinlich ist er schon wieder mit seinem Klemmbrett unterwegs.
Pukallus: »Wenn Sie einmal einen Blick auf die Grundrisse werfen mögen? Genau hier, wo wir jetzt stehen, wäre dann der Südbalkon. Allerdings einige Meter weiter oben. Was natürlich die Aussicht nochmal um Quanten besser macht.«
Mir wird schlecht – und am liebsten würde ich dem Typ auf die Quanten treten. Earl geht es ähnlich, denn er sieht jetzt ziemlich böse aus. Wie man eben böse aussehen kann, wenn man ein Knautschgesicht hat.
Frau Fuchs: »Wie schön, Mäuschen, schau doch nur!«
Herr Fuchs: »Ja, Bärchen. Aber mal unter uns Kegelbrüdern, so einfach lassen sich doch die Kleingärtner nicht aus den Gärten jagen. Das hier ist doch ein Paradies, das müssen die Laubenpieper doch auch wissen.«
Bravo, Arne! Weiter so! Chris reckt den Daumen in die Höhe, Rolf starrt wie gebannt auf die Hecke.
Pukallus (macht ein Geräusch wie eine Lachmöwe mit Husten): »Das schon, mein lieber Herr Doktor. Aber was kann man machen, wenn die Stadt Ansprüche geltend macht und … (Kunstpause)… dann noch einen feinen Batzen Steuern nachfordert?« Die Lachmöwe klingt jetzt nach akuter Bronchitis.
Einen Moment herrscht Schweigen auf der anderen Seite der Hecke. Dann kichert Sandra los.
Frau Fuchs: »Sie sind mir ja ein Schlingel!«
Ich kann förmlich riechen, wie Pukallus sich in die Brust wirft. Earl offenbar auch, denn er wird nervös. Mudel merkt das und will sich aus Rolfs Umklammerung lösen.
Herr Fuchs: »Sie sind ja mit allen Wassern gewaschen, lieber Pukallus.«
Wieder kreischt die Lachmöwe, jetzt schon asthmatisch.
Pukallus: »Mit Bodensee-Wasser, sozusagen … «
Herr Fuchs: »Wie bitte?«
Pukallus: »Na, Bodensee. Schiff. Sie verstehen?«
Herr Fuchs: »Tut mir leid … «
Pukallus (jetzt mit gönnerhafter Stimme): »Lieber Herr Doktor, wenn Sie und Ihre reizende Gattin die Wohnung hier bezogen haben, dann lade ich Sie ein. Erholen Sie sich mit Ihren Söhnen am See. Bis dahin habe ich mein kleines Boot, dank der May-Immobilien. Und dann schippern wir mal eine Runde gemeinsam in die Schweiz.«
Earl knurrt jetzt lauter.
Frau Fuchs: »Schweiz?«
Pukallus: »Ja, Sie glauben doch nicht, dass ich mein Geld dem deutschen Staat in den Rachen werfe. Wenn Sie da übrigens Bedarf haben, ich hätte da einen Tipp … « Weiter kommt er nicht, denn jetzt kann ich Earl nicht mehr im Zaum halten. Der Mops schießt zum Tor und kläfft, was das Zeug hält.
»Was macht denn der Köter hier?«, schreit Pukallus. Mudel rennt seinem Vater hinterher, und die beiden geben alles. Kläffen. Knurren. Fletschen die Zähne.
»Earl, aus!«, ruft Arne.
»Sie kennen den Hund?«, fragt Pukallus gegen den Lärm an. Mist. Bis eben lief es blendend … ach Arne! Aber scheinbar sind meine Co-Agenten Rolf und Chris schon zufrieden, denn jetzt stehen die Jungs auf und lugen über die Hecke.
»Schluss!«, befiehlt Chris den Hunden. Die murren noch einmal, sind dann aber still.
»Sie? Was machen Sie denn hier?« Aus der Lachmöwe ist ein jämmerlicher Spatz geworden, als nun auch mein Antlitz hinter der Hecke auftaucht.
»Das war ja ein interessantes Gespräch«, meint Chris und grinst den völlig verdatterten Pukallus an. »Ich würde dann auch gern mal Boot fahren.«
»Also … also … « Unser Makler schnappt nach Luft.
»Tja, ich glaube, da wirst du Pech haben«, schaltet sich Arne ein. »Das mit der Jacht wird wohl nichts.«
»Wie? Was?« Pukallus macht ein Gesicht, als ob ihm eben jemand erklärt hätte, dass die Erde doch eine Scheibe sei. Mir tut er fast leid, aber Arne setzt noch einen drauf.
»Mein lieber Herr Pukallus«, sagt er mit
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