Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MoR 04 - Caesars Frauen

Titel: MoR 04 - Caesars Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
Vom Netzwerk:
Rosenblätter gestreut. Dann ergriff der Ethnarch das Wort: >Und welcher von euch ist nun der große Demetrius, Freigelassener des ruhmreichen Gnaeus Pompeius Magnus?< fragte er.
    Daraufhin sollen Munatius Rufus und die drei Sklaven vor Lachen in den Staub gefallen sein, und sogar Athenodorus Cordylion fand Catos Gesicht so komisch, daß er mitlachen mußte. Doch Cato war wütend. Er konnte daran überhaupt nichts witzig finden, schon deshalb nicht, weil der von Magnus freigelassene Demetrius nichts anderes war als ein parfümierter Gockel.«
    Eine gute Geschichte, Cicero mußte richtig lachen.
    »Ich habe gehört, daß Hortensius schnurstracks nach Misenum zurückgehumpelt ist.«
    »Es ist seine geistige Heimat — dort laufen lauter sonderbare alte Käuze herum.«
    »Und niemand hat sich gestellt, um den Straferlaß des Senats in Anspruch zu nehmen. Was wird als nächstes passieren?«
    »Ach, Titus, ich wollte, ich wüßte es!«

    Daß die weitere Entwicklung ausgerechnet von einer in Rom weilenden Abordnung von Allobrogern — einer gallischen Völkerschaft von jenseits des Rhodanus in Gallia Narbonensis — ausgehen sollte, hätte niemand ahnen können. Angeführt von einem ihrer Stammesoberen, der sich auf lateinisch Brogus nennen ließ, waren sie gekommen, um beim Senat Protest gegen die Behandlung durch eine Reihe von Statthaltern wie Gaius Calpurnius Piso sowie gewissenlose Geldverleiher einzulegen, die sich als Bankiers tarnten. Sie hatten noch nie von der lex Gabinia gehört, nach der die Anhörungen solcher Abordnungen auf den Monat Februar beschränkt waren, und eine Sonderregelung zur Beschleunigung ihrer Sache hatten sie noch nicht erreichen können. So lautete die Alternative: Entweder sie kehrten nach Gallia Narbonensis zurück, oder sie warteten noch zwei weitere Monate in Rom und gaben für ihre Unterkunft in Gasthöfen und Schmiergelder an bedürftige Senatoren ein Vermögen aus. Sie hatten beschlossen, nach Hause zurückzukehren und Anfang Februar wiederzukommen. Die Männer, vom einfachen gallischen Sklaven bis hin zu Brogus, waren nicht gerade in bester Stimmung. Und so sagte er zu seinem besten Freund in Rom, dem freigelassenen Bankier Publius Umbrenus: »Es scheint mir eine zum Scheitern verurteilte Sache zu sein, Umbrenus, aber wir werden wiederkommen, wenn ich die Stämme dazu bringen kann, Ruhe zu bewahren. Es gibt einige unter ihnen, die bereits vom Krieg reden.«
    »Nun, Brogus, der Krieg gegen Rom hat eine lange Tradition unter den Allobrogern«, erwiderte Umbrenus, in dessen Kopf eine brillante Idee Form anzunehmen begann. »Denk nur daran, wie ihr Pompeius Magnus das Tanzen gelehrt habt, als er zum Krieg gegen Sertorius nach Spanien unterwegs war.«
    »Ich halte einen Krieg gegen Rom für aussichtslos«, erwiderte Brogus düster. »Die Legionen sind wie unermüdlich mahlende Mühlsteine. Wenn du sie in einer Schlacht vernichtest und dir einredest, du hättest den Krieg gewonnen, dann fangen sie im nächsten Jahr von vorn an.«
    »Und wenn du in diesem Krieg römische Rückendeckung bekommen würdest?« sagte Umbrenus leise.
    Brogus stockte der Atem. »Wie meinst du das?«
    »Rom ist kein zusammenhängendes Ganzes, Brogus, es ist in viele Faktionen zerfallen. Gerade jetzt gibt es eine mächtige Faktion, die von ein paar klugen Männern angeführt wird, die beschlossen haben, an der bestehenden Ordnung des Senats und des Volkes von Rom zu rütteln.«
    »Catilina?«
    »Catilina. Was wäre, wenn ich dir eine Garantieerklärung Catilinas besorgen könnte, daß den Allobrogern das gesamte Rhodanustal nördlich von... sagen wir, Valentina, zugesprochen wird, sobald er Diktator ist?«
    Brogus sah nachdenklich aus. »Ein verlockendes Angebot, Umbrenus.«
    »Ein ernstgemeintes Angebot, das versichere ich dir.«
    Brogus seufzte, dann lächelte er. »Es gibt nur ein Problem, Publius: Wir haben keine Ahnung, wie hoch du bei einem großen Aristokraten wie Catilina im Ansehen stehst.«
    Unter normalen Umständen hätten derlei Zweifel an seiner Reputation Umbrenus sehr verärgert, doch nicht so in diesem Augenblick, als die brillante Idee in seinem Kopf immer deutlicher Gestalt annahm. Also sagte er: »Ja, ich verstehe, was du meinst, Brogus. Natürlich verstehe ich dich! Würde es deine Bedenken zerstreuen, wenn ich für dich ein Treffen mit einem Prätor arrangieren könnte, einem patrizischen Cornelier, dessen Gesicht dir bestens bekannt ist?«
    »Das würde meine Bedenken zerstreuen«, erklärte

Weitere Kostenlose Bücher