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MoR 04 - Caesars Frauen

Titel: MoR 04 - Caesars Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Caesar?« fragte Pompeius. »Heißt es zum Beispiel, daß unsere Gesetze im nächsten Jahr für ungültig erklärt werden könnten?«
    »Nicht die, die vor dem heutigen Tag erlassen worden sind, Magnus; für dich und Crassus besteht daher keinerlei Gefahr. Meine Provinz ist am ehesten gefährdet, da ich Vatinius und die Plebs dazu benötige — obwohl die Plebs nicht religiös gebunden ist, weshalb ich sehr bezweifle, daß Bibulus die Plebiszite und andere Aktiviäten von Volkstribunen als Frevel hinstellen kann. Trotzdem würden wir einen Prozeß führen müssen und wären abhängig vom Stadtprätor.«
    Der Wein — es war Caesars bester (und stärkster) — begann allmählich Pompeius’ Gleichgewicht wiederherzustellen, auch wenn seine Stimmung noch immer leicht gedrückt war. Er schaute sich um und fand, das Domus Publica passe zu Caesar. Überall satte, dunkle Farben und kostbare Vergoldungen. Wir blonden Männer kommen vor einem solchen Hintergrund am besten zur Geltung, dachte er stolz.
    »Dir ist natürlich klar, daß wir ein zweites Gesetz zur Landreform verabschieden müssen«, sagte Pompeius plötzlich. »Ich pendle ständig zwischen Rom und dem Land hin und her und habe deshalb auch mit meinen eigenen Augen gesehen, wie schwer die Kommissare es jetzt haben. Wir brauchen den Ager Campanus.«
    »Und den Staatsgrund von Capua. Ja, ich weiß«, sagte Caesar gelassen.
    »Bibulus wird aber jedes neue Gesetz annullieren.«
    »Vielleicht auch nicht. Magnus. Wenn ich es als ergänzenden Gesetzentwurf konzipiere, der dem ursprünglichen Gesetz beigefügt wird, ist es nur schwer zu vereiteln. Die Kommissare und die Komiteemitglieder bleiben zwar die gleichen, doch das ist kein Problem. Es hieße, daß wir zwanzigtausend deiner Veteranen im Laufe eines Jahres dort unterbringen könnten, zusätzlich noch fünftausend Bürger der untersten Klasse. Wir sollten ferner in der Lage sein, weitere zwanzigtausend Veteranen auf anderem Grund und Boden fast ebenso schnell anzusiedeln. Das würde uns genügend Zeit verschaffen, um Orte wie Arretium von ihren Ländern loszueisen; und auch das Schatzamt wäre nicht mehr genötigt, in solchem Umfang wie bisher Privatbesitz anzukaufen. Der campanische ager publicus gehört dem Staat ja bereits, daher können wir ihn ohne weiteres besiedeln lassen.«
    »Es wird dann aber keine Pachtgelder mehr geben«, wandte Pompeius ein.
    »Das stimmt. Doch du weißt ebenso wie ich, daß die Pachterträge nicht so lukrativ sind, wie sie sein sollten. Die Senatoren zahlen nur mit großem Widerwillen.«
    »Das gilt auch für die Senatorenfrauen, die eigenes Vermögen haben«, sagte Pompeius grinsend.
    »Wie das?«
    »Terentia. Sie denkt nicht dran, auch nur einen einzigen Sesterz ihrer Pacht zu bezahlen, dabei ist sie Pächterin ganzer Wälder. Eichenholz für die Schweine! Sicher ein sehr einträgliches Geschäft. Diese Frau ist hart wie ein Felsbrocken. Cicero tut mir leid!«
    »Wie stellt sie es an, daß man sie nicht belangt?«
    »Sie behauptet, unter den Ländereien befinde sich ein heiliges Wäldchen.«
    »Schlau!« lachte Caesar.
    »Dafür verhält sich allerdings das Schatzamt nicht eben freundlich gegenüber Bruder Quintus; er ist kürzlich aus der Provinz Asia zurückgekehrt.«
    »Was hat er denn für Probleme mit dem Schatzamt?«
    »Man besteht darauf, ihm sein letztes Gehalt in cistophori auszuzahlen.«
    »Was gibt es daran auszusetzen? Es ist gutes Silber, jeder einzelne davon ist vier Denare wert.«
    »Vorausgesetzt, du findest jemanden, der sie dir abnimmt«, grinste Prompeius. »Ich habe diese Dinger kistenweise mitgebracht, doch niemals auch nur erwogen, sie als Zahlungsmittel zu verwenden. Du weißt doch, wie mißtrauisch die Leute gegenüber ausländischen Münzen sind! Ich habe dann dem Schatzamt vorgeschlagen, sie einzuschmelzen und Silberbarren daraus zu machen.«
    »Das heißt also, das Schatzamt hat etwas gegen Quintus Cicero.«
    »Ja, und ich frage mich, warum.«
    Das Gespräch wurde durch Eutychus’ Klopfen unterbrochen, der verkündete, das Essen sei fertig, und die beiden Männer gingen zum Speisezimmer hinüber. Wenn man sie nicht für eine größere Gesellschaft benötigte, so waren fünf der insgesamt sechs Liegen weggeräumt; die noch verbleibende Liege, der längs eines langen, schmalen Tisches in Kniehöhe zwei Stühle gegenüberstanden, stand in dem schönsten Teil des Raumes, von dem man auf die Kolonnade und das Hauptperistyl blickte.
    Als Caesar und Pompeius den

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