Morag und der magische Kristall
Kaffeemaschine hörte. »Denk daran, was Kessel widerfahren ist!«
Sie schauderten beide. Kessel war ein ziemlich kleiner, besonders gemeiner Klappdämon gewesen, der in den Rängen von Devlishs Klappdämonenarmee zum General aufgestiegen war.
Eines Tages hatte Kessel etwas entdeckt, von dem er fand, Devlish – der beim RHZMG in Marnoch Mor weilte – sollte davon wissen. Also machte er sich, indem er unter Autos reiste, auf den Weg nach Marnoch Mor zu seinem Herrn.
Bei seiner Ankunft war Devlish, den man bei der Ratssitzung mit Buhrufen vom Podium vertrieben hatte, in grauenhafter Laune. Er verlangte zu wissen, warum Kessel ihn gestört hatte, und als der zitternde Dämon ihm seine Informationen gab, beschied er Kessel, dass diese Dinge unwichtig seien, und verwandelte ihn in einen großen Heuballen, der prompt von den Pferden vor Devlishs Kutsche gefressen wurde (es gibt keine Autos in Marnoch Mor, nur Pferde und Pferdekutschen).
»Trotzdem«, wandte Tanktop ein. »Ich bin davon überzeugt, dass er von dieser Angelegenheit gern wissen würde. Das Boot da wird nach Murst fahren.«
»Das wissen wir nicht mit Bestimmtheit«, sagte Kaffeemaschine.
Tanktop hielt ein kleines Fernglas vor seine Augen und nickte weise.
»Sie fahren definitiv nach Murst«, stellte er fest. »Ich kann es in den Knochen spüren. Dieser Drache ist auf dem Weg nach Hause, da gibt es kein Vertun.«
»Was sollen wir unternehmen?«, fragte Kaffeemaschine.
» Wir unternehmen gar nichts«, antwortete Tanktop. » Du wirst nach Marnoch Mor gehen, um Devlish Bescheid zu sagen, und ich kehre nach Murst zurück. Ich will sehen, was dieser Drache, der Vogel und die Ratte im Schilde führen.«
Kaffeemaschine begann zu zittern.
»Bitte, Tanktop, zwing mich nicht, zu Devlish zu gehen. Ich möchte nicht von Pferden gefressen werden. Bitte, Tanktop«, flehte er. »Ich tue alles andere, aber nicht das. Er wird mich töten.«
Tanktop grinste, wobei er eine Reihe kleiner, scharfer und sehr gelber Zähne zeigte. Er legte einen langen, behaarten Arm um seinen Klappdämonenfreund.
»Keine Bange, Kaffeemaschine«, sagte er leise. »Du wirst nichts spüren.«
»Oooh, Tanktop!«, schluchzte der andere Dämon. »Bitte, schick mich nicht zu ihm. Bitte!«
Tanktop seufzte.
»Tu es einfach«, erwiderte er. Dann hob er abermals sein Fernglas. »Du musst zu ihm gehen und ihm davon erzählen. Es ist wichtig.«
»Aber …«
»Das ist ein Befehl!«, blaffte Tanktop. Er knurrte seinen Gefährten an und bleckte sein zweites Paar Zähne, die sich wie bei allen Klappdämonen im hinteren Teil seines Mundes befanden.
Kaffeemaschine wich zurück. Er wusste, dass er keine Wahl hatte. Tanktop war sein vorgesetzter Offizier bei der Geheimpolizei der Klappdämonen, und Kaffeemaschine musste tun, was ihm befohlen wurde. Mit einem leisen Seufzer wandte er sich von seinem Vorgesetzten ab und kletterte in der sehr unbeholfenen, typisch klappdämonenhaften Manier den Hügel hinunter.
»Und beeil dich!«, rief Tanktop ihm nach. »Devlish muss unverzüglich von dieser Angelegenheit erfahren!«
Ohne sich umzudrehen, nickte der Klappdämon und beschleunigte seinen Schritt. Er begann, zum Straßenrand hinunterzulaufen, wo er sich verstecken konnte, bis ein Auto oder ein Lastwagen vorbeifuhr. Mit einem Herzen, so schwer, dass es sich anfühlte wie ein großer Stein, erreichte Kaffeemaschine die Straße und fand ein passendes Versteck. Dies ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich das tue, dachte er elend, denn Devlish wird mich im Handumdrehen getötet haben.
Während er darauf wartete, dass ein Wagen vorbeikam, blickte er bewusst nicht noch einmal zu dem Hügel hinauf, wo Tanktop stand. Wenn er das getan hätte, hätte er gesehen, dass Tanktop seinen Ausguck verließ und den Hügel hinunter in Richtung Hafen rannte. Dort schlich Tanktop sich zu den Fischerbooten hinüber, an denen die Seekelpie festgemacht war, und schwang sich von Boot zu Boot, bis er das von Kyle erreichte. Lautlos stahl er sich an Bord und versteckte sich in einem großen Fass, in dem Fischabfälle gelagert wurden. Es war ein perfektes Versteck für einen Klappdämon. Niemand würde den unverkennbaren Gestank seiner Art inmitten des gleichermaßen abscheulichen Geruchs von verfaulendem Fisch wahrnehmen.
Kapitel 11
Morag verbrachte den ganzen Tag eingesperrt in der Kajüte mit dem sarkastischen und übellaunigen Medaillon als einzigem Gefährten. Gelegentlich sah sie die alte Dame, wenn diese
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