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Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach
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verschwand im Inneren.
    Johann trat verärgert gegen den Holzstapel.
    Nicht mehr lange, Karrer, nicht mehr lange

    Gedämpfte Klagelaute drangen in die kleine Stube, in der sich Sophie die Hände wusch. Das Wasser in der Blechschüssel färbte sich so rot, dass sie alsbald nicht mehr den Boden darin sehen konnte. Blut war eine hartnäckige Farbe.
    Sophie öffnete schnell ein Fenster und kippte das Blutwasser hinaus, um gleich darauf die Schüssel erneut mit Wasser zu füllen. Nach hartnäckigem Rubbeln bekam sie ihre Finger schließlich sauber.
    Ein Schatten fiel von hinten über Sophie und ließ sie erschauern.
    „Fertig, gnädiges Fräulein?“, schallte Gottfrieds Stimme.
    Sophie drehte sich kichernd um. „So hat mich noch niemand genannt …“
    „Bei mir daheim würd dich ein jeder so nennen müssen.“
    „Ach geh, auch deine Frau?“, stichelte sie.
    Gottfried sah sie verschmitzt an. Endlich eine, die nicht auf den Mund gefallen war. Und hübsch war sie obendrein, dachte er, als ihn der erwartungsvolle Blick Sophies zu einer Erklärung mahnte.
    „Die ist vor sechs Jahren gestorben. Ein Pferdefuhrwerk hat sie erwischt.“
    „Tut mir leid“, sagte Sophie ehrlich.
    „Wenn alles gut geht, ist in wenigen Wochen mein Dienst zu Ende. Mein Hof könnte dann schon die Hand einer Frau gut brauchen.“
    Sophie machte einen Schritt auf ihn zu und gab ihm einen empörten Klaps auf die Brust. „Die G’schicht erzählst wahrscheinlich einer jeden, oder?“
    Gottfried grinste. „Das wohl, aber gewirkt hat’s noch bei keiner.“
    Sophies Herz begann immer stärker zu klopfen. Ein redlicher Kerl schien er ja zu sein. Und vielleicht war das ihre Chance, all das hier hinter sich zu lassen. Das Dorf. Karrer.
    Und
sie
.
    Jetzt wollte sie es wissen. „Und dann lässt mich fallen wie einen heißen Erdapfel, was?“
    Gottfried packte sie bei den Armen und zog sie zu sich. „Im Gegenteil, heiraten würd ich dich.“ Sophie traute ihren Ohren nicht.
    Er zog sie noch näher zu sich heran, Sophie gab ihm eine leichte Ohrfeige. „Ich bin aber nicht so eine …“, gab sie sich empört.
    „So eine würd ich auch nicht nehmen“, parierte er und küsste Sophie, die nicht im Traum daran dachte, Widerstand zu leisten. Sie versank in seinem Kuss und der Umarmung.
    Ewigkeiten später, so schien es ihr zumindest, löste sie sich von Gottfried, hauchte leise „bis morgen“ und huschte aus der Stube.

XXVI
    Die Dorfschenke war nur spärlich besucht. Eine Gruppe Bauern saß am Tisch in der Mitte, unter ihnen Franz Karrer, Benedikt Riegler und Alois Buchmüller. Sie hatten schon einige Stunden getrunken, mehrere Bierkrüge und Schnapsgläser standen vor ihnen. Ihre Augen waren gerötet vom Alkohol und dem Rauch, der die Luft zu ersetzen schien. Und vom Hass auf die drei Soldaten, die etwas abseits saßen, jeder einen Becher Branntwein vor sich.
    Franz Karrer warf den Soldaten einen finsteren Blick zu und wandte sich dann an Riegler. „Jetzt sind die schon seit Tagen da. Das Gesindel.“ Er spuckte auf den Boden.
    „Wem sagst das? Aber was soll ich tun? Aus dem Dorf werfen, mit bloßen Händen?“ Riegler sah auf das verstümmelte Ohr von Franz und tippte diesem auf die Brust. „Siehst eh, was mit denen geschieht, die aufmucken.“ Er nahm einen großen Schluck Bier und rülpste laut. „Und das war noch harmlos.“
    „Aber am Heiligen Abend sollten s’ weg sein“, stieß Franz hervor. „Wir brauchen gar nicht feiern, wenn die dann noch da sind.“
    „Viel gibt’s so und so nicht zu feiern diesmal“, sagte Josias Welter. „Z’erst die Sache mit der Kuh, dann die Soldaten … Ich würd sagen, wir warten mit den Vorbereitungen auf den Christtag, bis die Bayern sich aus dem Dorf geschlichen haben. Sonst gehen die gar nicht mehr, wenn sie spitzkriegen, dass wir die Festtage feiern.“
    „Genau“, bekräftigte Benedikt Riegler. „Keine geschmückten Häuser, keine Zweige, keine Lieder, und ja nichts Besonderes zum Essen auffahren. Dann hauen die schon von selbst ab, das Gesindel. Sind ja noch ein paar Tag hin.“
    „Wirt, bring uns drei Bier!“, bestellte einer der Soldaten mit schwerer Zunge.
    „Sofort!“, rief Buchmüller, sprang auf und ging zur Schank. Die anderen sahen ihm teilnahmslos nach, Franz hatte einen verächtlichen Zug um den Mund. „Feiglinge. Alle miteinander“, dachte er und nahm noch einen Schluck Bier.
    Alois Buchmüller schenkte die drei Krüge ein und stellte sie auf ein dickes Holzbrett. Er

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