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Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Die Ankunft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Zach
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Auffälliges.
    Elisabeth kämmte die Buchrücken hastig durch, aber keines der Werke war auf seiner Rückseite beschriftet. Fast am Ende der Reihe schlugen ihre Finger gegen die Rücken der letzten Bücher, die merklich weiter herausstanden als die anderen. Elisabeth zog die Bücher heraus und blätterte sie durch: In dem einen waren die Pflanzen- und Tierwelt illustriert und beschrieben, das zweite füllten Maß- und Gewichtstabellen. Die anderen beiden Bücher waren in einer Sprache geschrieben, die Elisabeth nicht verstand.
    Enttäuscht wollte sie die Bände gerade zurückschieben, als sie an der Rückwand des Regals den Grund für das Herausstehen der anderen Bücher sah. Elisabeth griff in die Lücke und zog ein Bündel heraus, das sorgfältig in Leinentücher gehüllt war. Aufgeregt schlug sie die Tücher zurück, ein großes abgegriffenes Buch kam zum Vorschein. Sein Einband war aus dickem, braunem Leder, das so abgegriffen war, als wäre es durch hunderte Hände gegangen.
    In den Umschlag war kunstvoll ein Titel geschnitten worden.
    Er lautete „Morbus Dei“.
    Vorsichtig tastete sich Johann die abgetretenen Steinstufen hinab, die kreisförmig in die Tiefe führten. Der Gang war gerade einmal breit genug für einen Mann. In seiner Linken hielt er die Ölfunzel, in der Rechten seine Axt.
    Von weiter oben polterte Albrechts Stimme. „Weiter, na los, ihr feigen Hunde!“
    Abrupt hörte die linke Mauer auf, und eine große kreisrunde Halle am Fuß der Treppe wurde sichtbar. Johann stieg die letzten Stufen hinab und schwenkte die Funzel, die den Raum aber bei weitem nicht auszuleuchten vermochte. Obwohl er schon einmal hier gewesen war, schien ihm alles fremd. Von der düsteren Halle führten mehrere Gänge sternförmig weg, wie weit es nach oben ging, konnte Johann nicht erkennen.
    Mittlerweile hatten alle Männer den Fuß der Treppe erreicht und sammelten sich um Johann, der die Ölfunzel in die Finsternis streckte. Einige der Soldaten hatten ebenfalls Ölfunzeln mit dabei und entzündeten nun die Fackeln, die in schmiedeeisernen Halterungen an den Wänden hingen.
    Es wurde heller, Johann erkannte, dass es nach oben hin wohl mindestens fünf Klafter sein musste. Außerdem waren schmale Öffnungen in den Wänden erkennbar, die Johann ganz und gar nicht behagten.
    „Drei Schützen zu jedem Gang!“, befahl der Kommandant. „Das Ganze gefällt mir nicht“, raunte er Albrecht zu, dieser nickte zustimmend.
    Die Soldaten schwärmten aus, knieten sich auf den steinernen Boden und pflanzten ihre Bajonette auf. Für die folgenden Handgriffe wartete keiner mehr die Kommandos ab, hektisch öffneten sie die Pfannen der Gewehre und schütteten Zündkraut darauf. Dann schlossen sie die Pfannen wieder, passten die Lunte auf und verharrten, den gemeinsamen Befehl erwartend.
    „Nehmt euer Gewehr in die Faust – zugleich!“, schallte die Stimme des Adjutanten durch die Halle. „Schlagt an – zugleich!“
    In einer einzigen Bewegung, einer gut funktionierenden Maschine gleich, legten alle an, auf einen unsichtbaren Gegner, der möglicherweise aus den Gängen kommen würde.
    Gänge, in die man nur wenige Fuß weit hineinsah.
    Die Bauern und Knechte sammelten sich argwöhnisch in der Hallenmitte und stellten sich so, dass sie sich gegenseitig den Rücken freihielten.
    Es wurde still, nur das gleichmäßige Tropfen von Wasser war zu hören.
    „Euer Befehl, Herr Kommandant?“ Albrechts Stimme, leise, aber bestimmt.
    „Wird wohl auf einen Kampf hinauslaufen, Albrecht. Spürst es auch?“
    Der alte Kämpfer nickte müde. „Nur zu deutlich, Kommandant, leider nur allzu deutlich …“
    Josias Welter stand zwischen den anderen, seine Unruhe wuchs. Plötzlich spürte er etwas auf seiner Schulter. Es waren Funken, die –
    Er blickte nach oben.
    Ein brennendes Bündel Reisig stürzte auf ihn, sein Mantel fing sofort Feuer. Die Männer stoben auseinander, Panik breitete sich aus. Josias stolperte kreischend im Raum herum, einer menschlichen Fackel gleich, bis der Kommandant einem seiner Männer eine Muskete abnahm, auf Josias anlegte und ihn ohne zu zögern erschoss. Leblos sackte der Bauer zusammen und blieb brennend liegen.
    Totenstille herrschte in der Halle. Dann war ein leises Prasseln zu hören, das von überallher zu kommen schien.
    In Johann keimte ein böser Verdacht auf, er blickte nach oben.
    Sah das Feuer in den schmalen Öffnungen, und dann die Bündel brennenden Reisigs, unzählige, die auf die Männer

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