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Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition)

Titel: Morbus Dei: Inferno: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Bauer , Bastian Zach
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bevor die Sonne den Horizont erreicht hat, machen wir uns auf die Suche.“
    Elisabeth setzte ein neckisches Lächeln auf, drehte sich um und marschierte das Hauptschiff entlang zum Ausgang.
    Da schau her, dachte Johann, kaum macht dir ein Frauenzimmer schöne Augen, fällst du um wie ein französischer Soldat.
    Er musste grinsen, dann sputete er sich, Elisabeth nachzukommen.
    XXXI
    „Elisabeth?“ Johann stand vor dem Dom, aber er konnte Elisabeth nirgends entdecken.
    „Johann, hier!“ Sie stand neben der Magdalenskapelle und winkte ihm zu. Als sie sich umdrehte stieß sie so heftig mit einem Mönch zusammen, dass sie beinahe das Gleichgewicht verlor.
    Der Mönch fing sie mit festem Griff auf. „Entschuldige, mein Kind, ich wollte nicht –“ Er stutzte, sah sie genauer an. „Elisabeth?“
    „Pater von Freising“, sagte Elisabeth verblüfft, als sie ihn erkannte, dann strahlte sie vor Freude.
    „Was machst du denn hier? Und wo ist Johann?“
    „Schon da, Bruder – dachtet Ihr, ich lass sie allein in diesem Sündenpfuhl?“ Johann war aufgetaucht und streckte von Freising die Hand entgegen. Dieser lächelte und schüttelte sie. „Was für eine schöne Überraschung.“
    Hinter von Freising stand Basilius im Schatten, schweigend wie immer.
    „Basilius“, begrüßte Johann ihn trocken, dieser nickte mit einem starren Grinsen zurück.
    „Was verschlägt euch nach Wien? Ich dachte, ihr wärt auf dem Weg Richtung Süden?“
    „Ja, also das war –“ begann Elisabeth,
    „Wir mussten unsere Pläne ändern“, unterbrach Johann sie, „und jetzt sind wir eben hier. Aber wir werden bald wieder aufbrechen.“
    Elisabeth öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder.
    „Habt ihr eure Schäfchen sicher abgeliefert?“, fragte Johann den Mönch.
    „Natürlich. Ich glaube zwar nicht, dass sie jemals wieder auf Pilgerfahrt gehen werden, aber wer weiß – vielleicht haben die Ereignisse sie doch etwas gelehrt.“ Er überlegte einen Augenblick. „Was ist mit euren Papieren? Habt ihr sie bekommen?“
    „Ja, das hat alles geklappt.“
    „Schön, schön …“, sagte von Freising und musterte Johann und Elisabeth nachdenklich. Für einen Moment herrschte Schweigen.
    „Seid Ihr oft im Dom?“, fragte Elisabeth.
    Von Freising lächelte. „Natürlich.“
    Elisabeth wurde bewusst, wie naiv ihre Frage war, sie wurde rot.
    „Nein, nein, Elisabeth, du hast schon recht mit deiner Frage – in diesen Zeiten gehen nicht alle meiner Brüder so oft zum Herren, wie sie eigentlich sollten.“ Er machte eine kurze Pause, sein Blick fiel auf die Kapelle vor ihnen. „Aber ich ziehe die kleinen Gotteshäuser vor. Wie hier die Kapelle zur lieben Magdalena. Hier fühle ich mich dem Herren inniger verbunden als in diesen Palästen, auch wenn sie unbestreitbar imposant sind.“
    „Wir wollen uns ein wenig in der Stadt umschauen, kommt doch mit uns“, schlug Johann vor, aber von Freising winkte ab. „Leider muss ich weiter. Aber wenn ihr Muße, habt besucht mich doch im Großen Haus der Jesuiten in der Bogner Gasse. Ich werde die nächsten Tage dort sein.“
    „Das machen wir, Bruder.“ Johann schüttelte ihm die Hand.
    „Versprochen“, bekräftigte Elisabeth.
    Von Freising blickte Johann ernst an. „Ich würde mich freuen, euch wieder zu sehen. Aber noch mehr würde es mich freuen, wenn ihr die Stadt verlasst und dahin geht, wo man euch nicht sucht.“
    „Wir bleiben nicht lange“, antwortete Johann.
    Lügner .
    Der Blick des Geistlichen ging tief, Johann war sich sicher, dass von Freising die Lüge durchschaute.
    „Du wirst deine Gründe haben, Johann. Passt auf euch auf. Omnia Ad Maiorem Dei Gloriam!“ Von Freising drehte sich um und verließ mit Basilius den Friedhof.
    Elisabeth wandte sich verärgert an Johann. „Johann, warum –“
    „Er ist ein ehrbarer Mann – je weniger er weiß, desto besser. Glaub mir.“
    Elisabeth schüttelte den Kopf. „Einen Mann Gottes lügt man nicht an.“
    „Ich hab ihn nicht angelogen, ich hab ihm nur nichts gesagt.“
    Elisabeth lächelte. „Diese Ausrede hat mir schon der Großvater nicht durchgehen lassen.“
    Johann blickte sich um, dann gab er Elisabeth einen schnellen Kuss und nahm ihre Hand. „Aber mir lässt du es doch durchgehen?“
    Elisabeth gab sich unbeeindruckt. „Nur wenn du mir Wien zeigst.“
    „Zu Befehl, mein Kommandant.“
    Die beiden lachten, es war ein warmer, käftiger Laut, der beiden innerlich wohl tat. Dann verlor sich das Lachen zwischen den

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