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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)
Autoren: T. Aaron Payton
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in Frauen verwandelt wurden, nun selbst als Huren arbeiten und aus reiner Bosheit versuchen, die Krankheit zu verbreiten. Jeder halbwegs besonnene Mann ist außergewöhnlich vorsichtig. Natürlich waren auch früher viele Huren krank. Aber für die meisten Männer ist es anscheinend weniger schlimm, eine nässende Wunde auf ihrem Schwanz zu haben als überhaupt keinen Schwanz mehr.“ Value lachte, das Geräusch klang wie ein Rasiermesser, das über Bartstoppeln kratzte. „Früher hat man seinen Penny gezahlt und sein Glück versucht, aber die Pennys werden weniger. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist jemand, der die wenigen Frauen umbringt, die noch Geld für mich verdienen.“
    „Hmm“, machte Pimm und beschloss, vorerst zu ignorieren, dass Value einen durch und durch widerwärtigen Charakter besaß. Stattdessen konzentrierte er sich auf die aktuellen Verbrechen. „Jemand bringt menschliche Prostituierte um und hinterlässt sie vor einem Haus voll künstlicher Frauen? Das scheint eine Art Botschaft zu sein, meinen Sie nicht? Auch wenn ich gestehen muss, dass mir die genaue Bedeutung des Kommentars verborgen bleibt.“
    „Die Motive des Mörders interessieren mich nicht. Nur seine Taten. Finden Sie heraus, wer er ist, und teilen Sie mir seinen Namen mit, dann werden meine Männer ihn unschädlich machen.“
    Pimm schüttelte den Kopf. „Ich will nicht leugnen, dass es ein interessantes Problem ist. Vielleicht besitzt es sogar einige unterhaltsame psychologische Elemente, aber ich kann einfach nicht für Sie arbeiten, Sir. Ich ‚arbeite‘ überhaupt nicht. Meine Familie missbilligt mein Hobby ohnehin schon, und wenn sie den Eindruck gewännen, dass ich den Beruf des Detektivs ergreife …“ Er breitete die Hände aus.
    „Das ist kein Problem, Halliday. Unsere Abmachung wird ein Geheimnis bleiben. Ihre ehrwürdige Familie wird nicht angekratzt werden.“
    „Sie haben mich vorhin verspottet, Sir, weil ich so viele Worte gebrauchte, um ‚nein‘ zu sagen. Ich gestehe, dass ich eine Neigung zu exzessiver sprachlicher Umsicht habe, und bin bemüht, diese zu überwinden, daher: nein.“
    Value seufzte. „Nun ja. Das ist schade, Lord Pembroke, aber ich werde nicht versuchen, Sie umzustimmen. Dennoch: Des einen Leid ist des anderen Freud. Ihre Entscheidung wird zumindest meine Freunde vom Lantern erfreuen. Sie haben in letzter Zeit einige Auflagen an den Argus verloren, aber solch ein exklusiver Skandal wird gewiss ein paar Zeitungen mehr verkaufen, möchte ich wetten.“
    „Ich kann Ihnen leider nicht ganz folgen, Mr. Value.“
    „Hmm? Oh, ich glaube lediglich, dass der Herausgeber sehr gern Näheres über ihre Heirat mit Lady Pembroke erfahren würde, die einst Miss Sandoval hieß. Davor hatte sie allerdings einen anderen Namen, nicht wahr? Frederick … Frederick Soundso, oder?“
    Pimm erhob sich, so war er gut zehn Zentimeter größer als Value. Er wirkte sogar noch beeindruckender, da der Verbrecher sitzen blieb. „Sie wagen es, meine geliebte Winifred zu beleidigen? Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen, dass ein derartiges Vorgehen Ihrer Sache dienen könnte.“
    „Nutzen Sie doch einmal Ihre vielgepriesenen geistigen Fähigkeiten, Halliday“, sagte Value. „Mir gehören die Huren. Ich weiß, welche meiner Frauen die Krankheit übertrugen, ohne selbst zu erkranken. Ich weiß, welche Männer mit ihnen geschlafen haben. Manche dieser Männer sind gestorben, manche sind in Schande verfallen, und manche von ihnen geben sich selbst jetzt noch als die Männer aus, die sie einst waren. Aber nur wenige dieser Männer sind einfach verschwunden – meist waren es die Frauen, die diesen Weg wählten. Ein Mann, der spurlos verschwand, war Ihr alter Kamerad Freddy Banks. Kurz darauf begannen Sie, mit einer Frau namens Winifred zu verkehren. Sie hätten ihr einen anderen Namen geben sollen, Halliday. Rebecca. Caroline. Jeder Name wäre besser gewesen.“
    „Freddy hat eine Reise nach Amerika unternommen“, meinte Pimm steif. Er war angespannt und wartete nur auf den abrupten Knall der Luftpistole. Auch wenn Freddy angeblich nur bewaffnet war, um im Notfall Pimms Leben zu retten: Value würde mit Sicherheit sterben, wenn Freddy sich bedroht fühlte. Pimm verfügte über gewisse Mittel und hatte gute Beziehungen, und die Polizei würde wenig Mühe darauf verwenden, den Mord an einem solchen Mistkerl wie Value aufzuklären. Trotzdem war es eine verdammt hässliche Angelegenheit, außerdem war Pimm
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