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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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Abend lang sehr anstrengen. Doch seine Reflexe ließen bereits zu wünschen übrig.
    Nur ein paar Straßen nördlich von hier stieg abscheulicher gelber Nebel aus den Luftlöchern der Kuppel, die das verwüstete Gebiet in Whitechapel abdeckte. Es hatte Pläne gegeben, die Kuppel fester zu versiegeln, um die giftigen Schwaden drinnen zu halten. Jedoch befürchteten einige Wissenschaftler, dass die Gase der alchemistischen Feuer im Innern so viel Druck aufbauen würden, dass sie eine luftdichte Konstruktion sprengen könnten. Gelber Rauch war den Menschen lieber als ein Regen vergifteter Kuppelsplitter.
    Es war schwierig, die Adresse zu finden, weil die meisten Häuser in dieser Gegend keine Hausnummern besaßen, doch er hatte Glück. Ein einziges Haus hatte eine Nummer, und es war genau das Haus, das er suchte. Die Adresse stand in Messingbuchstaben an der Eingangstür. Pimm blieb vor dem hohen, schmalen Gebäude aus Holz und alten Steinen stehen. Es hatte ein steiles, spitzes Dach und zwängte sich zwischen zwei längliche, niedrige Lagerhäuser. Irgendwie hatte das Haus etwas Germanisches an sich. Vielleicht wirkte es auch bloß wie aus einem Märchen. Es hätte ein Hexenhaus sein können oder der Wohnsitz eines ungewöhnlich vornehmen Menschenfressers.
    Pimm pochte mit dem Griff seines Gehstocks an die Tür. Einige Augenblicke später hörte er von innen eine traurige Stimme: „Ja?“
    „Sind Sie Mr. Adams? Mein Name ist Pembroke Halliday. Ein gemeinsamer Bekannter empfahl mir, mit Ihnen zu sprechen.“
    „Oh, ja. Bitte treten Sie ein.“ Lautlos ging die Tür auf, und Pimm nahm den Hut ab, ehe er den düsteren Eingangsflur betrat. Er blinzelte, während seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnten. Der Raum erschien riesig, aber wie konnte das Haus innen größer sein als außen?
    Einen Augenblick später verstand er. Man hatte die Innenwände niedergerissen und lediglich die Stützpfeiler stehenlassen, sodass das Haus auf beiden Seiten nahtlos in die angrenzenden Lagerhäuser überging. Was von außen wie drei Häuser aussah, war in Wirklichkeit ein einziger gewaltiger Raum. Schemenhafte, massige Formen – wissenschaftliche Geräte, alte Möbel? – standen herum, und durch die verdreckten Dachfenster sickerte schwaches Licht. Der Boden war aus rohen Steinplatten, und an manchen Stellen lagen Teppiche. Sie erschienen in diesem großen Raum allerdings jämmerlich klein und verbreiteten kaum Wärme.
    Mr. Adams war sogar noch seltsamer als sein Haus. Obwohl der Mann sich vorgebeugt hatte, war er trotzdem fast so groß wie ein Riese auf der Kirmes und überragte Pimm um einen guten halben Meter. Er trug eine dunkle Robe wie ein Gelehrter zu einem feierlichen Anlass, doch sie war fleckig und abgetragen. An den Händen hatte er dunkle Lederhandschuhe. Das Seltsamste von allem war die glatte weiße Maske, die sein Gesicht bedeckte und ihm eine furchteinflößende Leere verlieh. Doch seine Augen waren lebendig und wachsam. „Sie sind der Detektiv?“ Seine Stimme klang rau, als hätte er sich die Kehle verletzt. Vielleicht hatte er einen Brand überlebt. Verbrannte Haut könnte die Maske erklären, und die Kratzstimme mochte daher rühren, dass er zu viel Rauch eingeatmet hatte.
    Pimm versuchte aus Prinzip, zu allen Menschen gleich freundlich zu sein, ob sie nun Geschäftsleute, Verbrecher oder Bettler waren, daher schmunzelte er nur. „Großer Gott, nein. Ich habe lediglich ein gewisses Interesse an Kriminologie, und deshalb bot ich unserem gemeinsamen Freund meine Hilfe an.“
    Mr. Adams zeigte keine Regung. „Ich habe von Ihnen gehört. Sie haben gemeinsam mit Scotland Yard am Fall Constance Trent gearbeitet, nicht wahr?“
    Pimm nickte. „Eine ganz hässliche Geschichte. Der Tod eines Kindes.“ Er schüttelte den Kopf. „Natürlich konnten wir nichts beweisen, was die Sache noch schlimmer macht. Der Mörder ist noch immer auf freiem Fuß.“
    „Wir müssen alle für unsere Sünden büßen“, sagte Mr. Adams. „Wenn nicht sofort, dann im Laufe der Zeit.“
    „Ja, in der Tat.“ Pimm räusperte sich. „Unser gemeinsamer Freund …“
    „Sie können ihn gern beim Namen nennen.“ War Adams belustigt? Bei seiner Kratzstimme konnte man das schwer sagen. „Da ich mir sicher bin, dass wir beide zur Diskretion neigen, braucht es zwischen uns keine Geheimnisse zu geben.“
    „Gut, dann Mr. Value. Er sagte, Sie könnten mir die Leichen dieser unglückseligen Frauen zeigen?“
    „Zumindest eine davon. Folgen

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