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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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richtig ist.«
    Atemlos reißt sie den Mund auf. Dann quietscht sie und hüpft von ihrem Hocker, stürmt in ihren High Heels um die Kasse herum und schlingt beide Arme um mich. Da sie einen Kopf kleiner ist als ich, umfängt sie meine Taille, und ihr toupiertes Haar kitzelt meine Nase. »O Heather, ich freue mich ja so für dich! Was für eine schöne Braut du sein wirst!«
    »Also, ich weiß nicht recht«, erwidere ich unbehaglich und spüre die neugierigen Blicke, die uns fixieren. »Ich meine – ich kann mir nicht vorstellen, dass er wirklich das fragen will. Du etwa? Wo wir doch erst seit ein paar Monaten zusammen sind.«
    »Wenn’s der Richtige ist, spielt das überhaupt keine Rolle.« Magda lässt meine Taille los, packt meine Arme
und schüttelt mich. »Glaub mir, Mr Mathe ist kein Trottel. Nicht wie Cooper.«
    Schon wieder dieser Name. Meine Wangen brennen. Wie immer in diesen Tagen, wenn der Name meines Vermieters fällt.
    »Und was wirst du sagen?«, will Magda wissen. »Natürlich ja. Heather, du kannst nicht den Rest deines Lebens abwarten, ob Cooper zur Vernunft kommt. Bei manchen Männern passiert das nie. So wie bei Pete. Früher war ich scharf auf ihn.«
    Verblüfft zucke ich zusammen. »Du magst Pete?« Ich starre sie an, als hätte sie soeben gestanden, sie sei eine Scientologin und eingeladen worden, mit Tom und Katie an Bord des Raumschiffs zu gehen, sobald es auftaucht. »Meinst du unseren Pete? Der da draußen am Schreibtisch vom Sicherheitsdienst sitzt? Den verwitweten Vater von vier Kindern? Der einen unersättlichen Appetit auf Panadas hat?«
    »Sehr komisch.« Magda starrt mich gekränkt an. »Ja, ich meine unseren Pete. Aber das ist lange her. Kurz nach dem Tod seiner Frau tat er mir leid und so weiter. Nicht, dass es einen Unterschied machen würde. Der merkt einfach nicht, dass ich lebe. Und wie vielen Männern kann das da entgehen?« Ihre taubenblauen Fingernägel streichen über ihre Figur, die zwar in einem rosa Kittel steckt, aber offensichtlich äußerst reizvoll ist. Von den taubenblauen Zehennägeln, die aus rosa Plastikstilettos hervorlugen, bis zum gebleichten Blondhaar. »Dann weiß ich wirklich nicht …«
    »Versinkt er immer noch in seiner Trauer?«, frage ich. Obwohl es wahrscheinlicher ist, dass Pete – ebenso wie ich – niemals auch nur ahnte, dass sie etwas mehr in ihm sieht als einen amüsanten Tischgenossen.

    »Mag sein.« Magda zuckt die runden Schultern. Dann stolpert ein Heimbewohner im fortgeschrittenen Schlafmützenstadium in die Cafeteria und hält seine Essenskarte hoch. Sie läuft zur Kasse zurück, nimmt die Karte, lässt sie durch den Scanner gleiten und gibt sie dem Studenten zurück. »Schau dir meinen kleinen Filmstar an! Guten Appetit, Schätzchen.« Dann wendet sie sich wieder zu mir. »Wo sind wir stehen geblieben?«
    »Moment mal.« Was ich soeben gehört habe, kann ich noch immer nicht glauben. »Du mochtest Pete? Und er hat’s nie gemerkt?«
    Lässig zuckt sie die Achseln. »Wenn ich Panadas an meinen Busen geklebt hätte, wäre ich vielleicht erfolgreicher gewesen.«
    »Magda!« Ich bin immer noch schockiert. »Hast du dir niemals überlegt – seid ihr nie ausgegangen?«
    »Doch, oft.«
    »Wohin?«
    »Zu Basketballspielen«, antwortet sie ärgerlich. »Und in die Bar …«
    »Ins Stoned Crow? Magda, wenn man nach der Arbeit was trinken geht, ist das kein Rendezvous. Und die College-Basketballspiele zählen auch nicht – schon gar nicht, wenn man so verrückt nach Basketball ist wie du. Sicher hast du die ganze Zeit die Schiedsrichter beschimpft. Kein Wunder, dass die Message nicht bei Pete angekommen ist. Ich meine – hast du’s ihm jemals gesagt?«
    »Was denn?«
    »Dass du ihn magst.«
    Magda sagt irgendwas auf Spanisch und bekreuzigt sich. »Warum sollte ich das denn tun?«
    »Weil’s vielleicht die einzige Möglichkeit ist, um ihm
klarzumachen, dass du scharf auf ihn bist. Danach müsstest du den nächsten Schritt machen. Hast du jemals daran gedacht?«
    »Bitte!« Magda streckt ihre Hand aus, die Handfläche nach oben. »Es ist vorbei, und ich will nicht drüber reden. Es ist nicht passiert, ich lebe weiter. Unterhalten wir uns wieder über dich.«
    Klar, sie lebt weiter. So wie meine Cellulitis. »Also gut. Tad will mich was fragen. Vorhin wollte Detective Canavan wissen, wo ich heute Morgen war, als Dr. Veatch erschossen wurde. Und im selben Moment, als der Mord geschah, erklärte Tad, er würde mich gern was fragen. Also musste ich

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