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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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lächelnd.
    »Ja, ich auch«, bestätigt sie grimmig und schlingt ein Tuch um ihren Kopf.
    »Das schaffe ich nicht«, klagt Muffy. »Helfen Sie mir, Mark?«
    »Oh … Ich habe mir schon die Augen verbunden. Aber ich will’s versuchen.« Der Reverend tastet nach Muffy und ergreift eine ihrer prallen Brüste, die sie direkt in seine Hand drückt. »Großer Gott!«, ruft er und erbleicht.
    »Ach, du meine Güte!« Bezaubernd errötet sie unter ihrer Augenbinde, obwohl ich weiß, dass sie insgeheim triumphiert. »Das macht doch nichts …«
    »Tut mir so leid!« Reverend Mark sieht so aus, als wollte er sich umbringen. Innerhalb von drei Sekunden wird sein schneeweißes Gesicht puterrot. Sogar der Hals rötet sich bis hinab zum Hemdkragen.

    »Dafür können Sie nichts, wo Sie doch blind sind!«, erinnert sie ihn und verknotet ihre Augenbinde selber, was sie von Anfang an geschafft hätte. »So, jetzt hab ich’s.«
    »Sind Sie sicher?«, stammelt er. »Vielleicht sollte Dr. Kilgore oder Heather …«
    »Nein, nicht nötig«, gurrt Muffy.
    »Also, nachdem Heather unsere Teamführerin ist«, bemerkt Gillian trocken, »sollte sie vielleicht anfangen, uns Anweisungen zu geben.«
    »Klar«, sage ich. »Mark, warum zeigen Sie uns nicht, wie Sie diese Wände bauen?«
    »So einfach ist das nicht«, erwidert er. »Vor allem, weil meine Augen verbunden sind. Aber dem Teamgeist zuliebe will ich’s versuchen. Zuerst nimmt man eine Zeitungsseite und zerreißt sie, so …«
    Gillian und Muffy beginnen, Zeitungsseiten in Streifen zu reißen, und Tom tastet nach dem Zeitungsstapel. Dabei neigt er sich in die Richtung meines Ohrs, oder was er für mein Ohr hält, aber es ist eher mein Scheitel. »So was Schwules habe ich noch nie getan«, wispert er. »Ich muss dich wohl kaum dran erinnern, dass ich schwul bin.«
    »Würdest du diese Pfosten machen, die du vorhin gebaut hast, bevor der Origami-Meister in den Mittelpunkt gerückt ist?«, flüstere ich zurück. »In dem Tempo, das wir anschlagen, werden wir die Wasser Hall niemals in die Knie zwingen.«
    »Heather, bitte!« Tom schneidet eine missbilligende Grimasse. »Hier geht’s nicht um einen Sieg, sondern um den Teamgeist.«
    »Halt den Mund. Wir machen die Wasser Hall zur Schnecke. Und wenn’s das Letzte ist, was ich auf dieser Welt tue.«

    Natürlich schaffen wir’s. Unser »Haus« ist vor allen anderen fertig, und ich scheuche die Mitglieder meines Teams hinein. Dann hebe ich meine Hand und rufe: »Dr. Flynn! Oh, Dr. Flynn! Ich glaube, wir sind fertig!«
    Sichtlich zufrieden, kommt Dr. Flynn zu uns und inspiziert das Werk, das meine Gruppe vollbracht hat. »O ja, großartige Leistung. Ausgezeichnete Teamarbeit.«
    »Dürfen wir die Augenbinden jetzt abnehmen?«, will Muffy wissen.
    »Selbstverständlich.«
    Muffy, Reverend Mark, Gillian und Tom nehmen die Tücher ab und schauen sich in dem Zeitungshaus um.
    »Ist es nicht erstaunlich?«, fragt Dr. Flynn begeistert. »Ist das zu fassen? Mit verbundenen Augen haben Sie alle emsig zusammengearbeitet, um etwas so Schönes zu bauen! Ruhen Sie sich aus, während die anderen ihre Häuser vollenden. Schlagen Sie einander auf die Schultern, das haben Sie sich redlich verdient …«
    Verblüfft mustert Gillian die vier notdürftigen Pfosten, die unser ebenfalls notdürftiges Zeitungsdach tragen – wie das billigste Hochzeits-Chuppah von der Welt über zwei total verwirrten Paaren.
    »Aber wo sind die Wände, die wir gewebt haben?«, fragt Muffy.
    »Oh«, entgegne ich, »das hätte zu lange gedauert. Deshalb beschloss ich als Teamleiterin, sie nicht zu verwenden und Toms Idee zu nutzen.«
    »Nun ja...« Gillian betrachtet die Druckerschwärze an ihren Fingern und die Flecken auf ihrem cremefarbenen Leinenkostüm. »Das hätten Sie uns sagen können.«
    »Weil Sie alle so enthusiastisch waren, wollte ich den Pioniergeist nicht dämpfen.«

    »Also, das hat wirklich Spaß gemacht.« Reverend Mark kriecht aus dem Papiergebäude. »Nicht wahr? Oh, lassen Sie sich helfen...«
    »Vielen Dank.« Anscheinend fällt es Muffy schwer, auf die Beine zu kommen. Kein Wunder, in diesem hautengen Bleistiftrock und den hohen Stilettos. Die Hände voller Druckerschwärze, klammert sie sich an Reverend Mark, schaut tief in seine Augen und lässt sich auf die Füße ziehen.
    »›My love‹«, singt Tom leise in mein Ohr. »›There’s only you in my life... The only thing that’s right...‹«
    »Müssen wir diese sinnlose Scharade fortsetzen?« Simon

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