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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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von der Wasser Hall reißt seine Augenbinde herunter. »Wo Sie doch ohnehin gewonnen haben!«
    »Hier geht es nicht um Sieg oder Niederlage, Simon«, erwidert Dr. Flynn aalglatt. Für mich schon, wenn die Wasser Hall mitspielt. »Bitte, verbinden Sie Ihre Augen wieder und konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Team zu unterstützen.«
    »Aber das ist unfair«, jammert Simon. »Schon früher haben Heather und Tom zusammengearbeitet. Offenbar ergänzen sie einander. Ich kenne die Mitglieder meines Teams kaum, nichts für ungut, Leute...«
    »Simon!«, mahnt Dr. Jessup. Ein farbenfrohes Tuch um die Augen, sitzt er inmitten eines halb fertigen Indianerzelts aus Zeitungen. »Legen Sie die Augenbinde wieder an!«
    In diesem Moment öffnet sich die Tür der Bibliothek, und ein Student schlendert herein.
    »Tut mir leid«, wendet sich Dr. Flynn an ihn. »Heute Nachmittag ist die Bibliothek wegen einer wichtigen Sitzung des Verwaltungsstabs geschlossen.«

    Der Student blickt sich um und mustert erwachsene Männer und Frauen – schätzungsweise College-Beamte in professioneller Kleidung -, die Augenbinden tragen und in Gebilden aus alten Zeitungen sitzen. Verständlicherweise runzelt er verwirrt die Stirn. Erst jetzt erkenne ich Gavin McGoren.
    »Eh«, sagt er, »unten hat man mir gesagt, hier würde ich Heather Wells finden.«
    Sofort trenne ich mich von meiner Gruppe und laufe zu ihm. »Das ist schon in Ordnung«, versichere ich Dr. Killgore, »es dauert nur eine Minute.«
    »Beeilen Sie sich!«, mahnt sie. »Wir müssen noch verarbeiten, was wir bei dieser Übung gelernt haben.«
    Genau. Zum Beispiel, wie sehr ich Sie hasse? Das muss ich nicht verarbeiten, ich weiß es bereits.
    Ich bedeute Gavin, er soll mir in den Flur hinaus folgen. Das tut er, kaum fähig, seine Belustigung zu verbergen.
    »Was ist da drin eigentlich los?«, will er wissen, sobald wir den Raum verlassen haben. »Ein Typ kriegt eine Kugel in den Kopf. Und Sie alle spielen verrückt?«
    Blitzschnell schließe ich die Tür. »Wir versuchen, einander zu helfen, indem wir unsere Trauer bewältigen. Was wollen Sie?«
    »Indem Sie Cowboy und Indianer spielen? Wer ist dieses heiße Baby mit den großen Titten?«
    »Muffy. Bitte, Sie bringen mich in Schwierigkeiten. Also, was wollen Sie?«
    »Muffy?« Ungläubig schüttelt er den Kopf, als hätte er mittlerweile alles begriffen. »Okay, ich dachte, das würde Sie interessieren. In meinem Flur wohnt doch dieses Huhn, Jamie.«

    »Und?«
    »Heute Morgen hatte sie einen Termin bei Veatch, nicht wahr?«
    Da verstehe ich, worum es geht. »Ja. Price. Jamie Price. Gavin, im Ernst, ich habe keine Zeit...«
    Resignierend zuckt er die Achseln. »Davor hat sie mich gewarnt. Niemand würde sich dafür interessieren. Aber ich sagte ihr, Heather ist anders, Heather interessiert sich für alles. Aber wenn Sie lieber wieder da reingehen und Cowboy und Indianer spielen...«
    »Was gibt’s, Gavin?«, unterbreche ich ihn ungeduldig. »Sagen Sie’s endlich!«
    »Nichts, nur – also, ich hörte diese Jamie in ihrem Zimmer heulen. Ihre Zimmergenossin kommt raus und sagt, sie hört nicht auf. Also gehe ich rein, und der Gavinator unternimmt einen Versuch. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Gavin...« Was ich an diesem Tag alles erlebe, kann ich einfach nicht fassen. Und es hat schon so früh angefangen. Um sechs Uhr morgens! Danach schmerzhafte Erschöpfung und – okay, dann Sex. Dann Blutvergießen. Und jetzt das. »Wollen Sie sofort sterben? Denn ich werde...«
    Zum Glück verzichtet er auf weitere Gags. »Okay, im Ernst. Also gehe ich rein und frage Jamie, was los ist. Da sagt sie, ich soll verschwinden, und ich sage, nein, wirklich, wenn ich dir helfen kann, weil doch...« An dieser Stelle ist er immerhin so anständig, verlegen den Blick zu senken. »Nun, das spielt keine Rolle. Jedenfalls...«
    »Doch, Gavin, das spielt eine Rolle. Was haben Sie gesagt?«
    »Nein, das ist nicht wichtig, kein integraler Teil dieses Berichts. Okay? Also, Jamie...«

    »Wenn Sie es mir nicht sofort verraten, gehe ich wieder da hinein, Gavin.«
    »Also, ich habe ihr gesagt, meine Mom sei eine Gynäkologin.« Sein Gesicht läuft puterrot an. »Hören Sie, ich weiß, das ist dumm, aber...Wenn die Hühner glauben, meine Mom wäre eine Gynäkologin, erzählen sie mir alles. Keine Ahnung, warum.«
    Entgeistert starre ich ihn an. Wie schade, dass er ein Filmstudent ist. Als Geheimagent wäre er den Vereinigten Staaten viel nützlicher. Mir fällt nichts

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