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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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verlieren.«
    »Ich habe ihr empfohlen, sie soll warten, bis es acht sind«, erklärt Tom und lacht. »Dann soll sie kündigen und sagen...«
    »... eight ist enough!«, ergänzen sie wie aus einem Mund.
    »Haltet diesen Gedanken fest«, sage ich. »Bis gleich, ich bin sofort wieder da.«
    Damit stürme ich aus dem Büro, bevor einer der beiden noch ein Wort hervorbringt – oder von dem Foto aufblickt, das sie beide bewundern – ein Brautkleid im Jackie-O-Stil, das an einem Mädchen wie mir niemals gut aussehen würde. Nicht in einer Trillion Jahren!

14
    Du bist mein kleines Babyfläschchen.
Wenn ich dich fallen lasse, ist’s kein Malheur,
Denn du vergießt keinen Tropfen,
und ich hebe dich auf,
Und ich trinke dich leer.
     
»Stab Me in the Eyeballs«,
Heather Wells
     
     
    »Das begreife ich nicht«, sage ich, als wir den Hutchinson River Parkway entlangfahren.
    »Was?«, fragt Cooper.
    Andere Autos überholen uns in beängstigendem Tempo, einige Fahrer werfen uns böse Blicke zu, ein paar machen sogar dreckige Gesten. Aber das scheint Cooper nicht zu stören. Er geht sehr vorsichtig mit seinem’74 2002 BMW um. Den behandelt er so sanft wie ein Baby, und das ist okay, denn ein heftiger Ruck bei einer Geschwindigkeit von über fünfundfünfzig Meilen pro Stunde könnte den alten Viertürer auseinanderreißen.
    Zum Glück habe ich Cooper nach einer kurzen Reinigungsorgie für diese Fahrt begeistert. Ausnahmsweise stehen meine Füße nicht knöcheltief im Fast-Food-Abfall,
sondern tatsächlich auf den Matten, die zu diesem Auto gehören. »Als Sarah und Gavin gestern gefragt haben, ob du sie nach Rock Ridge fahren würdest, hast du dich geweigert. Und als ich heute sagte, ich müsste da hin, konntest du deinen Autoschlüssel gar nicht schnell genug hervorholen.« Neugierig betrachte ich sein Profil. »Warum?«
    »Glaubst du, irgendein Weg wäre mir zu weit, um diesen Kerl im Knast zu sehen?« Cooper wechselt die Gänge.
    Stöhnend rolle ich mit den Augen. Ja, natürlich ist er nur zu dieser Fahrt bereit, weil er Gavin auslachen will, der in seiner runtergelassenen Hose verhaftet wurde, und keineswegs, weil er meine schwesterlichen Gefühle für den Jungen versteht und ihm aus der Klemme helfen möchte.
    Männer.
    Andererseits – Männer. Ich darf nicht ständig die schwarzen sexy Härchen auf der Hand anstarren, die neben mir den Steuerknüppel umfasst. Was stimmt denn nicht mit mir? Ich habe schon einen Freund – der mich heiraten will. Da bin ich mir sicher.
    Allerdings – Tads Handrücken sind nicht behaart. Nicht, dass keine Haare drauf wachsen würden, aber die sind blond, und man sieht sie kaum.
    Was jedoch keineswegs bedeutet, behaarte oder unbehaarte Hände hätten irgendwas mit erotischer Anziehungskraft zu tun. Nur an Coopers Händen wirken die Härchen besonders sexy, auf raubtierhafte, aufregend maskuline Weise. Es fällt mir schwer, mir nicht vorzustellen, diese Hände würden über meinen nackten Körper wandern. Über meinen ganzen nackten Körper.

    »Warum starrst du meine Finger so an?«, fragt er.
    O Gott... »D-das tu ich nicht«, stottere ich und reiße meinen Blick von seiner Hand los. »Eh – es ist mir rätselhaft, wie Sebastian meinen Boss erschießen konnte. Nach dem Mord sah ich ihn, und da machte er Witze. Er kann es unmöglich getan haben. So ein guter Schauspieler ist er nicht.«
    »Hm. Also baust du auf die gängige Verteidigungsstrategie – nur weil er die Mordwaffe hatte, muss er es nicht getan haben.« Cooper zuckt die Achseln. »Ein alter Hut, aber gut. Klar, jemand könnte Veatch getötet und die Pistole danach in Sebastians Tasche gesteckt haben.«
    »Genau!«, juble ich, während ein Volvo-Kombi mit einer engelsgleichen Mom am Steuer an uns vorbeisaust, wahrscheinlich fährt sie ihren kleinen Sohn gerade zum Footballtraining, sie zeigt uns den Stinkefinger. Sekunden später biegen wir in die I-684. »So muss es gewesen sein. Zwischen dem Mord und Sebastians Verhaftung kam jemand mit ihm in Kontakt...« Verzagt füge ich hinzu: »Etwa tausend Leute. Sicher war er in den Vorlesungspausen überall auf dem Campus, ich sah ihn zum Beispiel auf dem Rasenschachplatz im Park, zusammen mit Sarah und all den Reportern. Jeder von diesen Obdachlosen könnte sich an ihn rangeschlichen und was in seine Tasche bugsiert haben.«
    »Dieses Argument werden seine Anwälte zweifellos vorbringen«, meint Cooper gelassen.
    »Müssten die Bullen nicht Pulverspuren an seinen Händen

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