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Mord auf dem Golfplatz

Mord auf dem Golfplatz

Titel: Mord auf dem Golfplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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können die mittleren Fußabdrücke als die von Monsieur Renauld erkennen, aber die Spuren links und rechts davon sind sorgfältig verwischt worden. Nicht, dass auf diesem harten Boden wirklich viel zu sehen gewesen wäre, aber sie wollten kein Risiko eingehen.«
    »Das äußere Zeichen«, sagte Poirot. »Das suchen Sie doch, was?«
    Der andere Detektiv starrte ihn an.
    »Natürlich.«
    Poirots Lippen verzogen sich zu einem sehr feinen Lächeln. Er schien etwas sagen zu wollen, riss sich dann aber zusammen und bückte sich stattdessen nach einem Spaten.
    »Damit ist das Grab ausgehoben worden«, sagte Giraud. »Aber das wird Ihnen auch nicht weiterhelfen. Der Spaten hat Renauld gehört, und der Gräber trug Handschuhe. Hier sind sie.« Mit dem Fuß zeigte er auf zwei erdverschmierte Handschuhe. »Und auch die gehören Renauld – oder zumindest seinem Gärtner. Ich sage Ihnen doch, die Männer, die dieses Verbrechen begangen haben, sind keinerlei Risiko eingegangen. Der Mann wurde mit seinem eigenen Messer erstochen und sollte mit seinem eigenen Spaten begraben werden. Sie wollten keine Spuren hinterlassen! Aber ich werde sie besiegen! I r gendetwas wird immer übersehen. Und ich werde es finden!«
    Doch Poirot schien sich jetzt für etwas anderes zu interessieren, für ein kurzes, verfärbtes Stück Bleirohr, das neben dem Spaten lag. Vorsichtig tippte er es mit dem Finger an.
    »Und gehört auch dieses Teil dem Ermordeten?«, fragte er, und ich glaubte, in seinem Tonfall eine subtile Ironie wahrzunehmen.
    Giraud zuckte die Achseln, um kundzutun, dass er das nicht wisse und dass es ihm auch egal sei.
    »Das kann doch schon wochenlang hier herumliegen. Und für mich ist es wirklich nicht interessant.«
    »Mich dagegen interessiert es sehr«, sagte Poirot freundlich.
    Ich nahm an, dass er den Pariser Detektiv einfach nur ärgern wollte, und falls das so war, dann hatte er Erfolg. Giraud wandte sich ab, erklärte, er habe keine Zeit zu verlieren, bückte sich und suchte weiter akribisch den Boden ab.
    Poirot, dem plötzlich eine Idee gekommen zu sein schien, lief auf das Renauld’sche Grundstück zurück und versuchte, die Tür des kleinen Schuppens zu öffnen.
    »Die ist abgeschlossen«, sagte Giraud über die Schulter. »Aber da bewahrt der Gärtner ohnehin nur seinen alten Kram auf. Der Spaten stammt nicht von dort, sondern aus dem Werkzeugschuppen beim Haus.«
    »Großartig«, murmelte M. Bex mir enthusiastisch zu. »Er ist erst eine halbe Stunde hier und weiß doch schon alles. Was für ein Mann! Zweifellos ist Giraud der größte Detektiv unserer Zeit!«
    Obwohl ich Giraud inzwischen zutiefst verabscheute, war ich insgeheim doch beeindruckt. Er strahlte ganz einfach Effektivität aus. Auch konnte ich mir nicht verhehlen, dass Poirot sich bisher nicht gerade ausgezeichnet hatte, und das ärgerte mich. Er schien seine Aufmerksamkeit allen möglichen Kindereien zu widmen, die mit dem Fall nichts zu tun hatten. Und da fragte er auch schon: »Monsieur Bex, sagen Sie bitte, was bedeutet diese weiß getünchte Linie, die das Grab umgibt? Haben Ihre Leute sie dort angebracht?«
    »Nein, Monsieur Poirot. Das hat mit dem Golfgelände zu tun. Die Linie zeigt, dass hier ein so genannter Bunker angelegt werden soll.«
    »Ein Bunker?« Poirot drehte sich zu mir um. »Das ist ein ungleichmäßiges Loch, das mit Sand gefüllt wird und das auf einer Seite von einem Erdwall geschützt ist, nicht wahr?«
    Ich bejahte.
    »Monsieur Renauld hat zweifellos selber Golf gespielt?«
    »Ja, er war ein eifriger Golfspieler. Diese Anlage ist vor allem ihm und seinen großzügigen Zuschüssen zu verdanken. Er hat sich sogar am Entwurf des Geländes beteiligt.«
    Poirot nickte nachdenklich. Dann sagte er: »Es war keine sehr gute Entscheidung – als Grab für den Leichnam, meine ich? Bei den weiteren Grabungsarbeiten wäre doch alles herausgekommen.«
    »Genau«, rief Giraud triumphierend. »Und das beweist, dass wir es mit Ortsfremden zu tun haben. Ein hervorragendes Beispiel für ein indirektes Indiz.«
    »Ja«, sagte Poirot zweifelnd. »Niemand, der Bescheid weiß, würde hier einen Leichnam vergraben – es sei denn, der Leichnam soll entdeckt werden. Und das wäre absurd, nicht wahr?«
    Giraud ließ sich nicht einmal zu einer Antwort herab.
    »Ja«, fügte Poirot ziemlich unzufrieden hinzu. »Ja – zweifellos – absurd.«

Siebtes Kapitel

Die mysteriöse Madame Daubreuil
     
    A ls wir zum Haus zurückkehrten, musste M. Bex sich zu

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